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Profis 22.04.2022 - 23:50 Uhr

"Ein doppelter Nackenschlag"

Der Kapitän, der Sportdirektor und Rechtsverteidiger Silvan Widmer äußern sich zur Niederlage in Wolfsburg

Einen gebrauchten Abend erlebten Trainer, Mannschaft und die rund 300 mitgereisten Fans des 1. FSV Mainz 05 am Freitag in Wolfsburg. 0:5 hieß es am Ende aus Sicht der 05ER, die bis zum Elfmeter einen ordentlichen Auftritt gezeigt hatten, in den "verheerenden zehn Minuten vor der Pause", so Sportdirektor Martin Schmidt nach dem Spiel, allerdings völlig aus dem Tritt geraten waren.

05-Stimmen aus der Volkswagen-Arena

Martin Schmidt: "Ich glaube, dass wir über die erste Halbzeit, über die ersten 20 Minuten reden müssen: Der Gamechanger war sicherlich die Rote Karte. Beim 1:0 haben wir nicht gut verteidigt, hätten aber ein paar Minuten später das 1:1 machen können – dann beginnt so ein Spiel wieder neu. Bei der Elfmeter-Situation war die Doppelbestrafung mit der roten Karte sehr hart, aber regeltechnisch irgendwo vertretbar. Ab da war das Spiel im Eimer, dann kamen diese verheerenden zehn Minuten vor der Pause, in denen wir drei Tore kassieren. Das 5:0 nach der ersten Halbzeit war eine riesige Klatsche. In der Pause hat Bo eine ruhige klare Ansprache gehalten, an die Ehre appelliert und viermal gewechselt. In der zweiten Halbzeit haben wir uns zumindest einigermaßen aus der Affäre gezogen. Nach so einem Spiel ist natürlich klar, dass man vieles ansprechen und die Partie analysieren muss. Wie arbeiten wir das auf? Das funktioniert am besten, wenn wir im nächsten Spiel wieder ein ganz anderes Gesicht zeigen – ich bin überzeugt, dass die Mannschaft das in Zusammenarbeit mit dem Trainerteam hinbekommen wird."

"Der Elfmeter und die Doppelbestrafung durch den Platzverweis haben das Spiel natürlich enorm verändert, aber das ist kein Grund derart auseinanderzufallen", so Kapitän Niakhaté nach der Partie.

Silvan Widmer: "Wir haben ein frühes Gegentor bekommen und hatten dann eine hundertprozentige Chance auf den Ausgleich. Dann kam postwendend die Elfmeter-Szene mit der Roten Karte – das war natürlich ein doppelter Nackenschlag. Danach haben wir uns ein Stück weit verloren auf dem Platz, gefühlt jede Wolfsburger Chance war ein Tor. Das war katastrophal, was wir defensiv gezeigt haben in diesen 15 bis 20 Minuten. 5:0 zur Pause: Da blutet das Herz jedes Mainz-Fans und jedes Spielers. Der Verein und die Fans, die uns hier im Stadion bis zum Schluss angefeuert haben, verdienen so ein Resultat nicht. Viel musste der Trainer in der Pause gar nicht sagen, uns war allen klar, dass es jetzt um die Ehre geht. Insgesamt war die zweite Hälfte den Umständen entsprechend ganz ok, wenn man das ganze Spiel analysiert, war es ein rabenschwarzer Auftritt von uns."

Moussa Niakhaté: "Nach so einem Spiel wie heute gibt es nicht viel zu sagen. Bis zum ersten Tor war es gut, wir haben ordentlich gespielt. Dann kam das erste Gegentor, was passieren kann. Der Elfmeter und die Doppelbestrafung durch den Platzverweis haben das Spiel natürlich enorm verändert, aber das ist kein Grund derart auseinanderzufallen. Wir müssen das Spiel jetzt abhaken und daraus unsere Lehren ziehen, aber natürlich ist das schwierig. Was wir in der zweiten Halbzeit gezeigt haben, ist das Minimum, um uns selbst, dem Klub und den Fans Respekt zu zollen. Wir brauchten eine Reaktion und haben anschließend keine Gegentore mehr kassiert, was sehr wichtig war: Fünf waren genug."