Ein starker Gegner, rund 2.500 05-Fans im Rücken und eine Besonderheit auf der Trainerbank: Für die Profis des 1. FSV Mainz 05 startet am Samstag in der Ursapharm Arena (18 Uhr, live auf SKY und 05ER.fm) die Saison 2023/24 mit einem Auswärtsspiel bei der SV Elversberg in der ersten Runde des DFB-Pokals. Die Saarländer empfangen den FSV nach einer starken Saison und dem daraus resultierenden Aufstieg in die zweite Bundesliga mit jeder Menge Euphorie und Qualität. "Es ist das schwerste Los, das wir bekommen konnten", gab Bo Svensson auf der Pressekonferenz am Donnerstag zu. Der Mainzer Cheftrainer selbst darf sich aufgrund seiner Sperre aus der vergangenen Pokalsaison ab 30 Minuten vor bis eine halbe Stunde nach dem Spiel nicht im Innenraum aufhalten und weder unmittelbar noch mittelbar Kontakt zu seiner Mannschaft aufnehmen. "Das fällt mir natürlich schwer, aber so ist es. Ich habe komplettes Vertrauen in mein Trainerteam", so Svensson. Co-Trainer Babak Keyhanfar werde an der Seitenlinie die nötigen Entscheidungen treffen. Der Fokus beim FSV liegt aber vor allem auf den Inhalten des eigenen Spiels.

Der Däne sieht sein Team nach der fünfwöchigen Vorbereitung auf einem guten Weg. Alle vier Testspiele gegen Gensingen/Grolsheim, Koblenz, St. Gallen und Burnley wurden siegreich gestaltet, im Trainingslager im österreichischen Schladming fanden die 05ER optimale Bedingungen vor. Auch von Verletzungen blieb der FSV weitestgehend verschont in den vergangenen Wochen. "Ein gutes Gefühl", gebe das, so Svensson. Mehr aber auch nicht. "Es gibt Dinge, die wir verbessern müssen. Wir haben gegen Burnley 3:0 gewonnen, aber der Unterschied war nicht drei Tore hoch. Wir betrachten es inhaltlich, auch den Gegner."

"Elversberg ist nicht schlechter geworden"

Mit Elversberg wartet ein echter Prüfstein auf die 05ER. Die Saarländer stehen bereits mitten in der Saison in der zweiten Liga. Nach zwei Spieltagen steht zwar nur ein Punkt auf dem Konto der SVE. "Sie müssten aber sechs Zähler haben", so Svensson, der auch auf das letzte Pokal-Duell vor zwei Jahren verweist. Damals war Elversberg als Regionalligist schon drauf und dran dem FSV ein Bein zu stellen. Zweimal konnten die Rheinhessen eine Elversberger Führung ausgleichen, letztendlich setzten sie sich im Elfmeterschießen durch. "Sie sind nicht schlechter geworden", weiß der Mainzer Chefcoach, der die SVE als "sehr eingespielt und klar in ihrer Spielweise" beschreibt. Viele schnelle, individuelle starke Akteure auf Seiten der Gastgeber erwarten die 05ER. 

"Dem müssen wir uns stellen", erwartet Svensson von seinen Spielern die richtige Einstellung, Physis und das gemeinsame Arbeiten an den gleichen Lösungen. "Ich bin gespannt, wie wir das hinbekommen. Und wir müssen es hinbekommen, um eine Runde weiterzukommen. Das ist ein sehr guter Test für uns."

Fragezeichen in der Besetzung der Defensive

Personell kann der Däne am Wochenende, abgesehen von den Langzeitverletzten Jonny Burkardt und Silvan Widmer, fast aus dem Vollen schöpfen. Fragezeichen stehen aber noch hinter der Besetzung der Defensivreihe. Andreas Hanche-Olsen, der gegen Burnley ausgewechselt werden musste und Maxim Leitsch trainieren noch individuell, Neuzugang Sepp van den Berg ist ein Kader- aber noch kein Startelfkandidat und Alex Hack freigestellt für Verhandlungen. Einer, der es in der Vorbereitung gut gemacht hat und eine weitere Option darstellt, ist Merveille Papela. Das Eigengewächs, das in der vergangenen Saison an den SV Sandhausen ausgeliehen war, hat in der Vorbereitung gezeigt, dass einen Schritt nach vorne gemacht hat. "Er ist ein Niveau höher als im vergangenen Jahr und versucht jeden Tag das Maximale herauszuholen. Ich bin sehr sehr zufrieden. Er hat die Qualität, um bei Mainz 05 Bundesliga zu spielen", so Svensson. Egal, in welcher Besetzung, auf den FSV wartet zum Pflichtspielauftakt direkt eine herausfordernde Aufgabe.