Profis 23.05.2024 - 15:20 Uhr
Erster Bundesliga-Aufstieg jährt sich zum 20. Mal
Vor zwei Jahrzehnten wurde der Traum von der höchsten deutschen Spielklasse endlich wahr für den FSV
Vor wenigen Tagen haben die 05ER das 15. Mal in Folge den Klassenerhalt in der Fußball-Bundesliga bejubelt und damit die Grundlage für das 16. Jahr in Folge, das 18. insgesamt, in der höchsten deutschen Spielklasse gelegt. Vor genau zwanzig Jahren war noch in keinster Weise absehbar, welch großartige Entwicklung der Verein in den nächsten zwei Jahrzehnten auf allen Ebenen hinlegen würde.
Damals, am 23. Mai 2004, als Schiedsrichter Hermann Albrecht im ausverkauften Bruchwegstadion gegen 16:50 Uhr in seine Pfeife blies, wurde der Traum von der Bundesliga nach zuvor zwei auf dramatische Weise verpassten Anläufen, endlich wahr für den FSV um seinen damaligen Coach Jürgen Klopp. Der Jubelorkan war wahrscheinlich in ganz Rheinhessen zu hören. Der Erfolg war nicht nur der Verdienst des Trainers, der später in Dortmund und Liverpool ebenfalls zur Legende werden sollte. Auch Christian Heidel war einer der Väter des Aufstiegs. Der Mainzer Sportvorstand weist heute noch gerne darauf hin, dass man nicht vergessen dürfe, woher man gekommen ist, dass der Klassenerhalt immer noch keine Selbstverständlichkeit darstellt für einen, trotz des Wachstums, vergleichsweise kleinen Klub wie Mainz 05.
Szenen des ersten Aufstiegs im Jahre 2004
Niemals aufzugeben war schon immer Teil der 05-DNA
Deshalb steht der 23. Mai auch nach zwei Jahrzehnten als Feiertag dick angestrichen im Kalender. Als Erinnerung daran, wie alles begann, einen besonderen Tag in der Vereinsgeschichte und eine Saison, die viel weniger nach Aufstieg roch als die vorherigen beiden. Niemals aufzugeben war eben schon immer Teil der 05-DNA.
Denn nach der Niederlage in Fürth am 29. Spieltag hatten die Mainzer den Aufstieg für verpasst erklärt. Es ging nur noch darum, die Saison in Würde zu Ende zu spielen und irgendwie die Zweitligalizenz zu finanzieren - das 2002 für die Bundesliga modernisierte Stadion und die hohen Siegprämien, die nicht zu hohen Bundesligaeinnahmen führten, hatten große Löcher in die Kasse gerissen. Aber auf einmal machten die 05ER jede Woche einen Tabellenplatz gut, hatten am Ende plötzlich wieder Aufstiegschancen. Diesmal waren sie selbst die Jäger. Sie brauchten eine Niederlage von Alemannia Aachen und bekamen sie. Sie mussten gegen Eintracht Trier gewinnen und gewannen 3:0. Dank Michael Thurk, dessen Wechsel zum Aufstiegskonkurrenten Energie Cottbus längst bekannt war. Mit zwei Treffern gegen die Trierer schoss Thurk den FSV in die Bundesliga; seinen eigenen Aufstieg verhinderte der Stürmer damit. 54 Punkte hatten die 05ER am Ende. Das hatte noch nie einem Zweitligisten zum Aufstieg gereicht. Mit 64 und 62 Punkten waren sie selbst zuvor zweimal gescheitert.