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Spielbericht 05.12.2020 - 00:00 Uhr

FSV erleidet Rückschlag auf der Alm

05ER verpassen Führungstreffer und geraten beim effizienten Aufsteiger vor der Pause auf die Verliererstraße - Stögers Anschlusstreffer kommt zu spät

Auf der Bielefelder Alm hat der 1. FSV Mainz 05 am Samstagnachmittag, nach zuletzt drei Partien ohne Niederlage, einen Rückschlag erlitten: Mit 1:2 (0:2) unterlagen die Rheinhessen dem Aufsteiger und rutschen in der Tabelle hinter die Arminia auf Rang 17 zurück. Nachdem die 05ER zunächst mehrere Großchancen, selbst zu treffen, ausgelassen hatten, gingen die Gastgeber durch Manuel Prietl glücklich in Führung und legten wenig später durch Ritsu Doan nach. Dem FSV gelang in der Schlussphase nur noch der Anschlusstreffer durch Kevin Stöger, der damit erstmals für den FSV traf, sich nach der siebten Saisonniederlage seiner Farben darüber letztlich aber nicht wirklich freuen dürfte.

Zwei Veränderungen hatte Jan-Moritz Lichte gegenüber dem Remis gegen Hoffenheim vorgenommen. Den verletzten Levin Öztunali vertrat auf rechts Eigengewächs Jonny Burkardt und Aarón übernahm für den angeschlagenen Daniel Brosinski. Darüber hinaus vertraute der Cheftrainer dem gleichen System wie in den letzten Wochen und schickte seine Elf in einer 5-4-1-Grundordnung ins Rennen.

Mehr vom Spiel hatten in den Anfangsminuten die Gastgeber, ohne jedoch zu nennenswerten Torabschlüssen zu kommen. Und so dauerte es zwar bis zur zwölften Spielminute, bis sich in einem der beiden Strafräumen etwas tat, die Chance für Mateta hatte es dafür aber gleich in sich: Jean-Paul Boëtius fing einen leichtfertigen Querpass von Anderson Lucoqui ab, schaltete schnell und spielte das Leder in den Lauf des Franzosen, der Stefan Ortega aus kurzer Distanz allerdings nicht überwinden konnte. Vier Minuten später steuerte der Torjäger, Passgeber war wieder Boëtius, auf den Torhüter zu, umkurvte ihn auch, kam dabei jedoch ins Straucheln und setzte das Leder letztlich mit der Hacke neben das Gehäuse (16.). Und während die 05ER ihre Chancen nicht nutzten, kam die Arminia wenig später mit viel Glück zur Führung: Prietl zog aus gut 20 Metern einfach mal und von der Brust von Alex Hack wurde das Leder für Robin Zentner unhaltbar ins rechte Toreck abgefälscht – 0:1 (21.). Eine Führung, die sich nicht gerade angedeutet hatte und bitter war, weil der FSV zu diesem Zeitpunkt im Spiel angekommen schien und in den Minuten zuvor immer aktiver geworden war. Die Mainzer blieben dran und hätten postwendend ausgleichen können. Burkardt bediente Edimilson, der von Grundlinie überlegt zurücklegte auf Boëtius, dessen Direktabnahme aber zu zentral geriet, so dass Ortega zur Stelle war – die dritte gute Gelegenheit für die Gäste (26.). Dass es für Torerfolge nicht immer zwingend Großchancen bedarf, bewiesen auf der gegenüberliegenden Seite nach einer guten halben Stunde zum zweiten Mal die Hausherren: Von Leandro Barreiro und Edimilson nur begleitet, suchte Doan kurz vor der Strafraumgrenze trocken trock den Abschluss, tunnelte dabei Moussa Niakhaté und brachte den Aufsteiger so mit 2:0 in Führung (31.).

Ein Wirkungstreffer für die Gäste, die vor der Pause aber doch noch zu einer Gelegenheit kommen sollten. Eine abgefälschte Aarón-Flanke rutschte durch zu Burkardt, dessen harten Schuss aus zehn Metern Lucoqui aber in höchster Not blocken konnte (41.). Weil die 05ER es vorne an Kaltschnäuzigkeit vermissen ließen und hinten in den entscheidenden Momenten zu inkonsequent agierten, war die Führung für effiziente Bielefelder zur Pause nicht unverdient.

Wenig Zwingendes - Stöger mit Premieren-Tor

Beide Teams kamen unverändert aus den Katakomben und starteten äußerst verhalten in die zweiten 45 Minuten. Die ersten Abschlüsse verzeichneten zwar die Gäste, doch wirklich gefährlich waren die Versuche von Quaison (53., Ortega ohne Probleme) und Boëtius (55., drüber) jedoch nicht. In Minute 58 reagierte Lichte dann mit einem Dreifach-Wechsel und brachte Kunde Malong, Kevin Stöger und Karim Onisiwo für Aarón, Barreiro und Edimilson. Gleichzeitig stellten die Mainzer um auf ein 4-4-2 mit Niakhaté als Linksverteidiger und Kunde als alleinigen Sechser. Während der Kopfball von Jeremiah St. Juste nach Stöger-Ecke kurz danach allenfalls halbgar war (59.), hatte Prietl kurz darauf die Vorentscheidung auf dem Fuß. Klos hatte den Torschützen zum 1:0 schön in Szene gesetzt, doch Zentner verhinderte Gegentreffer Nummer drei (61.). In Minute 67 kam der Bielefelder Kapitän nach einem Doan-Freistoß dann selbst völlig frei zum Abschluss, setzte das Leder aber über das Gehäuse der 05ER.

Die Mainzer ihrerseits versuchten hier auch im zweiten Durchgang alles, die Offensivbemühungen blieben jedoch viel zu häufig im Ansatz stecken, so dass echte Torgefahr auch bis tief in die Schlussphase hinein weiter nur die Gastgeber ausstrahlten. Der eingewechselte Andreas Voglsammer scheiterte in der 78. Minute aus spitzem Winkel an Zentner (78.), auf der anderen Seite misslang ein Versuch von Stöger völlig, der Ball trudelte weit am Tor vorbei (79.). Mit der ersten wirklich zwingenden Gelegenheit nach Wiederbeginn kamen die Mainzer drei Minuten später dann aber doch nochmal zurück ins Spiel. Nachdem Ortega einen Stöger-Abschluss nur abklatschen ließ, beförderte Boëtius den Ball zurück in die Gefahrenzone, wo der Österreicher im zweiten Versuch den ersten Treffer im 05-Trikot markieren konnte - 1:2 (82.). Sollte hier doch noch was gehen für die Rot-Weißen? Nein, weil Mateta auch seine dritte gute Gelegenheit des Tages in der vierten Minute der Nachspielzeit nicht verwerten konnte, als er an Ortega scheiterte. Während die Arminia ihr Punktekonto durch den zweiten Saisonsieg auf sieben Zähler hochschraubt, verharren die Mainzer vor dem Duell mit dem 1. FC Köln am kommenden Samstagnachmittag (15.30 Uhr in der OPEL ARENA) bei fünf Punkten aus zehn Partien.