Profis 05.03.2013 - 16:09 Uhr
„Die Kaderplanung läuft“
Thomas Tuchel über die Europa League, Kaderplanung und ganz allgemein die aktuelle Situation
Am Dienstagmittag wurde 05-Coach Thomas Tuchel gefragt, ob es für Vereine mit der Struktur von Mainz 05 nicht vielleicht besser sei, überhaupt nicht der Doppelbelastung aufgrund des europäischen Wettbewerbs ausgesetzt zu sein. „Die Schwierigkeit liegt nicht darin, Europa League zu spielen, sondern darin, die Europa League zu erreichen“, so Tuchel. „Jetzt schau’n wir erstmal, dass wir die Saison ordentlich zu Ende spielen. Dann sehen wir, was dabei rauskommt. Da uns das Spielglück gerade nicht hinterherläuft, mache ich mir zurzeit aber wenig Gedanken darüber.“ Trotz des geringen Rückstandes auf Platz sechs – Schalke liegt aktuell zwei Punkte vor den Nullfünfern – befasst sich Tuchel aktuell verständlicherweise nicht mit diesem Thema. Es sind schließlich noch zehn Spieltage bis zum Saisonende und in der Verlosung um die begehrten Plätze noch einige „Schwergewichte“ im Rennen. „Irgendwie reißen sich alle ein Bein aus, unter die ersten sechs zu kommen. Aber dann sind die Stadien nicht voll und die Attraktivität der Europa League hält sich in Grenzen“, gab Tuchel ganz nebenbei zu bedenken.
Im Rahmen der Diskussion um die Europa League fiel dann auch das Stichwort „Kaderplanung“. Tuchel dazu: „Die Kaderplanung läuft natürlich. Um Gottes Willen, das ist ja unsere Pflicht. Das ist ein ständiger Austausch mit Christian Heidel. Ich habe schon konkrete Vorstellungen vom Kader.“ Aktuell noch offen ist die Zukunft von Marco Caligiuri, dessen Vertrag im Sommer ausläuft. Der 05-Coach kündigte an, bald mit seinem Allrounder über die Zukunft sprechen zu wollen. „Marco ist sehr flexibel und total anerkannt in der Mannschaft. Seine Vielseitigkeit, die er anfangs als Nachteil empfunden hat, ist sein großer Vorteil“, so Tuchel über Caligiuri. Wertschätzung ist vorhanden, seinen Wert stellte Marco auch in Düsseldorf unter Beweis. Als Linksverteidiger. Eine Position, für die man auch in Mainz die Augen offen hält. „Einen Linksverteidiger, der laufstark ist, der gut flanken und hart verteidigen kann, den wünscht sich die ganze Liga.“ Aufgrund der Ausfälle von Junior Diaz und Radoslav Zabavnik ist Caligiuri auf dieser Position aktuell „erste Wahl“.
Die vielen Ausfälle sind es auch, die dem Trainer aktuell die Arbeit erschweren. Beim Dienstagstraining hatte Tuchel acht Ausfälle zu beklagen. „Es ist schwer gerade. Es gehört auch Glück dazu, in der Bundesliga zu gewinnen. Die Schwierigkeit uns zu besiegen werte ich positiv. Das Bemühen, das Engagement ist total da. Es ist einfach eine sehr anstrengende Phase im Moment.“ Damit bezog sich der 05-Coach gar nicht einmal auf die Verletzten, sondern mehr auf die Ergebnisse, die das Team für ihre Leistungen bekommt. „Wir holen eine ganze Menge Unentschieden nach, obwohl es sich jetzt auch wieder doof anfühlt, weil das jetzt auch Siege hätten sein können.“ Düsseldorf war da eher noch die Ausnahme von der Regel, Paradebeispiel das Remis gegen Schalke 04.
„Wir erkennen in der Analyse der Spiele, dass die Laufleistung sehr konstant ist. Die Intensität der Läufe und die Anzahl der Sprints nehmen nach wie vor stetig zu. Anhand der Daten ist ablesbar, was wir Woche für Woche abliefern.“ Mit der Weiterentwicklung der Mannschaft ist Tuchel prinzipiell zufrieden. Dass Sieg und Niederlage so nah beieinander liegen, führt er aber auch auf einen anderen Fakt zurück: „Die Liga ist extrem ausgeglichen.“