Der richtige Kracher zum Auftakt

Am Samstag ist es schon wieder soweit, das erste Saison-Pflichtspiel im steht an. Mainz 05 empfängt Arminia Bielefeld um 14 Uhr am Bruchweg. Nostalgie? Alles andere als das – die U23 startet gegen den Zweitliga-Absteiger in die Drittliga-Saison 2014/2015.

„Das ist auf der einen Seite eine unfassbare Entwicklung, andererseits aber auch der Erfolg und das Ergebnis eines Plans und vieler langer Tage von allen Beteiligten im gesamten Nachwuchsleistungszentrum“, berichtet U23-Trainer Martin Schmidt beim Blick zurück. Dafür hat der Schweizer aber zuletzt keine Zeit finden können, stattdessen stand eine „unheimlich kurze und intensive Vorbereitung“ auf dem Plan. „Die Vorfreude oder Euphorie nach dem Aufstieg hat sich schnell entladen. Die Jungs haben ordentlich gefeiert, sind aber auch mit viel Ehrgeiz und Motivation direkt wieder in die Arbeit eingestiegen“, erzählt der Trainer. „Alle haben schnell gemerkt: Da ist richtig was zu tun.“ Die Belastung ist in der höchstmöglichen Spielklasse für eine U23 eine höhere, entsprechend auch der Trainingsumfang nochmal gewachsen. „Wir wollen ja auch mit der Stammelf der Vorsaison jetzt den nächsten Schritt gehen, müssen gleichzeitig die Neuzugänge integrieren und entwickeln. Sicher ist der Sprung von der U19 in eine Profiliga kein leichter.“

Besonders die körperliche Robustheit wird eine andere sein in der dritthöchsten deutschen Spielklasse: „Unser erster Schritt muss ein, dort anzukommen und in den Zweikämpfen auch mit erfahrenen Zweitligaspielern zu bestehen. Der zweite Schritt ist dann, diese auch zu gewinnen.“ Der allgemeine Anspruch im Mainzer Nachwuchsleistungszentrum ist natürlich immer „die Ausbildung auf bestmöglichem Niveau. Da sind wir jetzt und das wollen wir ganz sicher nicht als kurzen Einblick in die Liga verbuchen. Vielmehr wollen wir ein langfristiges Ausbildungsprojekt für unsere Top-Talente starten, die jetzt die Möglichkeit haben, sich noch enger am Bundesligateam zu entwickeln.“

Bielefeld, eine mit Peer Kluge und Florian Dick nochmal verstärkte Zweitligamannschaft, ist für Schmidt „genau der richtige Kracher zum Auftakt. Der Fall ist klar: Da kommt der Klassenprimus, der Aufstiegsfavorit Nummer eins für mich. Bielefeld hat viele Spieler nach dem Abstieg halten können, den Trainer halten können, der vor zwei Jahren noch erste Liga trainiert hat und nochmal Qualität dazubekommen. Da kommt Klasse auf allen Ebenen. Das ist genau der Gegner, den wir jetzt brauchen!“ Kai Pröger laboriert noch an einer Schnittwunde aus dem Testspiel gegen den tschechischen Erstligisten Jablonec, Tobias Schilk plagte sich gestern mit Kopfschmerzen und Übelkeit nachdem er einen Ball im Training an den Kopf bekam. „Beide sind zumindest fraglich für Samstag, sonst sind alle topfit und gesund. So langsam stellt sich auch bei den Jungs das Kribbeln ein, wir sind bereit für die 3. Liga!“