Profis 23.01.2022 - 14:30 Uhr
Der Blick richtet sich nach vorne
Regeneration, Fehlersuche & Aufarbeitung: Nach der verdienten 1:2-Niederlage in Fürth wollen die 05ER um Cheftrainer Bo Svensson die anstehende zweiwöchige Länderspielpause nutzen, um den Kopf freizubekommen und zurück zu alter Stärke zu finden
Im Gastspiel bei der SpVgg Greuther Fürth mussten sich die Profis des 1. FSV Mainz am Samstagnachmittag mit 1:2 geschlagen geben und die Heimreise von einem Bundesliga-Auswärtsspiel zum fünften Mal in Folge ohne Punkte antreten. 20 überlegen geführte Minuten vor der Halbzeitpause und Karim Onisiwos später Anschlusstreffer hatten letztlich nicht gereicht, um beim Tabellenletzten Zählbares einzufahren. "Wir sind jetzt in einer Phase, von der wir vor der Saison wussten, dass sie mal kommen wird und die wir auch in der Hinrunde schon hatten. Das stehen wir zusammen durch. Wichtig ist, dass wir den Kopf oben behalten", richtete FSV-Sportdirektor Martin Schmidt den Blick vor der anstehenden Länderspielpause nach vorne.
Nach frühem Rückstand – nur zwölf Minuten waren im Sportpark Ronhof absolviert, ehe Fürths Jeremy Dudziak die Mittelfranken in Führung gebracht hatte – dauerte es ein wenig, bis auch die 05ER einen Zugang zur Partie fanden. "Wir sind sehr schlecht ins Spiel gekommen, nicht nur spielerisch, sondern auch von der Haltung her habe ich von meiner Mannschaft viel vermisst. Wir sind zurecht in Rückstand gegangen", befand 05-Cheftrainer Bo Svensson auf der Pressekonferenz nach dem Spiel. "Danach, etwa ab der 25. Minute, haben wir dann das Spiel übernommen und hatten auch ein paar Großchancen", sah der Däne gegen Ende des ersten Spielabschnitts einen deutlich aktiveren Auftritt seines Teams. Onisiwo, Anton Stach, Jae-sung Lee und Jonathan Burkardt scheiterten mit ihren Abschlüssen jedoch am Aluminium oder an Fürth-Schlussmann Sascha Burchert. "In unserer besten Phase des Spiels haben wir nicht das Tor gemacht", musste Svensson, der die Partie aufgrund einer Gelbsperre von der Tribüne aus verfolgt hatte, später rekapitulieren.
"Das müssen wir natürlich hinterfragen"
"Wir haben uns in der Halbzeit viel vorgenommen, haben uns gesagt, dass die letzten 20 Minuten eigentlich gut waren, dass wir vielleicht auch etwas Pech hatten, dass der Ball nicht reingegangen ist", äußerte sich 05-Mittelfeldspieler Anton Stach, dessen Ex-Klub Fürth auch in den zweiten 45 Minuten weiter unangenehm zu bespielen blieb und etwa 20 Minuten vor Abpfiff von einem unglücklichen Eigentor Stefan Bells profitierte. Offensiv fehlte den Rheinhessen in dieser Phase die Durchschlagskraft gegen souverän verteidigende Mittelfranken. "Da haben wir nicht so wirklich auf dem Platz stattgefunden – am Ende war es dann eine verdiente Niederlage", bilanzierte Svensson. "Man kann so, wie wir es heute gemacht haben, nicht in ein Bundesligaspiel gehen. Das war weit weg von der richtigen Einstellung, das müssen wir natürlich hinterfragen."
Zwei Wochen haben die 05ER nun Zeit, die letzten Spiele hinter sich zu lassen, eigene Fehler aufzuarbeiten und den Kopf für die anstehenden Aufgaben freizubekommen. Am 5. Februar ist die TSG Hoffenheim zu Gast in der MEWA ARENA. "Es geht jetzt darum, eine gute Regernation zu haben, sowohl für die Beine, als auch den Kopf wieder freizubekommen. Dann geht es darum, alles zu analysieren, aus den Fehlern zu lernen, um es im nächsten Spiel besser zu machen", blickte Kapitän Moussa Niakhaté optimistisch in die Zukunft. "Wir müssen positiv bleiben und werden in den nächsten beiden Wochen hart arbeiten. Mit und gegen den Ball, defensiv wie offensiv, müssen wir besser agieren. Natürlich wissen wir, dass wir nicht jedes Spiel gewinnen können, es gibt immer Höhen und Tiefen. Wichtig ist unsere Reaktion auf ein Spiel wie heute - gegen Hoffenheim zeigen wir ein anderes Gesicht."
An eigenen Prinzipien & 05-Tugenden arbeiten
"Ich bin jemand, der eigentlich mit einem Erfolgserlebnis in eine Länderspielpause gehen will", erklärte Stach. "Es hat aber auch sein Gutes, dass wir noch an vielen Sachen arbeiten können. Dann finden wir auch wieder zu unserer Stärke zurück", ist sich der Mittelfeldspieler sicher. Hinzu kommt die Hoffnung, dass einige verletzte Spieler in den kommenden Wochen wieder zum Team stoßen werden.
Vor allem mit der eigenen Haltung und Einstellung zum Spiel in Fürth hatte Cheftrainer Svensson gehadert. Die zweiwöchige Pause wolle man, so Stürmer Burkardt, nun nutzen, "um an unseren Prinzipien und Tugenden zu arbeiten." Dass die 05ER dann in der Lage sind, jedem Gegner Schwierigkeiten zu bereiten, haben sie in der laufenden Spielzeit bereits des Öfteren gezeigt.