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Profis 16.01.2018 - 10:00 Uhr

Bell: "Müssen da individuell besser werden"

Die 05er kassierten in Hannover das 13. Gegentor nach einer Standardsituation

In dieser Szene packt Robin Zentner zu. Beim Anschlusstreffer von Füllkrug war der Schlussmann hingegen chancenlos. ©rscp

Das Thema begleitet die Profis des 1. FSV Mainz 05 schon durch die ganze Saison und ist einer der Gründe, warum die Mannschaft von Sandro Schwarz bisher vergeblich auf einen Auswärtssieg in der Bundesliga wartet: Gegentore nach Standardsituationen. Der Kopfball von Niclas Füllkrug zum Anschlusstreffer nach Mainzer 2:0-Führung in Hannover war bereits das 13. von insgesamt 31 Gegentoren, das sich die 05er nach einem ruhenden Ball einfingen. Ein unglücklicher Elfmeter und ein weiteres Kontertor machten die 2:3-Niederlage perfekt.

Stefan Bell gehört zu den Spielern, die in diesen Situationen meist direkt in irgendeiner Form beteiligt sind. Auch der Kapitän rätselte nachher darüber, was da erneut schief gegangen war. "Jeder weiß, wen er zu nehmen hat. Wir verteidigen ja auch viele Ecken gut, aber leider war eine der ersten wieder drin. Wir wissen, dass wir daran arbeiten müssen, wir trainieren das ja auch, aber wir kriegen es leider im Spiel nicht so hin, dass wir mal alles rausköpfen. Wir müssen da einfach individuell besser werden. Standards sind sehr wichtig, es fallen ständig viele Tore daraus. Wir haben ja auch das 2:0 so gemacht, aber in der Abwehr solcher Situationen haben wir einfach viel Luft nach oben."

Bessere Offensivquote

Dass sie sich im direkten Zweikampf im Strafraum entscheidend durchsetzen können, stellte Alexander Hack in Hannover unter Beweis. Der Innenverteidiger erzielte die 2:0-Führung nach einem Freistoß von Alexandru Maxim von Rechtsaußen. Hack stieg in dieser Szene am höchsten und hatte in einer ähnlichen Situation nach der Pause eine weitere große Chance zum 3:2, sein Kopfball strich denkbar knapp am langen Pfosten vorbei. Die Offensivquote steht jedenfalls im krassen Gegensatz zu den Defensiv-Standards. Hacks Treffer war das zehnte Tor, das die 05er nach einer solchen Standardsituation erzielten. Sieben der letzten elf 05-Tore fielen auf diese Art und Weise.

"Es ist bitter, weil wir eine super erste Halbzeit gespielt haben. Die Führung müssen wir einfach mit in die Pause nehmen", sagte Bell frustriert. "Ein bisschen abgewichster spielen, die Führung bis in die 60. Minute halten, dann muss Hannover aufmachen und wir können kontern. So ist es einfach zu billig. Wir bauen den Gegner damit auf durch einen Eckball und einen Elfer. So kann Hannover kontern." Der 05-Trainer führte nach der Niederlage mangelnde Konsequenz als einen der möglichen Gründe für die immer wieder auftretende Schwäche bei Eckbällen an. Ein punktuelles Nachlassen der Konzentration der Abwehrspieler, die nicht energisch am Mann dran blieben, nicht die innere Linie zumachten. "Wenn du nicht wegköpfen kannst, musst du gucken, dass du Schulter an Schulter bist, dass der Gegner nicht aufs Tor köpfen kann. Dann passiert in der Regel auch nichts", so Schwarz.

"Müssen unser Heimspiel auf jeden Fall gewinnen"

"Das Ergebnis ist nicht gut, das wissen wir", sagte Bell nach der Partie. "Aber die Leistung war über weite Strecken wirklich gut. Es war ja nichts so, dass wir übers ganze Spiel Probleme hatten, sondern es waren einzelne Aktionen, die uns das Ergebnis versaut haben. Es ändert aber alles nichts für nächsten Samstag. Wir müssen unser Heimspiel auf jeden Fall gewinnen."

Dann kommt der VfB Stuttgart in die OPEL ARENA. Ein direkter Konkurrent im Tabellenkeller, der nach seinem Erfolg gegen Hertha BSC drei Punkte besser platziert ist. Kurz vor Weihnachten im Pokalspiel schlugen die Mainzer die Schwaben mit 3:1. Ohne dabei einen Standard-Gegentreffer zu kassieren. Das zu wiederholen und einen Heimsieg einzufahren, ist der klare Auftrag. "Am Samstag wollen wir punktgleich sein mit den Stuttgartern", fordert 05-Sportvorstand Rouven Schröder.