Spielbericht 20.04.2015 - 00:00 Uhr
Ein Spieltag wie gemalt
Den 29. Spieltag dieser Saison können sich die Nullfünfer einrahmen lassen. Perfekt gelaufen. Der eigene 3:2-Auswärtssieg beim SC Freiburg und der damit verbundene Sprung auf 34 Zähler war ein wichtiger eigener Schritt zum Verbleib in der Bundesliga. Hilf dir selbst, sonst hilft dir keiner. An diesem Wochenende war diese Weisheit aber außer Kraft gesetzt, denn die hinter den Nullfünfern platzierten Konkurrenten im Abstiegskampf verloren allesamt und versüßten den Mainzern damit das Wochenende.
Der 1. FSV Mainz 05 vergrößerte mit dem Dreier im Breisgau den Punkteabstand auf den Hamburger SV (0:1 in Bremen), den VfB Stuttgart (1:2 in Augsburg), den SC Paderborn (0:3 in Dortmund), Hannover 96 (0:4 in Leverkusen) und eben auch den SC Freiburg maximal. Der Vorsprung auf den Relegationsrang (SC Paderborn, 27 Zähler) wuchs auf sieben Punkte an. Mehr geht nicht an einem Spieltag. Drei echte Big Points.
Aber die Nullfünfer wissen diese Situation realistisch einzuschätzen. Noch am vergangenen Wochenende, als einige Konkurrenten punkteten, die Mainzer aber daheim gegen Bayer 04 Leverkusen verloren, da schien sich der Abstiegskampf dramatisch zuzuspitzen. „Von diesen Wendungen von Spieltag zu Spieltag musst du dich als Mannschaft frei machen. Du musst versuchen auf deine eigene Leistung zu schauen und nicht auf die anderen Teams zu spekulieren“, sagt Martin Schmidt.
Klar ist, dass diese 34 Punkte wahrscheinlich nicht ausreichen werden um in der Liga zu bleiben, die Nullfünfer also in den folgenden Partien nachlegen müssen, um idealerweise bereits vor dem schwierigen letzten Spieltag gesichert zu sein, der die Mainzer zum alten und neuen Deutschen Meister FC Bayern München führt. Was läge also näher, als die Sache beim folgenden Doppel-Heimspieltag gegen Schalke 04 am kommenden Freitag und gegen den Hamburger SV (Sonntag, 3. Mai) bereits zu regeln, daheim in der pickepacke vollen und emotionalisierten Coface Arena?
Also gar nicht zu sehr den Rechenschieber bemühen und auf die Konkurrenten schauen. Die Nullfünfer müssen erst einmal die eigenen Hausaufgaben erledigen. Und da bewegen sie sich auch aufgrund der verletzungsbedingten Ausfälle und Umstellungen noch nicht in der Komfortzone. Der Sieg beim SC Freiburg war unter großem Druck schwer erkämpft, zeigte aber auch, dass es sich lohnt, in einem schwierigen Spiel hellwach auf seine Chancen zu lauern. Und wenn am Ende Fortuna dann auch einmal milde gestimmt ist, muss man diese Unterstützung ja nicht ablehnen.