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Profis 24.02.2017 - 13:00 Uhr

Brandt: "Knifflige Aufgabe" für Bayer

Vor dem Duell mit den 05ern am Fastnachtssamstag hat www.mainz05.de mit Bayer-Profi Julian Brandt über das anstehende Duell und mehr gesprochen

Früher Mannschaftskameraden, heute Gegner. Auch am Samstag könnten Julian Brandt & Levin Öztunali sich packende Duelle liefern.

Im Alter von nur 20 Jahren hat Julian Brandt bereits 87 Bundesliga-Partien (17 Tore) sowie 20 Einsätze in der Champions League (1 Tor) vorzuweisen. Eine beachtliche Bilanz für den Jung-Profi von Bayer 04 Leverkusen, der zudem 2014 U19-Europameister wurde und mit der DFB-Auswahl im vergangenen August die Silbermedaille bei den Olympischen Spielen in Rio gewann. Vor dem Aufeinandertreffen mit Mainz 05 spricht der offensive Mittelfeldspieler mit www.mainz05.de über die Niederlage gegen Atletico Madrid in der Champions League, über den engen Terminkalender sowie über die Erfolgsaussichten gegen die 05er am Fastnachtssamstag. 

Julian, ihr habt am Dienstag gegen Atletico Madrid in der Champions League den Kürzeren gezogen. Was hat den Unterschied in dieser Partie ausgemacht? Um weiterzukommen müsstet ihr jetzt noch mindestens drei Tore schießen im Rückspiel, eine Ausgangsposition, die ihr euch sicher anders vorgestellt hattet. 

Brandt: Man hat gesehen, dass der Gegner Top-Niveau hatte in Sachen Disziplin und mannschaftlicher Geschlossenheit. Uns hingegen ist es in der ersten Halbzeit nicht gelungen, unseren Plan umzusetzen. Madrid stand defensiv super und hat uns ausgekontert, wobei wir uns hier und da auch etwas zu blauäugig angestellt haben. Das wird auf Champions-League-Niveau immer bestraft.

Für einen jungen Spieler sind solche Erfahrungen sicher dennoch unheimlich wertvoll für die Entwicklung.

Brandt: Definitiv. Es ist aber auch für uns als Mannschaft eine Top-Erfahrung, denn wir haben eine junge Mannschaft mit Spielern wie Kai Havertz oder Benjamin Henrichs, die sogar noch jünger sind als ich. An solchen Spielen wächst man extrem, ob der Gegner nun Madrid oder wie 2014 Paris heißt. Man kann sich an solchen Gegnern ein Beispiel nehmen, das tut als junger Spieler gut.

Neben dem internationalen Wettbewerb geht es im Tagesgeschäft Bundesliga auch darum, in der kommenden Saison wieder international vertreten zu sein. Wie schwer ist dieser Spagat zu bewältigen? Am Samstag geht es gegen Mainz 05 schließlich schon wieder um wichtige Punkte.

Brandt: In der Hinrunde ist es weitaus extremer, in den richtigen Rhythmus zu kommen. Da ist es nicht leicht, die Konzentration immer hochzuhalten und in jedem Spiel eine Top-Leistung abzurufen. Wenn du gegen eine Mannschaft spielst, die eine Woche Pause hatte, musst du über einen breiten Kader verfügen, um auch rotieren zu können. Aber dadurch, dass die Meisten von uns den Rhythmus seit Jahren kennen, sollten wir das meistern können. 

Du warst im vorläufigen Kader für die Europameisterschaft in Frankreich, hast dann letztendlich das Olympische Turnier in Rio für den DFB bestritten und die Silbermedaille gewonnen. Ein straffes Programm sowie ein aufregendes Jahr. Macht sich da im Laufe der Saison ein Kräfteverschleiss bemerkbar?

Brandt: Nachdem ich aus Rio zurückgekommen bin, habe ich die Belastung natürlich schon gespürt. Da ist man erstmal in einem kleinen Loch, sowohl mental wie auch physisch. Das ist aber normal. Man benötigt einfach Zeit, das wegzustecken. Aber ich denke es gibt weitaus schlimmere Probleme. (lacht)

Stichwort Kräfteverschleiss: Die Saison läuft bislang durchwachsen, konstant habt ihr eure Leistung selten abrufen können. Zuletzt habt ihr aber nach zwei Niederlagen zum Rückrunden-Auftakt in den letzten beiden Partien wieder eine aufsteigende Tendenz gezeigt. Wo liegt die Wahrheit?

Brandt: Dazwischen würde ich sagen. Uns fehlt bisweilen tatsächlich noch die Konstanz in unseren Leistungen. Dadurch haben wir einige Punkte liegen lassen. Die letzten Jahre haben aber auch gezeigt, dass wir in der Rückrunde immer einen Aufwärtstrend gezeigt haben. Darauf darf man sich dennoch nicht immer verlassen. Wir haben jetzt zwei Mal gewonnen und wollen die Serie fortsetzen, auch wenn man das in Mainz sicherlich nicht gerne hören wird (schmunzelt). Wir stehen noch nicht dort, wo wir hinwollen und würden gerne auch in den kommenden Wochen regelmäßig als Sieger vom Platz gehen. 

Gegen Mainz gab es im September ein hochintensives Hinspiel, das ihr in der Nachspielzeit knapp für euch entscheiden konntet. Mit was für einem Spiel rechnest du am Samstag? 

Brandt: Es wird ein schwieriges Spiel. In der ersten Halbzeit des Hinspiels war Mainz die bessere Mannschaft und hätte auch das eine oder andere Tor mehr schießen können. Für uns war es damals ein ganz wichtiger und schwer erkämpfter Sieg. Wir hatten zudem das Glück, dass Chicharito eine Sahnetag erwischt hat. Gegen Mainz sind es eigentlich immer unangenehme Spiele, bei denen man von Anfang an hochkonzentriert sein und 100 Prozent abrufen muss. Ich erwarte eine knifflige Aufgabe, zumal wir die englische Woche hinter uns haben und Mainz sich ausschließlich auf das Duell mit uns fokussieren konnte.