Beihilfe zu den Toren

Die 05er haben das zweite Testspiel im Rahmen des Trainingslagers in Andalusien verloren. Gegen den niederländischen Spitzenklub Feyenoord Rotterdam stand am Ende vor 600 Zuschauern im Trainingsstadion in San Pedro eine 0:2-Niederlage. Insgesamt boten die Mainzer eine Leistung auf Augenhöhe, leisteten aber bei beiden Gegentreffern Mithilfe.

Martin Schmidt schickte seine Formation in Halbzeit eins im 4-2-3-1 mit Fabian Frei auf der Zehnerposition ins Spiel. Diese begegnete dem Spitzenreiter der niederländischen Erendivisie sehr kompakt und gestattete diesem vor der Pause trotz leichter optischer Überlegenheit nur zwei Offensivszenen. In beiden Fällen verzog Feyenoord-Angreifer Nicolai Jörgensen, jeweils über die rechte Seite freigespielt von Steve Berghuis (37./44.).

Auf der anderen Seiten taten sich die Mainzer aber auch ungemein schwer, gegen die aggressiv verteidigenden Niederländer bespielbare Räume zu finden und zu nutzen. Die besten Offensivszenen entsprangen daher Standardsituationen. Der als Innenverteidiger aufgebotene André Ramalho traf beim Schuss von der Strafraumgrenze nach einer kurz abgewehrten Ecke ausgerechnet den vor ihm in Abseitsposition platzierten Stefan Bell (14.). Später blieb der gewohnt hingebungsvoll ackernde Jhon Córdoba bei einer ähnlichen Szene in der vielbeinigen gegnerischen Abwehr hängen.

Die kurioseste Szene der ersten Halbzeit leistete sich Giulio Donati. Nach einer als Schwalbe gewerteten Zweikampfaktion ließ sich der Italiener zumindest in der Einschätzung des Schiedsrichters mutmaßlich zu einem unpassenden Kommentar hinreißen und der Schiedsrichter zeigte ihm prompt die Rote Karte (23.). Aufregung auf der Mainzer Bank, ein Weiterspielen in Unterzahl hätte die Aussagekraft des Testspiels für die Mainzer nachhaltig negativ beeinflusst. Das Schiedsrichtergespann entschied salomonisch auf eine ausschließlich persönliche Strafe für Donati, die 05er durften nachwechseln und brachten Leon Balogun als rechten Verteidiger.

Rückpass von Bell wird 05ern zum Verhängnis

Die 05er kamen im 4-4-2 mit Yoshinori Muto und Aaron Seydel als  Spitzen offensiv präsenter aus der Kabine, verpassten bei zwei Aktionen im Strafraum durch Stefan Bell und Danny Latza aber einen gefährlichen Torabschluss. Die kalte Dusche kam postwendend. Bell klärte den Ball als letzter Mann in Richtung des eigenen Keepers, Jannik Huth nahm den Ball in die Hand. Der Schiedsrichter wertete die Aktion als bewusstes Rückspiel und gab indirekten Freistoß im Mainzer Strafraum. Diesen nutzte Steve Berghuis zur Führung für Feyenoord (56.).

Die Mainzer blieben aber im Spiel. Zunächst wurde Muto aus einer vermeintlichen Abseitsposition zurückgepfiffen (63.). Eine Minute später erarbeitete sich Seydel im Strafraum eine gute Schussposition, scheiterte aber mit der bis dahin größten Chance an Keeper Brad Jones. Rotterdam fand nun Räume zum Kontern. Der eingewechselte Bila Basacikoglu zog jedoch vom Strafraum über den Mainzer Kasten (70.). Muto hatte dann die große Chance zum Ausgleich auf dem Fuß, völlig freistehend scheiterte er jedoch am gegnerischen Keeper. Feyenoord machte es besser. Huth konnte einen Ball nicht sichern und Mo El Hankouri staubte ab zum 0:2 (77.). Dabei blieb es bis zum Schlusspfiff. 

1. FSV Mainz 05 – Feyenoord Rotterdam 0:2 (0:0)

Mainz 05 (1. Halbzeit): Huth – Donati (29. Balogun), Bell, Ramalho, Bussmann – Gbamin, Latza – De Blasis, Frei, Holtmann – Córdoba.

Mainz 05 (2. Halbzeit): Huth (81. Watkowiak) – Balogun, Bell, Hack (60. Bungert), Bussmann (69. Kölle) – Brosinski, Gbamin (74. Rodriguez), Latza (69. Häusl), Öztunali – Muto, Seydel.

Feyenoord: Jones – Karsdorp, Botteghin, Van der Heijden (61. Nelom), Kongolo – Toornstra, Kuyt (79. Gustafson), Vilhena – Berghuis, Jørgensen, Elia (61. Basacikoglu).

Tore: 0:1 Berghuis (57.), 0:2 Toornstra (77.)

Schiedsrichter: Sergio Gutierrez Perez