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Profis 10.05.2021 - 16:10 Uhr

Reichlich Stolz & ein neues Ziel

Während sich die 05-Profis über den späten Frankfurter Ausgleich ärgern, lobt der Cheftrainer sein Team und ist zufrieden mit einem "disziplinierten" Auftritt - St. Juste nun schnellster Profi der Liga

Dass Karim Onisiwo in Minute 75 den Matchball zum endgültigen Klassenerhalt nicht übers Netz gebracht hatte, ärgerte den Cheftrainer des FSV nach dem Schlusspiff im Rhein-Main-Duell nur bedingt. "Leider hat Karim nicht das 2:0 gemacht. Die Jungs sind enttäuscht, ich bin eher stolz, was sie seit Wochen, inklusive heute, abliefern. Jeder weiß, wie schwer es ist, in Frankfurt zu spielen. Aber mittlerweile weiß auch jeder, wie schwer es ist, gegen uns zu spielen", so Bo Svensson auf der Pressekonferenz.

Seit mittlerweile neun Partien - genau genommen seit diesem vermeidbaren 0:1 gegen den FC Augsburg Ende Februar - sind die 05ER nun ungeschlagen. Der Klassenerhalt ist angesichts von fünf Zählern Vorsprung bei noch zwei ausstehenden Partien greifbar, ein direkter Gang ins Unterhaus schon nach dem 32. Spieltag ausgeschlossen. Warum die Mainzer in der Rückrunde die drittbeste Defensive der Liga stellen, zeigte sich einmal mehr im Frankfurter Deutsche Bank Park. Dort war den Hessen bis in die Schlussphase hinein relativ wenig eingefallen, um das Bollwerk des FSV zu ernsthaft in die Bredouille zu bringen. Eine Wahrnehmung, die der Cheftrainer im Nachgang teilte: "Bis auf die letzten 10, 15 Minuten haben wir das Spiel gut kontrolliert und haben so gespielt, wie wir es vorhatten. Es war eine kompakte Leistung mit guten Umschaltmomenten. Wir haben diszipliniert umgesetzt, was von mir gefordert war", lobte der 41-Jährige. "Es ist", gab er zwar zu, "ein bisschen ärgerlich, wenn man so spät das Tor kassiert." Ajdin Hrustic hatte Robin Zentner in der 86. Minute artistisch überwunden. Hart ins Gericht gehen wollte der Däne mit seinem gegen Ende "immer tiefer" stehenden Team allerdings nicht.

Frankfurt geht erst spät ins Risiko

Wie schon bei den Auftritten zuletzt in Hoffenheim, Köln oder auch in Bremen war es den Rheinhessen gelungen, früh in Führung zu gehen. Besorgt hatte sie in Frankfurt der eingangs erwähnte Onisiwo mit seinem kompromisslosen Abschluss in der elften Spielminute. Anschließend hatten die Gastgeber zwar mehr Spielanteile verzeichnet, wussten aber gleichzeitig stets um die Gefahr bei Mainzer Umschaltaktionen. Nach Ballgewinn schwärmten allen voran Jonthan Burkardt und der österreichische Torschütze aus und trugen dazu bei, dass die Eintracht sich erst spät komplett aus der Deckung wagte.

10.05.2021

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Trotz der hervorragenden Ausgangssituation, die sie sich über die vergangenen Monate erarbeitet haben, betonten die 05ER unisono, die Saison nun keinesfalls ausklingen lassen zu wollen. "Dass wir uns drei Spieltage vor Schluss über ein Unentschieden bei einem Champions-League-Kandidaten ärgern und nicht den Ligaverbleib klar gemacht haben, zeigt eigentlich, was wir geleistet haben", ordnete der Sportdirektor ein. Dennoch, so Martin Schmidt weiter, sei die Mission nach dem Erreichen der 36 Zähler keinesfalls beendet. "Aber es geht auf die Zielgerade zu", sagte der Schweizer, der zudem daran erinnerte, was mehrere Profis zuletzt betont hatten. Nämlich, die Serie der ungeschlagenen Spiele mit in die Sommerpause nehmen zu wollen. Den Rückrunden-Rekord aus der Saison 2013/14 mit nunmehr 29 Zählern eingestellt, ein neues Ziel - neben dem Klassenerhalt - vor Augen.

Sprintrekord "eine schöne Momentaufnahme"

Für einen weiteren Superlativ hatte in Frankfurt indes der erneut starke Innenverteidiger Jeremiah St. Juste gesorgt und einen ligaweiten Geschwindigkeistrekord aufgestellt. Als eine "schöne Momentaufnahme" bezeichnete der Niederländer diesen am Montag. "Allerdings wäre es mir noch lieber, wir würden gemeinsam als Mannschaft den Deckel auf weitere Rekorde drauf machen: Wenn wir den Klassenerhalt schaffen trotz nur sieben Punkten aus der Hinrunde wäre das ein historischer Erfolg. Und wir wollen bis zum Saisonende weiterhin ungeschlagen bleiben – auch das wäre ein Rekord für die längste Serie in der Vereinsgeschichte", so der 24-Jährige.

Viel zu tun also nach wie vor: Einen Haken hinter diese Saison machen weiter gierige 05ER also längst nicht, wie auch Svensson noch einmal bekräftigte mit Blick auf die Duelle mit dem BVB (Sonntag 18 Uhr in der OPEL ARENA) und am 22. Mai beim VfL Wolfsburg: "Es geht nur um uns, wir wollen als Profis agieren und das Beste rausholen. Ich kann versprechen, dass wir das auch in den letzten beiden Spielen machen. Das ist der Kern, und nichts anderes", unterstrich der 05-Trainer die ungebrochene Motivation seines Team bis zum Ende der Saison.