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Profis 26.04.2019 - 14:30 Uhr

Doll: "An und über die Schmerzgrenze gehen"

Trainer von Hannover 96 will den 05ern auf Augenhöhe begegnen und fordert vom Tabellenletzten mehr Power im Strafraum - Schwarz: "Sie müssen gewinnen, wir wollen gewinnen"

96-Innenverteidiger Waldemar Anton möchte mit Hannover die wohl letzte Chance im Abstiegskampf nutzen. ©Getty Images / Christian Kaspar-Bartke

Sandro Schwarz, der Cheftrainer des 1. FSV Mainz 05, erwartet im Auswärtsspiel an diesem 31. Spieltag der Bundesliga einen Gegner, der mit aller Macht die wahrscheinlich letzte Chance ergreifen will, um im Abstiegskampf nicht vorzeitig am Ende zu sein. "Wir haben noch die Möglichkeit, ein Zeichen zu setzen. Wir wollen eine Mannschaft sehen, die gewillt ist, die drei Punkte hier zu behalten", bestätigte Thomas Doll, der Trainer von Hannover 96 diese Einschätzung in der Pressekonferenz vor der Partie am Samstag (15.30 Uhr) in der HDI Arena.

Unterschiedlicher könnten die Voraussetzungen nicht sein: Die 05er fahren mit der Gewissheit nach Hannover, auch in der kommenden Saison einen Platz in der höchsten deutschen Spielklasse sicher zu haben. Die Mannschaft kann, wie es so schön heißt, frei aufspielen und voll motiviert ihr Ziel angehen, Platz zehn in der Endabrechnung zu erreichen. Der Tabellenletzte hat die Chance, mit einem Sieg vor eigenem Publikum noch einmal an die Relegation glauben zu dürfen. Sechs Punkte beträgt der Rückstand auf den 16. VfB Stuttgart bei noch vier ausstehenden Begegnungen.

"…wenn es nicht schon zu spät ist"

Seine Mannschaft habe als Team zusammengefunden, habe zuletzt robuster verteidigt, sagte Doll am Donnerstag. "Jetzt ist der Zeitpunkt da, wenn es nicht schon zu spät ist, dass wir mehr dran glauben, Tore zu erzielen, Abschlüsse zu haben", erklärte Doll. "Wir brauchen noch mehr Opferbereitschaft und in der Nähe des Strafraums den Willen und die Power, uns durchzusetzen, auch Standardsituationen zu erzwingen, die so wichtig sind. Da können wir noch eine Schippe drauf legen."

15 Punkte haben die 96er bis jetzt gesammelt. Insgesamt gab es nur drei Siege, allesamt zu Hause: gegen den VfB und gegen Wolfsburg in der Hinrunde, gegen den 1. FC Nürnberg in der Rückrunde. 21 Niederlagen, sechs Unentschieden (eines davon das turbulente 1:1 in der OPEL ARENA) haben den Klub, der in der vergangenen Saison als Aufsteiger Platz 13 belegte, ans Tabellenende geführt. Mit Beginn der Rückrunde übernahm Doll das Amt von André Breitenreiter, da war das Team noch Vorletzter. Manager Horst Heldt musste Anfang April gehen. In dieser Woche erhielt der Verein von der DFL die Bundesliga-Lizenz für die kommende Saison nur unter Bedingungen.

05er kommen mit guter Form

Auf die Frage, ob es ein Vorteil oder ein Nachteil sei, dass mit den 05ern nun ein Gegner komme, der aufgrund seiner Situation frei aufspielen könne, sagte Doll: "Das ist das letzte, worüber ich mir Gedanken mache." Die Mainzer seien ein Gegner in richtig guter Form, der zuletzt klasse gespielt habe. "Die kommen mit Selbstbewusstsein", erklärte der 96-Trainer, fügte aber hinzu: "Neues Spiel, neues Glück. Wir haben die Möglichkeit, Mainz 05 auf Augenhöhe zu begegnen. Dafür müssen wir an und über die Schmerzgrenze gehen."

Und so erwartet Schwarz den Gegner vom Anpfiff an. "Ich könnte mir schon vorstellen, dass sie das als ein Endspiel sehen, sehr aggressiv agieren und dies schon in ihrem Anlaufverhalten dokumentieren. Für uns gilt es, da Möglichkeiten zu finden, wenn sie uns unter Druck setzen, Räume mit Ball zu finden. Und mit jeder Umschaltmöglichkeit in Räume zu sprinten. Das kann der Schlüssel sein", so der 40-Jährige. "Sie müssen gewinnen, wir wollen gewinnen."