Profis 06.05.2019 - 11:00 Uhr
Ein guter Tipp beim Spaziergang
Mateta trifft erneut als motivierter Wechselspieler - Onisiwo mit Kopfschmerzen wieder zu Hause
Karim Onisiwo gab nach einer Nacht im Krankenhausbett selbst Entwarnung. Er könne mit jeder Menge Kopfschmerzen, aber zum Glück ohne gröbere Verletzung nach Hause gehen, teilte der 27-Jährige via Facebook mit. In der 37. Minute des Bundesligaspiels in der OPEL ARENA hatte RB Leipzigs Innenverteidiger Ibrahima Konate den Stürmer im Kopfballduell hart im Gesicht getroffen. Dass Onisiwo sechs Minuten später selbst das 1:2 erzielte und der 1. FSV Mainz 05 am Ende durch die weiteren Tore von Moussa Niakhaté und Jean-Philippe Mateta noch ein umjubeltes 3:3 gegen den Tabellendritten ertrotzte, verschwamm dann in den erschütterten Gehirngängen des 05-Profis.
Es war ein heftiger Zusammenstoß der beiden Kraftpakete, die zum Kopfball hochstiegen. Schiedsrichterin Bibiana Steinhaus ließ zunächst weiterspielen, unterbrach die Partie dann aber, damit Onisiwo behandelt werden konnte. Der Stürmer machte nach wenigen Minuten weiter und erzielte nach Zuspiel von Danny Latza das 1:2. Danach wurde es duster. Onisiwo erinnerte sich später weder daran, wie er in der Halbzeit in die Kabine gekommen war, noch an den Treffer.
Beleg für neues Selbstbewusstsein
Es war ein ähnliches Tor, wie die anderen Tore des 05-Stürmers in den vergangenen Wochen. Ballannahme im Strafraum, beim ersten Kontakt die Kugel fast verloren, mit dem zweiten Kontakt um Lukas Klostermann herum gedreht, in die kurze Ecke gezielt und sauber vollstreckt. Ein weiterer Beleg für die Entwicklung Onisiwos in dieser Saison, für seine Körperlichkeit, für ein deutlich verbessertes Durchsetzungsvermögen, für ein neues Selbstbewusstsein, ein neues Selbstverständnis - und natürlich für seine Torgefahr.
Sandro Schwarz hatte Mateta zunächst draußen gelassen, das Duo Onisiwo und Robin Quaison ins Rennen geschickt. "Wir wollten die Wucht von Karim drin behalten und mit Robin das spielerische Element zwischen den Linien haben. Ich habe das JP am Morgen beim Spaziergang genauso erklärt und ihm den Tipp gegeben, dass es gut wäre, wenn er es so annehmen und reinkommen würde, wie im Spiel gegen Schalke", berichtete der Trainer nachher.
Im Februar hatte der Franzose als Joker das 2:0 erzielt, Onisiwo die beiden anderen Treffer zum 3:0-Erfolg gegen Schalke. "Der Trainer hat es mir erklärt, dann habe ich mich mental darauf eingestellt. Wenn ich diese mentale Stärke nicht gehabt hätte, hätte ich das Tor auch nicht gemacht. Dementsprechend bin ich reingekommen, habe meine Arbeit verrichtet und das Tor erzielt", erklärte Mateta anschließend ganz cool. Es war ein perfektes Umschalttor: Balleroberung in der eigenen Hälfte, Alexandru Maxim spielte auf Jean-Paul Boëtius, der mit einem Zwischensprint den Raum überwand, in den Lauf von Mateta passte, der die Lücke fand und mit seinem 13. Saisontor die Mainzer Aufholjagd belohnte.
Genügend Zeit zum Kennenlernen
Nicht die erste Vorlage des Holländers, den bei den 05ern alle "Djanga" nennen, für seinen Mittelstürmer. Das gelang auch schon gegen Freiburg und Düsseldorf bestens. "Wir arbeiten im Training sehr gut zusammen und sind auch sehr viel beieinander. Man kann sagen, dass das, was wir im Training hinkriegen, auch im Spiel rauskommt", sagte der Torjäger. "Wir hatten genügend Zeit, um uns kennenzulernen, mittlerweile weiß ich, was ich wie machen muss, dass Djanga mir den Pass im richtigen Moment spielt." Natürlich sei das ein Fortschritt, ein deutlicher Entwicklungsschritt gegenüber der ersten Saisonhälfte. "Man darf auch nicht vergessen, dass es mein erstes Jahr ist in der Bundesliga ist und ich die erste Saison mit diesen Teamkollegen spiele", sagte Mateta, der einige Male auf dem Weg zum Tor zurückgepfiffen wurde, weil auch er sich in der Leipziger Abseitsfalle verfing. "Ich habe selten eine Mannschaft gesehen, die so aktiv auf abseits spielt wie Leipziger", sagte der 05-Trainer.
Es war der wichtige Anschlusstreffer von Moussa Niakhaté zum 2:3, der den Mainzern den Weg zum Unentschieden ebnete. Der Innenverteidiger verlängerte in der 67. Minute im Strafraum eine Ecke von Aarón. So ganz zufrieden war der Franzose allerdings nicht. "Natürlich bin ich glücklich über mein erstes Tor in der Bundesliga, aber wir haben nicht gewonnen. Ich weiß, dass wir es besser können", so der 23-Jährige.