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Verein 21.01.2021 - 12:00 Uhr

Erinnerungstag des deutschen Fußballs im Zeichen des Kampfs gegen Homophobie

Hofmann: "Menschenfeindlichkeit darf keinen Platz haben, weder im Sport noch in einer freiheitlich-demokratischen Gesellschaft"

05-Fans bei einer Choreographie im April 2012.

Am 27. Januar jährt sich zum 76. Mal der Tag, an dem die Überlebenden im Konzentrationslager Auschwitz durch die Rote Armee befreit wurden. Der Jahrestag soll auch 2021 erneut Anlass bieten, in Demut und Respekt der Opfer, der Überlebenden sowie ihrer Familien zu gedenken. Dass Auschwitz "Nie wieder sei", darf als Auftrag für die Ewigkeit betrachtet werden. Auch die Fußball-Bundesliga und der 1. FSV Mainz 05 setzen Zeichen. So erinnert der FSV im Rahmen des "Erinnerungstages im deutschen Fußball" rund um das Heimspiel gegen RB Leipzig am Samstagnachmittag in der OPEL ARENA und in den darauffolgenden Tagen und Wochen an die Verfolgung und Ermordung von Millionen von Menschen, die nicht in das Weltbild des Nationalsozialismus gepasst hatten.

Im Zentrum des Gedenkens stehen in diesem Jahr insbesondere Menschen, die aufgrund ihrer sexuellen und geschlechtlichen Identität – das freie Leben dieser ihres Zeichens ein unumstößliches Menschenrecht – einst als "Abartige und Homosexuelle" stigmatisiert und brutal verfolgt wurden. Weit über 10.000 dieser Menschen hatten die Nationalsozialisten seinerzeit in die Konzentrationslager verschleppt.

Neben den Aktionen rund um die Partie gegen Leipzig soll im Rahmen von drei Veranstaltungen zwischen dem 27. Januar und dem 09. Februar 2021 auf homophobe Tendenzen in der Gesellschaft aufmerksam gemacht werden. Durchgeführt werden die Veranstaltungen und Aktionen in Kooperation mit dem FC Ente Bagdad, den Supporters Mainz e.V., der Fanabteilung und Fanbetreuung von Mainz 05, dem Fanprojekt Mainz e.V., dem Q-Block und QueerNet Rheinland-Pfalz e.V., um so viele Menschen wie möglich zu erreichen.

Der Überblick

23. Januar: Heimspiel gegen Leipzig

27. Januar 19.05 Uhr: Livestream "Queer vadis, Mogontiacum?! - Einblicke ins queere Stadt- und Fußballleben"

29. Januar 19:30 Uhr: Vortrag von Dr. Kirsten Plötz - "Unterdrückt und versperrt: Lesbische Liebe während des Nationalsozialismus und früherer Bundesrepublik" (Abrufbar hier)

09. Februar 19 Uhr: Livestream organisiert durch das Haus des Erinnerns – für Demokratie und Akzeptanz: "Die Erinnerungen Walter Grünfelds".

"Menschenfeindlichkeit darf keinen Platz haben, weder im Sport noch in einer freiheitlich-demokratischen Gesellschaft. Eine Selbstverständlichkeit, die es immer wieder aufs Neue zu unterstreichen gilt und für die wir mit all unserer Kraft einstehen müssen", mahnt Stefan Hofmann, Vereins- und Vorstandsvorsitzender der 05ER. "Mainz 05 steht für Offenheit und Toleranz und setzt sich aktiv gegen Rassismus, Antisemitismus oder auch Homophobie ein. Der Fußball ist verpflichtet, seine Strahlkraft immer wieder für den Kampf gegen Ausgrenzung und Intoleranz einzusetzen. Die gesamte Fußballfamilie erinnert jedes Jahr anlässlich des „Erinnerungstages im deutschen Fußball“ daran, dass Menschen aus ihren Reihen von den Nationalsozialisten verfolgt und ermordet wurden."