Nachwuchs 22.11.2023 - 12:05 Uhr
Der Trainer als Erlebnisweltenbauer
Der Sportliche Leiter des DFB-Talentförderprogramms referierte vor den Trainern aus dem NLZ und den Ausbildungszentren der 05ER zum Thema Coaching im Fußball
Wie wichtig zielführendes Training ist, hatte Hannes Wolf bereits vor einigen Wochen bei seinem Besuch auf dem WOLFGANG FRANK CAMPUS am Bruchweg verdeutlicht. Der DFB-Direktor für Nachwuchs, Training und Entwicklung und U20-Nationaltrainer ging mit den Trainern im Nachwuchsleistungszentrum der 05ER in den Austausch zur "Trainingsphilosophie Deutschland“. Genau an diesem Punkt setzte Damir Dugandzic im zweiten Teil der von NLZ-Direktor Entwicklung FußballMeikel Schönweitz initiierten Veranstaltungsreihe an. Der Sportliche Leiter des DFB-Talentförderprogramms hatte den NLZ-Coaches und Trainern der drei Ausbildungszentren von SCHOTT Mainz, Griesheim und Eisbachtal einen interaktiven Vortrag zum Thema "Teflon oder Muster – Wenn Coaching so einfach wäre. Was bleibt vom Training bei den Spielern hängen?“ mitgebracht.
"Es gibt kein richtig und kein falsch“, stellte Dugandzic direkt zu Beginn seiner Ausführungen über unterschiedliche Ansätze des Coachings klar und formulierte gleichzeitig die Ausgangsfrage und These des Abends: "Was bleibt hängen, wenn man alles anbietet? Weniger ist mehr, auch im Training.“
Effektiv und effizient, nicht überladen
Die Bedeutung der wöchentlichen Übungseinheiten, die im Leistungsbereich bis zu fünfmal die Woche stattfinden, sei nicht hoch genug einzuschätzen, betonte der Fußballlehrer. Allein der zeitliche Umfang sei deutlich höher als die reine Spielzeit am Wochenende. "Wenn im Spiel etwas nicht funktioniert, muss ich im Training nachschauen, warum.“ Eine gute Trainingsanalyse sei der Weg zum Ziel.
Und dieser Weg sollte mit Inhalten gepflastert sein, die gleichzeitig effizient und effektiv sind. "Die richtigen Dinge richtig tun.“ Trainingsformen sollten möglichst variabel gestaltet sein, das gesamte Training aber möglichst gering in der Variabilität. Um Lerneffekte bei den Spielern zu erzielen, dürfe man die Form ebenso wie die Umsetzung nicht überfrachten. "Es muss nicht spektakulär sein, um es gut zu machen“, so Dugandzic. "Auf die Dosierung kommt es an.“
Fehler als Helfer
Der Trainer sei im Training auch ein Erlebnisweltenbauer für die Spieler. In diesen Welten sollte jede Übung auf den Trainingserfolg einzahlen. Der Lernerfolg hänge aber nicht nur von der Aufgabe, sondern von individuellen Faktoren wie der Person und der Umwelt ab. Und Fehler gehören dazu. Nein, sie sind sogar ein Muss, wie der Sportliche Leiter des DFB-Talentförderprogramms ausdrückt. "Alles andere ist Stillstand. Wenn ich denke, ich habe es geschafft, bin ich auf dem falschen Weg.“
"Mein Zettel ist voll“, drückte 05-Direktor Schönweitz zum Abschluss aus, dass bei ihm, ebenso wie bei allen Anwesenden im Raum, einige Inhalte des Vortrags hängengeblieben sind. So, wie es auch weiterhin bei den Spielern im Training der Fall sein soll.