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Profis 14.08.2018 - 16:00 Uhr

Bungert bleibt Kapitän, Bell Vize

Schwarz: Keine Notwendigkeit, etwas zu verändern - 05-Profis wählen bis Donnerstag den Mannschaftsrat selbst

Bungert (li.) spielt seit 2008 für den FSV, Bell wechselte 2007 im Alter von 15 Jahren an den Bruchweg.

Wenige Tage vor dem ersten Pflichtspiel der neuen Saison, der Erstrundenpartie im DFB-Pokal am Samstagabend bei Zweitligist Erzgebirge Aue, ist nun auch die Kapitänsfrage beim 1. FSV Mainz 05 entschieden: Wie in den beiden Jahren zuvor ist Niko Bungert der Spielführer der Bundesliga-Mannschaft, Stefan Bell sein Stellvertreter. Das verkündete Sandro Schwarz am Mittag in einer Medienrunde am Bruchweg. "Wir haben heute mit den beiden Spielern und mit der Mannschaft besprochen, dass wir keine Notwendigkeit sehen, in diesem Bereich etwas zu verändern." Neu ist dagegen, dass die 05-Profis selbstständig ihren Mannschafstrat wählen. "Bis Donnerstag haben die Jungs Zeit, das für sich selbst zu regeln", sagte der 05-Trainer.

Dass Bungert, der in der abgelaufenen Saison kein Bundesligaspiel für die 05er bestritt, weiterhin als Kapitän fungiert, mag nach außen hin überraschen, intern war die Frage offenbar schnell klar. "Es hat sich bewährt, auch in der Kommunikation mit mir", sagte Schwarz. "Ich finde, dass die Rolle des Kapitäns heute anders zu definieren ist, als noch zu meiner Zeit. Natürlich über Leistung, aber im Fall von Niko ist es so, dass er Mainz 05 kennt, dass er diesen Verein lebt, auch mit den Werten außerhalb des Platzes. Niko sorgt immer wieder dafür, dass in der Gruppe Ordnung und Disziplin ist, aber auch in der Kommunikation mit mir sucht er stets das Gespräch, wenn Dinge anfallen aus seiner Beobachtung heraus. Ein weiteres Kriterium ist, dass Niko deutsch, englisch und französisch spricht und sich komplett verantwortlich fühlt für die gesamte Gruppe. Wir wünschen uns aber auch alle, dass er auf dem Platz steht."

Selbsteinschätzung wichtig

Bungert hat bis zum Ende des Trainingslagers in Tirol eine sehr gute und stabile Vorbereitung absolviert und ist am Dienstagmorgen nach einer Muskelverhärtung wieder ins Mannschaftstraining eingestiegen. "Er ist in jedem Fall viel näher dran als letztes Jahr", betont der Coach. "Er hat von den sieben Wochen Vorbereitung sechs Wochen voll durchgezogen und alle Einheiten mitgemacht. Wenn er auf dem Trainingsplatz steht, siehst du, er ist ein Verteidiger mit aller Konsequenz in der Vorwärtsverteidigung. Mich freut es echt, dass er so stabil ist in dieser Vorbereitung und wichtig in der Konkurrenzsituation. Vom Typ her ist Niko einfach vorbildlich. Der starke Testspiel-Auftritt gegen West Ham United hat das noch einmal gezeigt."

Er habe vor der Abreise nach Tirol mit dem Innenverteidiger ein "Super-Gespräch" am Flughafen geführt. "Für ihn ist die Selbsteinschätzung heute wichtiger denn je. Es ist extrem wichtig, dass er immer auf seinen Körper hört. Ich glaube, dass er aus der letzten Saison gelernt hat, weil er immer alles wollte, jede Trainingseinheit, jede Spielminute", sagte der Trainer. "Er muss in sich reinhören, wann die Pause einfach gut ist und nicht zu ehrgeizig sein. Niko ist immer ein guter Verteidiger, wenn er fit ist. Er muss gesund bleiben. Wir müssen die Belastung so steuern, dass die Möglichkeit hoch ist für ihn, für den Spielkader in Frage zu kommen."

Dynamik und Eigenverantwortung

In der vergangenen Spielzeit trug Bell meist die Spielführerbinde. Wenn auch der zweite Innenverteidiger-Kapitän fehlte, übernahm Daniel Brosinski. Ob das so bleibt, hängt davon ab, welche fünf Spieler das Team in den Mannschaftsrat wählt. "Wir werden sehen, wie der Mannschaftsrat zusammengestellt ist und dann fürs jeweilige Spiel entscheiden. In der letzten Saison war es nicht so, dass Daniel Brosinski von vorne herein dritter Kapitän war, es hat sich dann so entwickelt, dass er jeweils übernommen hat." Man habe darüber diskutiert und lange Zeit nachgedacht, ob der Trainer den Mannschaftsrat bestimmen sollte, erklärte Schwarz. "In Vigo sind wir dann aber zu dem Entschluss gekommen, dass wir die Jungs das regeln lassen. Weil wir die Dynamik in der Gruppe haben wollen, die Eigenverantwortung und eine gewisse Selbstständigkeit."