Profis 21.07.2017 - 17:30 Uhr
Diallo: "Ein logischer Schritt"
Der Neuzugang der 05er sieht sich nach fünf Tagen mit den neuen Kollegen bestätigt in seiner Entscheidung pro Mainz 05
Mit einem dicken Verband an der rechten Hand sitzt Abdou Diallo am Tag nach seinem zweiten Testspieleinsatz für die 05er gegen die SpVgg Greuther Fürth (0:0) in der Lobby des Golfresorts Achental. Der fünfte Tag im Trainingslager der Mainzer in Grassau ist von regenerativen Einheiten geprägt sowie von einem Teamevent am Nachmittag. Beim Bauen von Floßen am Chiemsee ist Diallo dabei zwar gehandicapt, ein langwieriger Ausfall des Neuzugangs droht indes nicht. Bei der medizinischen Untersuchung wurde beim Franzosen lediglich eine leichte Kapselverletzung festgestellt. Die Integration des französischen U21-Nationalspielers kann somit auch in den kommenden Tagen voranschreiten.
Bei den neuen Teamkollegen fühlt Diallo sich jedenfalls bestens aufgehoben. Und das nicht nur, weil Fabian Frei ihm als Dolmetscher zur Seite steht in seiner ersten großen Medienrunde. "Nach meiner Ankunft in Mainz am vergangenen Freitag hat Gaetan Bussmann mich im Hotel besucht und bei den ersten Schritten in der neuen sportlichen Heimat unterstützt", so Diallo. Zudem habe ihm Jean-Philippe Gbamin im Vorfeld zum einen zum Wechsel nach Mainz geraten und zum anderen jedwede Unterstützung zugesichert. Beide kennen sich bereits seit Jahren aus den Juniorenauswahlteams des französischen Verbands. Dass sowohl Bussmann als auch Gbamin in Grassau verletzungsbedingt fehlen, findet Diallo zwar schade, aber gleichfalls unproblematisch. Vielmehr zwinge es ihn vom ersten Tag an, auch auf Englisch zu kommunizieren und seinen deutschen Wortschatz zu erweitern – in der Praxis erweist sich dies jedoch nicht als ganz so einfach.
"Das war beeindruckend"
"Ich teile mir ein Zimmer mit Aaron Seydel. Er würde gerne Französisch lernen, ich hingegen in erster Linie Deutsch. So verständigen wir uns letztendlich zumeist auf Englisch", so der Innenverteidiger, der auch schon Erfahrungen als Linksverteidiger und defensiver Mittelfeldspieler gesammelt hat, lachend. In Mainz möchte Diallo nun den nächsten Schritt in seiner noch jungen Karriere gehen. Nach zehn Einsätzen in der Ligue 1, einem Einsatz in der Champions League für AS Monaco sowie 27 Spielen für Zulte Waregem in der belgischen Jupiler League ist Mainz für den neuen Mann mit der Nummer vier ein "logischer Schritt". Und das nicht nur, weil Sportvorstand Rouven Schröder und Trainer Sandro Schwarz sich eigens, um ihn in Monaco zu besuchen und von einem Wechsel nach Deutschland zu überzeugen, ins Flugzeug gesetzt hatten. "Natürlich habe ich mir viele Gedanken um meine Zukunft gemacht und auch mit anderen Vereinen und Sportdirektoren gesprochen, mir Gedanken über die Optionen gemacht. Ein Trainer hat mich aber nie besucht. Das war ohne Zweifel beeindruckend und so habe ich das Vertrauen vom ersten Moment an gespürt", so Diallo. "Für meine persönliche Entwicklung ist es hervorragend, ein anderes Land kennen zu lernen. Ich möchte mich hier schnellstmöglich an alles gewöhnen und auf soviel Einsatzzeit wie möglich kommen."
Trainer Schwarz möchte der Linksfuß dabei vor allem mit seiner Technik und seinen Stärken im Spielaufbau überzeugen. Bisweilen bezeichnet er sich hier und da zwar noch als etwas übermütig. Dies, so der 21-Jährige, könne sich aber auch positiv auswirken. Nach fünf Tagen mit seinen Kollegen ist Diallo voller Optimismus: "Ich habe einen sehr guten Eindruck von der Mannschaft, auch wenn ich nicht immer alles verstehe. Aber mein Englisch ist ganz gut, jeder versucht mir zu helfen. Ich fühle mich bestens aufgehoben." Eine Last aufgrund der ihm übertragenen Rückennummer verspürt der neue Mann mit der Nummer vier übrigens auch nicht. Dass Jürgen Klopp und Nikolce Noveski zu seinen Vorgängern zählen, war ihm bis zum Freitag nicht bewusst. Zeit, sich mit der Mainzer Historie vertraut zu machen, hat er aber in den kommenden Jahren ohnehin noch zu genüge. Immerhin hat er einen bis 2022 datierten Vertrag am Rhein unterschrieben. Genug Zeit, um selbst Fußspuren in der Vereinsgeschichte zu hinterlassen.
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