Enttäuscht vom Ergebnis, stolz auf die Leistung: U19 mit Remis gegen 1860

Die U19 ist mit einem Unentschieden gegen 1860 München in die englische Woche gestartet. Beim 2:2 gegen die "Löwen" waren die 05ER über weite Strecken des Spiels die überlegene Mannschaft. Folgerichtig gingen sie zweimal in Führung, beide Male hieß der Torschütze Melvin Wiesnet. Die Gäste aus München hatten jedoch an diesem Tag immer eine Antwort auf die Mainzer Treffer parat und nahmen einen Punkt mit in den Süden. 

"Die Jungs sind gerade enttäuscht, weil wir gut waren – defensiv und offensiv. Wir hatten viele Chancen, unter anderem einen Pfosten- und Lattentreffer in der ersten Halbzeit. Außer einer kurzen Phase in der zweiten Hälfte haben wir das Spiel dominiert und den Gegner vor Probleme gestellt. Es war dann auch eher glücklich, wie 1860 die Tore geschossen hat. Trotzdem haben wir immer die richtige Antwort gegeben und nie zurückgesteckt. Ich bin sehr glücklich und stolz auf meine Spieler. Wir haben inhaltlich das umgesetzt, was wir erarbeitet haben. Das hat man auch gesehen. Morgen werden die Jungs wieder positiv in die neue Woche gehen", resümiert Chefcoach Benjamin Hoffmann nach der Partie. 

Im Vergleich zum Spiel gegen den KSC nahm Hoffmann drei Änderungen in der Startelf vor. Torwart Pit Zuther, Dennis Azakir und Nico Neukirch spielten von Beginn an. 

Überlegene 05ER in Hälfte eins

Die 05ER machten von Beginn an Tempo und waren das dominante Team. In der Defensive ließ der FSV nichts anbrennen und vorne erspielten sich die Mainzer bereits in der Anfangsphase gute Chancen. Nach der Vorlage von Dennis Azakir traf Melvin Wiesnet aus rund 18 Metern die Latte (7.). Kurz darauf hatte Noa Kljajic die nächste Gelegenheit, der von Daniel Gleiber angespielt wurde, den Ball aber knapp übers Tor legte (8.). Ein weiterer Schuss von Wiesnet ging rechts am Pfosten vorbei (14.).  Die Mainzer blieben am Drücker und hatten ein weiteres Mal Pech beim Abschluss. Ugljanin startete einen Angriff über links, zog in den Strafraum und legte den Ball auf Kapitän Gleiber zurück, der aus 14 Metern ebenfalls nur das Aluminium traf (19.).

Danach hatten die Gäste aus München ihre erste und einzige Möglichkeit in der ersten Hälfte. Raphael Ott kam links im Strafraum an den Ball, ließ Nico Neukirch stehen und schoss ans Außennetz (27.).  Bis zur Pause sollte trotz der Mainzer Überlegenheit kein Treffer fallen. Wiesnet versuchte es nochmal mit einem Distanzschuss, der knapp links am Tor vorbei ging (31.).  Torlos ging es in die Kabinen.

BILDER AUS DEM BRUCHWEGSTADION

Wilde fünf Minuten

In der zweiten Halbzeit wurde es dann turbulent. Die Gäste aus München traten nach der Pause zunächst etwas präsenter auf und verpassten es bei Kopfbällen von Noah Klose und Arin Garza, in Führung zu gehen (52.). Die 05ER schüttelten diese Phase aber schnell ab und übernahmen wie schon in der ersten Hälfte wieder die Kontrolle.

Es folgten die fünf wildesten Minuten der Partie. Zunächst legte der FSV die Führung vor. Nach der Vorlage von Dardari bekam Wiesnet den Ball zentral an der Strafraumkante und verwandelte ihn überlegt ins rechte Eck zum 1:0 (68.). Der Jubel war kaum verhallt, als die Gäste zum Ausgleich kamen. Nach einer Rückgabe traf 05-Keeper Zuther den Ball nicht richtig und nahm ihn anschließend unter Bedrängung mit der Hand auf. Schiedsrichter Maximilian Lotz gab daraufhin einen indirekten Freistoß für die Gäste, den Mike Gevorgyan durch mehrere Abwehrbeine hindurch verwandelte (72.). "Ich habe die Szene genau andersrum gesehen und bin der Meinung, dass der Stürmer mit dem Fuß am Ball war. Dann darf Pit ihn klauen. Wenn der Gegner ihn tatsächlich nicht berührt hat, war es natürlich die richtige Entscheidung", sagte Hoffmann zu der Szene. Sein Team hatte jedoch auch auf diesen Nackenschlage eine starke Reaktion parat und ging nach der schönsten Kombination des Tages wieder in Führung. Nach einer hohen Balleroberung passte Phillip Schulz die Kugel zum eingewechselten Fritz Engel, der wiederum mit einem Kontakt auf Noa Kljacjic spielte. Dieser legte den Ball mit der Sohle direkt auf Wiesnet ab, der die Kugel links ins Tor schlenzte (73.). 

Strittiger Freistoß vor dem 2:2

Keine zehn Minuten später gelang den Gästen jedoch erneut der Ausgleich zum 2:2. Samuel Althaus musste eine Kopfballvorlage aus einem Meter nur noch einschieben. Vorausgegangen war eine umstrittene Freistoßentscheidung auf der linken Seite. "Beide Spieler haben sich die ganze Zeit beharkt. Dafür dann auf Foul für den Stürmer zu entscheiden ist eine fifty-fifty-Geschichte. Wir können es trotzdem noch verteidigen, das machen wir nicht und müssen uns das Tor deshalb auch selbst ankreiden", so der 05-Trainer, dessen Team in der Schlussphase nochmal auf den Sieg drängte. Kljajic blieb mit seinen Schüssen zweimal an der Münchner Abwehr hängen, der dritte Versuch von Dardari ging knapp links am Tor vorbei. In der Nachspielzeit versuchte es Dardari nochmal mit einem Distanzschuss aus 18 Metern (90. +4). Der hohe Aufwand und die gute Leistung der 05ER wurde jedoch nicht mit drei Punkten belohnt, die Gäste nahmen einen glücklichen Punkt mit nach Hause. 

Für das Team von Benjamin Hoffmann geht es am Mittwoch (18:30 Uhr, Tickets online) mit einem Highlight weiter. Im Bruchwegstadion treffen die 05ER im Hinspiel der zweiten Runde der UEFA Youth League auf Dinamo Minsk. 

1. FSV MAINZ 05 U19 - TSV 1860 MÜNCHEN - 2:2 (0:0)

Aufstellung: Zuther - Schulz, Marincau, Ugljanin, Azakir - Neukirch, Gleiber, Wiesnet (88.Frenzel) – Toure (69. Engel), Kljajic (88. Horozovic), Dardari

Tore: 1:0/2:1 Wiesnet (68.,73.), 1:1 Gevorgyan (72.), 2:2 Althaus (84.)

Schiedsrichter: Maximilian Lotz