"Jetzt-erst-recht-Mentalität": Perfekter Abschluss des Fußballjahres

Eintracht Frankfurt - 1. FSV Mainz 05 - 1:3

Niko Bungert (Sportdirektor): "Ich habe eine Mannschaft gesehen, die sich total aufgeopfert und mit zehn Mann brutales geleistet hat. Die Jungs haben eine 'Jetzt-erst-recht-Mentalität' entwickelt. Über 90 Minuten, davon rund 75 in Unterzahl, so intensiv zu verteidigen, dann wie beim dritten Tor mit vier Mann am gegnerischen Sechzehner zu sein und ein Tor, auch wenn es natürlich glücklich war, zu erzwingen: das macht und zeichnet uns gerade aus. Wir sind leidenschaftlich, kämpfen, machen Meter und halten wie aktuell keine andere Mannschaft zusammen. Das ein oder andere Tor war heute glücklich, gerade das 1:0 hat uns erst ins Spiel gebracht. Nach der roten Karte haben wir uns leidenschaftlich drei Punkte verdient. Das Abschneiden bis jetzt, auch den letzten Wochen geschuldet, ist richtig gut. Die Tabelle zeigt nach 15 Spieltagen an, wie man performt hat. Wir müssen uns dafür nicht entschuldigen, dass wir da oben stehen. Es ist verdient und fast ein bisschen schade, dass die Pause jetzt kommt."

Christian Heidel (Sportvorstand): "Ich habe schon viel erlebt, aber dieses Jahr war schon etwas Besonderes. Von der Punkteausbeute hatten wir nicht viele bessere Jahre, das ist schon außergewöhnlich für Mainz 05. Klar ist, so ein Spiel wie heute gewinnt man nur, wenn man einen Lauf hat. Diese Euphorie in der Mannschaft und im Verein, das Motto 'Niemals Aufgeben', das wir letztes Jahr kreiert haben, ist in den Köpfen der Spieler verankert. Ich habe immer das Gefühl, dass die Jungs daran denken. Natürlich kann man sagen, das war heute glücklich. Aber unverdient war es nicht. Wir haben das mit zehn Mann bei einer Spitzenmannschaft verteidigt, haben uns in die Schüsse geworfen. Dieses Gefühl geht momentan durch den ganzen Verein: Alles dafür zu tun, um erfolgreich zu sein. Dann gewinnt man auch so ein Spiel. Die Punkte, die wir in Wolfsburg haben liegen lassen, haben wir uns heute wieder geholt."

Robin Zentner: "Ein hartes Stück Arbeit, das sich am Ende gelohnt hat. Wir fahren mit drei Punkten nach Hause, sind in der Tabelle weiter geklettert. Es fühlt sich sehr gut an. Das erste Tor war glücklich, der Platzverweis unglücklich und auch bitter in der Situation. Frankfurt hat auch vorher schon ordentlich gespielt und war besser. Wir haben dann unsere Chancen oder auch Halbchancen eiskalt genutzt. Bei uns ist alles reingegangen, bei den Frankfurtern nicht. Wir haben es dann gut wegverteidigt, können aber mit Sicherheit noch besser spielen in der zweiten Halbzeit. Wenn man so viel hinterherläuft ist es aber auch schwer irgendwann. Wir freuen uns, wie es bisher gelaufen ist und vor allem, wenn die verletzten Jungs wieder zurückkommen. Was Paul, Lee, Kaishu oder unsere Außenverteidiger läuferisch abreißen, ist der Wahnsinn. Bestandsaufnahme: sehr gut! Wir freuen uns über die Leistung, den Teamspirit und bleiben auf jeden Fall bescheiden."

Paul Nebel: "Es ist ein schöner Moment mit dem Doppelpack im Derby und umso schöner, dass wir das Spiel gewinnen konnten. In Frankfurt mit einem Mann weniger 3:0 zu führen, ist ein Riesending. Das haben wir uns über das ganze Spiel erarbeitet. Natürlich mussten wir auch viel leiden, die Eintracht hatte Chancen. Wir haben uns reingeworfen, jeden Zweikampf angenommen. Man kann mit einem Mann weniger nicht alles verteidigen. Es ist ein geiles Gefühl. Wir wollten das Spiel unbedingt gewinnen, das ist uns gelungen."