Profis 10.11.2022 - 00:10 Uhr
"Das sind nicht wir, in uns steckt etwas anderes"
Die 05-Stimmen nach der Niederlage beim FC Schalke 04
Es war ein ernüchternder Abend für den 1. FSV Mainz 05 in der stimmungsvollen Arena auf Schalke. "Es lag heute komplett an uns", sagte Mittelfeldspieler Dominik Kohr. Die 0:1-Niederlage hatten sich die 05ER selbst zuzuschreiben nach einem Auftritt, der sowohl defensiv als auch offensiv zu wünschen übrig ließ. "Heute waren wir in allen Belangen schlechter als der Gegner", bilanzierte Sportdirektor Martin Schmidt schonungslos. Keine echte Torchance hatte sich der FSV, obwohl in der zweiten Halbzeit zweitweise drei Stürmer auf dem Platz standen, über 90 Minuten plus Nachspielzeit erspielt. Nicht nur beim einzigen Gegentor durch Simon Terodde war die 05-Defensive zu anfällig.
Schalke brachte das von den Rheinhessen erwartete Spiel auf den Platz, die 05ER fanden kein Rezept dagegen. "Das sind nicht wir, in uns steckt etwas anderes", richtete Schmidt den Blick direkt auf das nächste Spiel in vier Tagen (Sonntag, 15:30 Uhr) vor heimischer Kulisse in der MEWA ARENA gegen Eintracht Frankfurt.
Die 05-Stimmen aus Gelsenkirchen
Martin Schmidt: "Heute waren wir in allen Belangen schlechter als der Gegner. Mit und gegen den Ball, auch was die Passgenauigkeit angeht. Wir haben uns im gesamten Spiel keine wirkliche Großchance erspielt, nur ein paar Halbchancen nach Flanken, beispielsweise als Marcus und Jonny die Hereingaben knapp verpasst haben. Wir wussten um was es geht: Es geht hier nur über Kompaktheit und Zweikämpfe. Nach vorne hätten wir Druck entwickeln müssen, aber das haben wir das gesamte Spiel nicht geschafft. Wir kamen mit der Manndeckung über den ganzen Platz nicht klar. Es ging nicht vorwärts, wir kamen nie in die Tiefe. Sie haben uns heute mit dem typischen Schalke-Fußball niedergerungen. Es passt zu diesem Abend, dass wir den Gegner mit einem individuellen Fehler zum einzigen Tor eingeladen haben. Wir müssen das jetzt angehen und können es in vier Tagen zurechtrücken. Das sind nicht wir, in uns steckt etwas anderes. Wenn wir das nicht ändern, wird es gegen Frankfurt schwer."
Dominik Kohr: "Es lag heute komplett an uns, dass wir die Mentalität und Leidenschaft nicht auf den Platz bekommen haben. Schalke hat eigentlich das gemacht, was wir erwartet haben. Dann liegst du zurück und schaust dich erstmal um. Ich hatte heute das Gefühl, wenn wir den Ausgleich machen, wäre das Spiel auf unsere Seite gekippt. Wir müssen uns aber ankreiden, dass wir nicht richtig da waren. Zufriedenstellend und schön ist das nicht. Es geht jetzt darum, das Spiel zu analysieren und zum Ende des Jahres nochmal ein positives Ergebnis einzuholen, um mit einem guten Gefühl in die Pause zu gehen."
Danny da Costa: "Wir haben das Spiel verloren und können uns nicht darüber beklagen, weil wir es in vielen Aspekten nicht geschafft haben, das auf den Platz zu bringen, was gefordert ist. Wir wussten, dass es heiß hergehen wird und Schalke alles daran setzen wird, das Spiel zu gewinnen. Normalerweise liegt uns das. Darüber zu sprechen, dass man es kann und es dann nicht auf den Platz zu bringen, das ist dann zu wenig. Die zweiten Bälle entscheiden darüber, in welche Richtung es geht. Oftmals waren wir zu spät, oder gar nicht in der Nähe. Das ist dann zu wenig. Wir haben es versucht, aber die Präzision vermissen lassen und keine klaren Torchancen erspielt. Dann wird es schwer, ein Spiel zu gewinnen. Das müssen wir am Sonntag definitiv anders machen."