Ein 0:0 wie ein Sieg

Showdown am letzten Spieltag: der 1. FSV Mainz 05 empfing als Tabellen-Fünfter die sechstplatzierte Berliner Hertha. Es war kein hochklassiges, dafür aber stets spannendes Duell, das jedoch torlos blieb. Der emotionale Höhepunkt war die Einwechslung von Elkin Soto. Ganz nebenbei lösten unsere Nullfünfer als Sechster damit erstmals das Ticket für die Gruppenphase der Europa League.

Im Endspiel um Platz fünf legten beide Teams von Beginn an den Vorwärtsgang ein. Die erste Chance hatten unsere Nullfünfer: den abgefälschten Schuss von Karim Onisiwo konnte Rune Jarstein noch ablenken (3.). Der Hertha-Keeper blieb dann auch gegen Jhon Córdoba Sieger (8.). Mit einem langen Ball schickte Fabian Frei Córdoba, der seinem Gegner davon lief und zu Christian Clemens durchsteckte (12.). Doch auch die Gäste waren im ersten Durchgang stets gefährlich, zunächst vor allem nach Standardsituationen.

Nach einer Freistoßflanke konnte Loris Karius den Ball nicht aus der Gefahrenzone befördern, erst Gaetan Bussmann klärte auf der Linie (16.). Auch nach der nächsten Ecke wurde es gefährlich (23.), aber das war noch nichts im Vergleich zu den beiden Chancen, die sich Salomon Kalou im ersten Durchgang noch boten. Einmal kam Karius weit raus, um zu klären, schoss den Mittelstürmer der Berliner dabei an, der die Chance aber nicht nutzen konnte. Sein Weitschuss aufs leere Tor räumte Niko Bungert noch rechtzeitig ab (31.). Kurz vor der Pause war Kalou dann durch, lief allein auf Karius zu, schob den Ball am 05-Keeper, aber auch am Tor vorbei (41.).

Die beste Chance unsere Nullfünfer, die auch einige sehenswerte Angriffe fuhren, hatte zwischenzeitlich Julian Baumgartlinger. Der Kapitän war nach einem Konter über Yunus Malli von Clemens per Querpass bedient worden, schoss dann aber am Hertha-Tor vorbei (36.). So ging es torlos in die Halbzeitpause.

Die Gäste kamen dann schwungvoller aus der Kabine, unsere Nullfünfer agierten nun abwartender, was zur Folge hatte, dass nicht mehr ganz so viele Strafraumszenen notiert wurden. Einen Freistoß zirkelte Clemens vors Tor, doch Córdoba köpfte Zentimeter am Tor vorbei (59.). Doch auch Berlin blieb gefährlich, Karius parierte einen Schuss von Valentin Stocker nach einem Gäste-Konter (63.).

Zu Beginn der Schlussviertelstunde sah man, dass die Gäste hier unbedingt den Sieg brauchten. Sie nisteten sich in der Mainzer Hälfte ein, unsere Nullfünfer lauerten auf Konter. Einmal ging es flott über Córdoba, doch der Querpass zu Bussmann war etwas zu lang – Chance verpasst (79.). Nach einem Foul an Baumgartlinger flog Niklas Stark mit Gelb-Rot vom Platz (88.). Jetzt bracht Martin Schmidt auch noch Jairo für Clemens, zuvor war bereits Suat Serdar für Malli ins Spiel gekommen. Einen Schuss von Kalou hielt Karius sicher fest (90.). Durchatmen!

Es wurde noch einmal hektisch im Strafraum, doch am Ende war der Ball bei Karius in sicheren Händen. Hertha warf jetzt alles nach vorne. In der Nachspielzeit kam es dennoch zur lang ersehnten Rückkehr von Elkin Soto. Der Kolumbianer kam für seinen Landsmann Córdoba – unter tosendem Applaus der Fans – aufs Feld. Kurz darauf war Schluss und das Ticket für die Gruppenphase der Europa League gebucht. Der größte Erfolg der Vereinsgeschichte!

1. FSV Mainz 05 – Hertha BSC 0:0