Spielbericht 09.05.2021 - 00:00 Uhr
Leistungsgerechtes Remis im Rhein-Main-Duell
Am endgültigen Klassenerhalt geschnuppert, letztlich ein wichtiges Remis im Rhein-Main-Duell eingefahren und seit mittlerweile sieben Auswärtsspielen ungeschlagen: Alles abverlangt haben die 05ER Champions-League-Aspirant Eintracht Frankfurt beim 1:1 (1:0) am Sonntagnachmittag im Deutsche Bank Park und durften sich nach der frühen Führung durch Karim Onisiwo bis in die Schlussminuten hinein auf der Siegerstraße wähnen. Der Ausgleich für die Gastgeber, denen lange wenig eingefallen war, fiel schließlich in Minute 86, als Ajdin Hrustic äußerst kurios aus dem Sitzen traf. Unter dem Strich blieb ein leistungsgerechtes Unentschieden. Denn während die Mainzer die Vorentscheidung in Person von Onisiwo 15 Minuten vor dem Ende hatten liegen lassen, hatte die Eintracht in der Nachspielzeit sogar noch den Siegtreffer auf dem Fuß gehabt.
Drei Veränderungen hatte Bo Svensson gegenüber dem Remis gegen Hertha BSC vorgenommen. Für den Gelb-gesperrten Stefan Bell übernahm Alexander Hack im Abwehrzentrum, während Robin Quaison und Jonathan Burkardt den Vorzug vor Jean-Paul Boëtius und Ádám Szalai erhielten. Was bedeutete, dass die 05ER, ähnlich wie gegen Bayern München mit drei nominellen Angreifern begannen.
Vor dem Spiel
Onisiwo holt den Hammer raus
Ein langes Abtasten blieb aus: Denn die erste Chance hatten die Gäste nach etwas mehr als 30 Sekunden, als Burkardt es aus halblinker Position versuchte, aber an Kevin Trapp scheiterte (1. Minute). Nach diesem ersten Warnschuss der Partie übernahmen zunächst die Gastgeber die Kontrolle und gestalteten die Anfangsphase optisch überlegen, ohne jedoch zu Chancen zu kommen. Vielmehr kamen die 05ER auch zum zweiten Abschluss der Begegnung, und der sollte es in sich haben: Domik Kohr hatte nach einem Ballgewinn blitzschnell geschaltet und Onisiwo bedient, der sich aus 20 Metern nicht zwei Mal bitten ließ und mit einem entschlossenen Abschluss die frühe Mainzer Führung markierte (11.). Die erste Chance für die Eintracht, die sich kurz hatte schütteln müssen, folgte in Minute 20, als Luka Jovic abgefälschter Schuss am Tor vorbeitrudelte. Wiederum nur eine Minute später wurde es erstmals so richtig brenzlig, als Robin Zentner eine Volley-Abnahme von Filip Kostic mit einer Hand klärte - eine Glanztat! (21.).
Einen Frankfurter Sturmlauf läuteten jedoch auch die ersten beiden Abschlüsse der Gastgeber keinesfalls ein, weil der FSV gegen den Ball diszipliniert arbeitete, dem Gegner kaum Räume anbot und nach Ballgewinnen immer wieder schnell umschaltete. Nach einem solchen landete ein Burkardt-Schlenzer nach einer guten halben Stunde über dem Gehäuse (33.). Viel mehr tat sich in intensiven ersten 45 Minuten bei sommerlichen Temperaturen bis zur Pause nicht, weil Jeremiah St. Juste in Minute 37 den Turbo zündete und so gegen André Silva die beste Frankfurter Gelegenheit in letzter Sekunde vereiteln konnte.
Durchgang eins
Viel Leerlauf & ein kurioser Ausgleich
Beide Teams kamen unverändert zurück. Die Frankfurter taten sich weiter schwer gegen kompakte 05ER, und ein erster Versuch von Daichi Kamada von der Strafraumgrenze landete rund zwei Meter neben dem Gehäuse (52.). Nach einer knappen Stunde wechselten die Gäste dann erstmal, als Boëtius für den angeschlagenen Robin Quaison ins Spiel kam (56.). Vor beiden Toren war aber zunächst einmal Flaute: Erst in Minute 70 kam Eintracht-Joker Amin Younes mal zum Abschluss, der Schuss wurde aber zur sicheren Beute für Zentner.
Mit der knappen Führung ging es in die Schlussphase einer chancenarmen, aber zu jederzeit hochspannenden Auseinandersetzung. Und in Minute 75 hatte Onisiwo seinen zweiten Treffer auf dem Fuß: Burkardt hatte den Österreicher aus der eigenen Hälfte steil geschickt, doch der Torschütze zum 1:0 legte sich das Leder einen Tick zu weit vor und konnte Trapp schlussendlich nicht zur Vorentscheidung überwinden (75.). Als nichts mehr auf einen weiteren Treffer hindeutete, gelang den Hessen vier Minuten vor dem Ende schließlich doch noch der Ausgleich: Mehr zufällig landete das Leder nach einem abgewehrten Schuss erneut bei Ajdin Hrustic, der Zentner aus dem Sitzen per Lupfer überwand (86.). Die Eintracht drückte jetzt noch einmal und in der ersten Minute der Nachspielzeit verhinderte das Bein von St. Juste eine Frankfurter Führung vor der Linie (90.+1). Es wurde noch einmal richtig knifflig, auch ein Schuss von Silva verfehlte das Mainzer Gehäuse nur eine Minute später nur um Zentimeter (90.+2). Es sollte die letzte Gelegenheit der Partie gewesen sein, die 05ER brachten das Remis über die Zeit und machen einen weiteren wichtigen Schritt in Richtung Klassenerhalt.
Durchgang zwei
36 Punkte aus 32 Partien stehen nach dem Zähler am Main, der insgesamt neunten Partie ohne Niederlage in Serie, zu Buche. Am kommenden Sonntagabend (18 Uhr) bekommen die Mainzer es in der OPEL ARENA mit Borussia Dortmund zu tun.