Yamashita: Vorfreude auf ein "echtes Heimspiel"

Premiere vor heimischem Publikum in rot und weiß: Am Sonntagnachmittag (15 Uhr) hat die Frauenmannschaft des 1. FSV Mainz 05 erstmals in einem Pflichtspiel Heimrecht und trifft im Bruchwegstadion im Achtelfinale des DFB-Pokals auf das Team aus dem nordhessischen Jahn Calden. Eine Herausforderung, der das Team um Cheftrainer Takashi Yamashita mit positiver Anspannung entgegenblickt. "Die Stimmung ist bestens, alle sind hochmotiviert. Das werden wir am Sonntag, aber auch im Verlauf der restlichen Saison, benötigen, um erfolgreich zu sein", so der Japaner, der mit seiner Elf am vergangenen Wochenende erfolgreich in die neue Regionalliga-Saison gestartet war. Über sein erstes Fazit im Anschluss an den Sieg in Ober-Olm hatte er sich mit ein wenig Abstand selbst geärgert. "Ich war nach der Leistung in der zweiten Halbzeit in Ober-Olm etwas zu kritisch, das war ein Fehler. Ich war sauer, aber wir haben in der ersten Halbzeit sehr gut gespielt, da habe ich ein Stück weit das falsche Gefühl an die Mannschaft vermittelt und ihr das mittlerweile auch gesagt. An die Leistung vor der Pause müssen wir anknüpfen, dann werden wir erfolgreich sein."

Ebru Uzungüney zu Gast bei 05ER.tv

Erinnerungen & Vorfreude auf ein "echtes Heimspiel"

Für den Japaner wird die Partie am Wochenende im Übrigen in zweierlei Hinsicht ein besonderes Erlebnis, kehrt er doch als Trainer zurück in das Stadion, in dem er vor mehr als 17 Jahren davon geträumt hatte, in Deutschland Profi zu werden. In der Saison 2005/06 hatte er für die U23 der 05ER vier Partien in der Oberliga Südwest bestritten. "Bis vor ungefähr zwei Jahren habe ich tatsächlich regelmäßig davon geträumt, im Bruchwegstadion Fußball zu spielen", gibt er zu. "Ich dachte, diesen Traum hätte ich längst vergessen, aber irgendwo in meinem Kopf steckt das noch drin, dass ich mich frage, was ich anders hätte machen müssen. Ich bin mir sehr sicher, dass viele Erinnerungen wieder hochkommen werden am Sonntag", so Yamashita, für den es als Spieler auch nach der Zeit beim FSV nicht über die Oberliga hinausgegangen war. 

Nun also die Rückkehr an der Seitenlinie im ersten Heimspiel des neuen 05-Frauen-Teams, das seit Beginn der Sommervorbereitung zwei Mal pro Woche auf den Kunstrasenplätzen des Bruchweg-Areals trainiert und sich mit der neuen Umgebung längst hat vertraut machen können: "Wir freuen uns auf ein 'echtes' Heimspiel. Über die Möglichkeit, hier trainieren zu können, habe ich mich sehr gefreut. Vor allem für die Mädels ist diese Erfahrung wichtig. Nach und nach hat die Mannschaft mehr das Gefühl dafür gewonnen, dass sie zu Mainz 05 gehören." Ein Gefühl, dass sich am Sonntagnachmittag bestätigen soll, freuen sich die 05-Frauen doch auf die Unterstützung von den Rängen des Bruchwegstadions, die aus Sicht des Trainers nicht zur Belastung werden darf. "Die Kulisse sollte keinen Druck, sondern positive Motivation bedeuten. Vielleicht kann man in der einen oder anderen Situation dann auch zwei, drei Schritte mehr gehen. Ich werde das vor dem Spiel ansprechen, aber die Mädels wissen Bescheid, was auf uns wartet", gibt sich der Cheftrainer zuversichtlich. 

Mit dem Gegner aus Jahn Calden hat sich Yamashita zwar beschäftigt, möchte den Fokus aber in erster Linie auf die eigene Leistung legen. So habe er einige Information von Trainerkollegen aus Nordhessen erhalten sowie YouTube-Videos gesichtet, "die gewonnenen Erkenntnisse werden wir in unsere Vorbereitung mit einbeziehen." Dennoch gehe es in diesem ersten Heimspiel "um uns. Wir brauchen Mut und müssen alles investieren, was in uns steckt", so die Forderung an sein Team. Gelingt dies, ist Yamashita überzeugt, werde man das nächste Etappenziel - DFB-Pokal-Viertelfinale - auch erreichen.

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