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Profis 18.05.2021 - 17:30 Uhr

Dahmen: "Wahnsinn, was wir geleistet haben"

Klassenerhalt und der zweite Bundesliga-Einsatz: Was für ein Wochenende für das Torhüter-Eigengewächs

Lautstark trieb Finn Dahmen seine Teamkollegen gegen den BVB an.

Was war das für ein Wochenende?! Dieser Satz wird nicht nur FSV-Torhüter Finn Dahmen schon häufiger durch den Kopf gegangen sein. Das Eigengewächs der 05ER konnte nach der unglaublichen Aufholjagd in der Rückrunde nicht nur gemeinsam mit seinem Team den Klassenerhalt feiern, er kam gegen Borussia Dortmund auch zu seinem zweiten Startelfeinsatz für die Rheinhessen in der Bundesliga - und das erstmals auf dem Rasen der heimischen OPEL ARENA. Ein weiteres Highlight liegt noch vor dem 23-Jährigen.

'Niemals Aufgeben' steht auf den T-Shirts geschrieben, die Dahmen und seine Mitspieler des FSV am Sonntag nach Spielende überstreiften (Erhältlich im Online-Shop). Für den Torhüter, der seit der U11 für die 05ER zwischen den Pfosten steht, schloss sich damit in gewissem Maße auch persönlich ein Kreis in dieser Saison. Es war beim Auswärtsspiel in München unter Interimstrainer Jan Siewert am 3. Januar dieses Jahres, als Dahmen seine Bundesliga-Premiere feiern durfte. "Damals haben wir gemerkt, dass wir nicht so schlecht sind, wie wir in der Hinrunde gespielt haben und haben, zumindest in der ersten Halbzeit, unsere Qualitäten aufblitzen lassen", erinnert sich der gebürtige Wiesbadener an die Partie, in der er trotz der fünf Gegentreffer positiv auf sich aufmerksam machen konnte. "Danach haben wir es wieder für möglich gehalten, wenn wir diese Qualität Woche für Woche auf den Platz bringen, doch noch die Klasse zu halten."

Das der Klassenerhalt am Ende Wirklichkeit wurde, macht der Torhüter an verschiedenen Faktoren fest. Zum einen, am Wechsel in den sportlichen Führungspositionen, nach dem auch durch die Mannschaft ein Ruck ging, wie Dahmen feststellt. "Der Trainer hat es geschafft, aus uns ein Team zu machen und den Zusammenhalt gestärkt." Andererseits holten die 05ER sich über Erfolgserlebnisse auf dem Platz immer mehr Selbstbewusstsein. "Wir haben nie nachgelassen, immer weitergearbeitet. Es ist echt Wahnsinn, was wir da geleistet haben", ist der 23-Jährige stolz auf das gemeinschaftlich Erreichte.

Zwei Eigengewächse: Marius Liesegang (li.) und Finn Dahmen bildeten gegen den BVB das Torhüter-Duo im Kader der 05ER.

Schritt für Schritt

Von seinem Startelfeinsatz gegen den BVB erfuhr Dahmen am erst am Sonntagvormittag. Das zweite positive Erlebnis nach dem tags zuvor gemeinsam im Hotel erlebten, feststehenden Klassenerhalt: "Ich habe mich riesig gefreut", sagte der 23-Jährige, der sich gegen ein weiteres Spitzenteam der Bundesliga beweisen durfte. "Klar hätte ich gerne zu Null zu gespielt und einen Punkt oder Sieg mit dem Team geholt. Aber ich glaube, von mir war es ein ordentliches Spiel. Deswegen bin ich zufrieden", so Dahmen, der im Anschluss an die Partie gemeinsam mit seinen Teamkollegen nochmal feiern konnte.

Auch mit seiner persönlichen Entwicklung kann Dahmen zufrieden sein. Nach der Leihe von Florian Müller zum SC Freiburg ging er als zweiter Torhüter hinter Robin Zentner in die Saison und bewies bei seinen beiden Einsätzen seine Bundesligatauglichkeit. Schritt für Schritt geht er diesen Weg, seitdem er aus dem NLZ der 05ER zunächst zur U23 und dann zu den Profis aufrückte. "Am Anfang war ich bei den Torhütern die Nummer fünf und dann ging es Jahr für Jahr eine Position nach oben. Es ist eine Riesensache für mich, dass ich diese Saison meine ersten Bundesligaspiele machen durfte und ich hoffe natürlich, dass noch das ein oder andere dazu kommt."

Wertvolle Erfahrungen auf internationalem Parkett

Dazukommen sollen nach dem letzten Spiel mit dem FSV in Wolfsburg möglichst auch noch drei Einsätze für die Deutsche U21-Nationalmannschaft. Zusammen mit Teamkollege Jonny Burkardt qualifizierte sich Dahmen mit der DFB-Elf im März für das Viertelfinale der Europameisterschaft, in dem am 31. Mai Dänemark wartet. "Jonny und ich freuen uns da sehr drauf und wir sind optimistisch, dass wir lange dabei bleiben werden", so Dahmen.

Die Erfahrungen, die man bei solch einem Turnier sammeln dürfe, seien sehr wertvoll. "Die werden mir im weiteren Verlauf meiner Karriere helfen", erklärt der FSV-Torhüter, dem vor allem der Umgang mit Drucksituationen wie einem KO-Spiel hilft. In allen drei Gruppenspielen durfte er das deutsche Tor hüten, die Hoffnung, auch gegen Dänemark von Beginn an das Vertrauen zu bekommen, ist dementsprechend hoch. "Für die U21-Nationalmannschaft zu spielen und Deutschland bei so einem Turnier zu vertreten ist eine große Ehre."