Profis 17.09.2014 - 16:45 Uhr
„Das wird ein rassiges Spiel“
Interview mit Erik Durm, Ex-Mainzer von unserem kommenden Gegner Borussia Dortmund
Hallo Erik, vielen Dank, dass du dir kurz Zeit genommen hast für das Interview mit uns. Du warst einer von zwei ehemaligen Mainzern bei der WM – wie hast du die Zeit in Brasilien erlebt?
Erik Durm: „Das war eine unfassbar intensive, spannende und lehrreiche Zeit. Ein echter Traum, der in Rio mit dem Titelgewinn endete. Es ist nur leider extrem schwer, den Wochen in Brasilien gerecht zu werden, indem ich versuche, sie mit Worten zu beschreiben. Eigentlich ist das gar nicht möglich! Für mich ganz persönlich, aber auch für meine Laufbahn nehme ich von der WM jedenfalls unheimlich viel mit.“
Damals in deiner Zeit in Mainz warst du Stürmer, nun machst du in der Bundesliga und der Champions League auf der linken oder rechten Abwehrseite Dampf - wie kam dein Trainer darauf, dich in die Viererkette zu stellen. Und war das eine große Umstellung für dich?
Durm: „Ausschlaggebend waren in meinem Fall wahrscheinlich zwei Parameter: Geschwindigkeit und Ausdauer. Offenbar war Jürgen Klopp der Meinung, dass sie mir dabei helfen könnten, ein ordentlicher Außenverteidiger zu werden. Er hat mich gefragt, ob ich mich auf die Umschulung einlassen würde – und ich habe natürlich ‚Ja‘ gesagt. Sicher auch, weil ich auf dieser Position die größte Chance gesehen habe, meinem Ziel, der Bundesliga, näher zu kommen. Die Umstellung war anfangs ziemlich groß. Aber ich bekomme hier in Dortmund jede Hilfestellung, die es gibt, um an meinem Verteidiger-Spiel zu arbeiten.“
In der vergangenen Saison musstet ihr euch den übermächtig scheinenden Bayern geschlagen geben, was habt ihr euch in dieser Saison als Ziel vorgenommen?
Durm: „Die haben sich eigentlich nicht verändert. Wir haben unsere eigenen Ziele, wir gehen unseren eigenen Weg und definieren uns nie über den Konkurrenzkampf mit irgendwelchen anderen Mannschaften. Wenn wir uns 2014/2015 über die Bundesliga erneut direkt für die Champions League qualifizieren, in der Königsklasse überwintern und das DFB-Pokalfinale erreichen, haben wir – wie im Vorjahr – all unsere Saisonziele erreicht.“
Gerade hast du bei der Borussia bis 2019 verlängert – was hat dich dazu bewogen und in welchen Bereichen möchtest du dich in den kommenden fünf Jahren beim BVB noch verbessern?
Durm: „Das ist einfach ein Riesenverein, der trotzdem sehr familiär geprägt ist. Ein Klub, von dessen Weg ich total überzeugt bin. Alles, was man mir hier versprochen hat, ist eingetreten. Das sorgt für Vertrauen. Ich kann mich beim BVB einfach in Ruhe weiterentwickeln. Zum Beispiel im Kopfballspiel – das sollte schon noch besser werden. Oder im defensiven Eins-gegen-Eins. Schließlich spiele ich erst seit etwas mehr als einem Jahr auf der Außenverteidiger-Position.“
Nun geht es am Wochenende gegen den 1. FSV Mainz 05 – wie schätzt du den Gegner ein und was für ein Spiel dürfen wir erwarten?
Durm: „Mainz hat in der Bundesliga nur einen Punkt weniger auf dem Konto als wir und wird nach dem ersten Dreier mit viel Selbstvertrauen gegen uns spielen. Der FSV hat viele neue Spieler geholt, unter anderem Jonas Hofmann von uns ausgeliehen. Die Jungs sind immer sehr quirlig in der Offensive. Das wird zu hundert Prozent ein rassiges Spiel, das uns alles abverlangen wird.“