Spielberichte 21.12.2024 - 17:30 Uhr
05ER erkämpfen sich Derbysieg in Frankfurt
Trotz 70-minütiger Unterzahl: Nebel mit seinem zweiten Doppelpack in dieser Saison und ein Frankfurter Eigentor sorgen für drei Punkte zum Jahresabschluss
Bundesliga 2024/2025
15. Spieltag
0:1 Kauã Morais Vieira dos Santos (15.)
0:2 Paul Nebel (27.)
0:3 Paul Nebel (58.)
1:3 Rasmus Nissen Kristensen (75.)
Anstoss:
21.12.2024 | 15:30 Uhr
Stadion:
Deutsche Bank Park
Zuschauer:
58000
Aufstellung
Eintracht Frankfurt
Aufstellung:
Kauã Morais Vieira dos Santos (40), Arthur Nicolas Theate (3), Robin Leon Koch (4), Oscar Winther Höjlund (6), Omar Khaled Mohamed Abd Elsala Marmoush (7), Farès Chaïbi (8), Hugo Ekitiké (11), Rasmus Nissen Kristensen (13), Ellyes Joris Skhiri (15), Nathaniel Brown (21), Pharrell Nnamdi Collins (34)
Einwechslungen:
46. Can Yilmaz Uzun für Pharrell Nnamdi Collins, 46. Hugo Emanuel Larsson für Ellyes Joris Skhiri, 60. Jean-Mattéo Bahoya Négoce für Oscar Winther Höjlund, 60. Igor Matanović für Hugo Ekitiké, 60. Ansgar Knauff für Farès Chaïbi
Bank:
Igor Matanović (9), Hugo Emanuel Larsson (16), Mahmoud Dahoud (18), Jean-Mattéo Bahoya Négoce (19), Can Yilmaz Uzun (20), Mario Götze (27), Niels Patrick Nkounkou (29), Ansgar Knauff (36), Amil Siljevic (42)
Trainer:
Dino Toppmöller
1. FSV Mainz 05
Aufstellung:
Robin Zentner (27), Phillipp Mwene (2), Kaishu Sano (6), Jae-sung Lee (7), Paul Nebel (8), Armindo Sieb (11), Stefan Bell (16), Nadiem Amiri (18), Anthony Caci (19), Danny Vieira da Costa (21), Dominik Kohr (31)
Einwechslungen:
58. Nikolas Konrad Veratschnig für Armindo Sieb, 76. Hyunseok Hong für Jae-sung Lee, 76. Silvan Dominic Widmer für Anthony Caci, 86. Moritz Jenz für Stefan Bell, 86. Karim Onisiwo für Nikolas Konrad Veratschnig
Bank:
Lasse Finn Rieß (1), Moritz Jenz (3), Maxim Leitsch (5), Karim Onisiwo (9), Hyunseok Hong (14), Nikolas Konrad Veratschnig (22), Andreas Schjölberg Hanche-Olsen (25), Silvan Dominic Widmer (30), Nelson Felix Patrick Weiper (44)
Trainer:
Bo Henriksen
- Eintracht Frankfurt
- Kauã Morais Vieira dos Santos
- Arthur Nicolas Theate
- Robin Leon Koch
- Oscar Winther Höjlund
- Omar Khaled Mohamed Abd Elsala Marmoush
- Farès Chaïbi
- Hugo Ekitiké
- Rasmus Nissen Kristensen
- Ellyes Joris Skhiri
- Nathaniel Brown
- Pharrell Nnamdi Collins
- Igor Matanović
- Hugo Emanuel Larsson
- Jean-Mattéo Bahoya Négoce
- Can Yilmaz Uzun
- Ansgar Knauff
- 1. FSV Mainz 05
- Robin Zentner
- Phillipp Mwene
- Kaishu Sano
- Jae-sung Lee
- Paul Nebel
- Armindo Sieb
- Stefan Bell
- Nadiem Amiri
- Anthony Caci
- Danny Vieira da Costa
- Dominik Kohr
- Moritz Jenz
- Karim Onisiwo
- Hyunseok Hong
- Nikolas Konrad Veratschnig
- Silvan Dominic Widmer
Auch eine mehr als 70-minütige Unterzahl konnte den 1. FSV Mainz 05 am Samstagnachmittag nicht stoppen. Die 05ER gewannen das Rhein-Main-Derby bei Eintracht Frankfurt mit 3:1. Doppelpacker Paul Nebel und ein Eigentor des Frankfurter Torhüter Kaua Santos hatten den FSV auf die Siegerstraße gebracht. Die Eintracht dominierte schon vor der roten Karte gegen Nadiem Amiri das Spiel. Aufopferungsvoll kämpfende, effiziente 05ER, ein glänzend aufgelegter Robin Zentner und Unvermögen auf Seiten der Gastgeber im Abschluss sorgten für den vierten Auswärtssieg der laufenden Saison. 6.000 05-Fans feierten mit ihrem Team einen perfekten Abschluss des Jahres 2024, das der FSV mit 25 Punkten aus 15 Spielen in der oberen Tabellenhälfte der Bundesliga beendet.
Da Costa und Sieb rücken in die Startelf
Die 05ER gingen mit einer auf zwei Positionen veränderten Aufstellung in die Partie. Armindo Sieb ersetzte den verletzten Toptorjäger Jonny Burkardt in der Sturmspitze. Ex-Eintrachtler Danny da Costa rückte nach seiner verletzungsbedingten Pause beim Heimsieg gegen den FC Bayern wieder in die defensive Dreierkette.
Zwei-Tore-Führung in Unterzahl
Mit einem ersten Warnschuss von Frankfurts Ellyes Skhiri, der Eintracht-Mittelfeldspieler verfehlte das Mainzer Tor nur knapp, nach exakt 40 Sekunden startete die Partie vor ausverkauftem Haus. Die Gastgeber wirkten wacher und dominierten das Geschehen in der Anfangsphase fast mühelos mit und gegen den Ball, während dem FSV zunächst der Zugriff fehlte. Nur einer grandiosen Rettungstat von Dominik Kohr in der siebten Minute war es zu verdanken, dass die Null auf Seiten der Mainzer weiterhin stand. Der FSV-Innenverteidiger klärte in letzter Sekunde vor dem einschussbereiten Omar Marmoush. 05-Chefcoach Henriksen hatte Redebedarf und holte sein Team während einer Verletzungspause nach 12 Minuten bereits zur Lagebesprechung an der Seitenlinie zusammen. Unbeschadet überstanden die 05ER die schwache Anfangsviertelstunde und gingen ihrerseits völlig aus dem Nichts in Führung. Nebel lief Eintracht-Torhüter Kaua Santos hoch an, den riskanten Pass des Brasilianers brachte Shkiri, bedrängt von Nadiem Amiri, auf kuriose Weise und unter Mithilfe von Santos im eigenen Tor unter (16.).
Wirklich lange konnten die 05ER die Freude an der Führung aber nicht auskosten. Zunächst rettete der Querbalken Robin Zentner bei einem Kopfball von Rasmus Kristensen im FSV-Kasten vor dem Ausgleich (19.). Direkt im Anschluss langte Amiri am gegnerischen Strafraum grob bei Shkiri hin und sah von Schiedsrichter Florian Badstübner die rote Karte. Ab der 21. Minute mussten die Rheinhessen also zu zehnt dem Druck der Hessen standhalten. Und wie sie das taten: Nebel nahm sich bei einem der seltenen Entlastungsangriffe aus 16 Metern mal ein Herz und schloss ab, der abgefälschte Ball landete über Santos hinweg im Netz - 2:0 aus Mainzer Sicht (27.). Dass es dabei blieb hatten die 05ER ihrer nun verbesserten, kämpferischen Verteidigungsleistung, dem ungenauen Frankfurter Angriffsspiel und Torhüter Zentner zu verdanken, der die Schüsse von Farès Chaibi und Ekitiké festhalten konnte. Es blieb auch nach der vierminütigen Nachspielzeit - Marmoush verzog nochmal knapp - bei der Zwei-Tore-Führung für den FSV, der in einer teilweise kurios verlaufenen ersten Hälfte vor allem kämpferisch und in Sachen Effizienz zu überzeugen wusste.
Nebel mit dem nächsten Doppelpack - 05ER wehren sich mit Mann und Maus
Während die Gastgeber mit einem Doppelwechsel die Offensive verstärkten, kam der FSV personell unverändert aus der Kabine. Wie schon im ersten Durchgang dominierte die Eintracht und drängte auf den Anschlusstreffer. Der eingewechselte Can Uzun ließ die erste große Chance liegen, weil er frei vor Zentner den Ball nicht richtig traf (49.). Und die 05ER setzten weiterhin Nadelstiche: Nebels Schuss nach einem Konter wurde im Strafraum im letzten Moment geblockt (51.). Mit Niki Veratschnig für Sieb wechselte Henriksen nach 57 Minuten erstmals, und der Österreicher hatte direkt seinen Anteil am nächsten Mainzer Treffer in Unterzahl. Veratschnig eroberte einen zu kurzen Pass des unsicheren Kaua Santos, der den Schuss von Jae-sung Lee zunächst noch parieren konnte. Den Nachschuss setzte Nebel flach mit links in die rechte Ecke zu seinem zweiten Tor an diesem Samstagnachmittag (58.).
Eintracht-Coach Dino Toppmöller ging mit drei weiteren Wechseln offensiv "all-in" und brachte Ansgar Knauff, Jean-Mattéo Bahoya und Igor Matanovic. Doch in dieser Phase um die 60. Minute waren es die zehn Mainzer, die deutlich Oberwasser hatten und die SGE mutig anliefen und beschäftigten. Der dritte Treffer hatte gesessen. Es dauerte ein paar Minuten, bis die Hessen sich wieder dem Tor von Zentner annäherten, doch die 05ER wehrten sich mit Mann und Maus. Bezeichnend für das Frankfurter Spiel waren immer Zentners Hände, ein Mainzer Abwehrbein oder andere Körperteile im Weg, wenn sich die Eintracht auf den Weg machte. Nach 75 Minuten war es dann doch so weit: Kristensen köpfte einen Eckball von Uzun unhaltbar für Zentner ins linke Eck. das 1:3 für die SGE. Mit Hyun-seok Hong und Silvan Widmer für Anthony Caci und Lee begann die Schlussviertelstunde, die aufgrund des Anschlusstreffer nochmal ungemütlich werden sollte.
Die Eintracht hatte logischerweise Lunte gerochen, der FSV verteidigte tief und aufopferungsvoll. Bei Kopfbällen von Robin Koch und Matanovic war wieder Zentner zur Stelle. Entlastungsangriffe kamen nur selten zustande. Zu allem Überfluss musste auch noch Abwehrchef Stefan Bell den Platz verlassen, für ihn kam Moritz Jenz in die Partie. Auch Karim Onisiwo ersetzte Veratschnig (85.). Auch in der fünfminütigen Nachspielzeit brannte nichts mehr an. Es blieb beim 3:1-Auswärtssieg der Mainzer.