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Profis 27.09.2018 - 13:00 Uhr

Etwas Glück und ein herausragender Flo Müller

05er müssen mit 0:0 gegen den VfL Wolfsburg zufrieden sein - Mit Bayern und Dortmund die wenigsten Gegentore nach fünf Spielen

Ganz am Ende war es dann wieder Ridle Baku, der noch alles zum Guten hätte wenden können. Dessen Schuss in der letzten Szene des Spiels prallte von der Unterkante der Latte zurück ins Feld. Da fehlten nur ein paar Zentimeter, und der 1. FSV Mainz 05 hätte auch sein drittes Heimspiel in Folge gewonnen. So aber blieb es bei einem 0:0 vor 19.205 Zuschauern in der OPEL ARENA gegen den VfL Wolfsburg. In einer Partie, in der die 05er etwas Glück bei zwei gegnerischen Pfostenschüssen und ihren herausragenden Torhüter Florian Müller benötigten, um nicht zu verlieren. "Dann muss man nach so einem Spiel, das nicht optimal läuft, auch damit zufrieden sein", sagte Rouven Schröder.

Die Akzeptanz des Ergebnisses war bei den 05ern deutlich höher als beim Gegner. "Ich denke, dass wir zwei Punkte haben liegen lassen", sagte Bruno Labbadia. Seine Mannschaft, kritisierte der VfL-Trainer, habe einfach zu wenig Kapital aus ihren guten Möglichkeiten der ersten Halbzeit gezogen. Sandro Schwarz benutzte hinterher ein Zitat von Jürgen Klopp, um den Abend in der Arena zu beschreiben: "Wenn du das Spiel nicht gewinnen kannst, musst du halt dafür sorgen, dass du nicht verlierst." Immerhin acht Zähler sind es nun nach fünf Auftritten. Das bedeutet Platz sieben vor der dritten Begegnung dieser Englischen Woche am Samstag beim noch immer punktlosen FC Schalke 04.

Trügerische Daten

Die Statistik bescheinigte den Mainzern eine ausgeglichene Vorstellung, sogar mit mehr Torschüssen als der Gegner und einer Passquote von 80 Prozent. "Das zeigt, dass solche Daten auch trügerisch sein können", sagte Schwarz, dessen Eindruck im Spiel ein anderer war. "Da war heute schon ein bisschen der Stecken drin." Zutrauen, Präzision, mentale Frische lauteten die Schlagworte, die der Trainer als fehlende Elemente des 05-Spiels anführte. "Am Anfang waren wir eigentlich ganz gut drin. Wir hatten Balleroberungen und die beiden 50:50-Offensivaktionen mit Baku und Robin Quaison, die zu guten Chancen hätten werden können."

Danach waren die Wolfsburger am Zug: Ein Pfostenschuss von Josip Brekalo und eine Riesenkation vom 05-Torhüter, der gegen Brekalo per Fußabwehr-Reflex das 0:1 verhinderte. "Das war ein ganz wichtiger Save von Flo, der eine sehr, sehr gute Partie gemacht und den Punkt mit festgehalten hat", sagte der 05-Sportvorstand nachher. "Uns hat der Spielfluss gefehlt, wir haben uns zu viele kleine Fehler geleistet", klagte der Trainer. "Die  Bälle, die runter gefallen sind, gingen meist an Wolfsburg. Wir haben da unsauber gespielt, hatten zu viele Ballverluste im Zentrum. Die Klarheit war nicht da, sich zu lösen, sauber die Bälle wegzuspielen." Und dennoch gelang den Mainzern ein Treffer. Jean-Philippe Gbamin traf kurz vor dem Pausenpfiff nach einer abgewehrten Ecke mit einem Flachschuss aus 18 Metern ins Netz. Doch Schiri Tobias Stieler gab den Treffer nicht. Stefan Bell hatte vor VfL-Torhüter Koen Casteels im Abseits gestanden.

Brosinski verletzt

Im zweiten Durchgang wurde das Mainzer Spiel etwas besser, konkreter, ging mehr über außen. Auch dank der Flanken von Phillipp Mwene, der für Daniel Brosinski gekommen war. Der Rechtsverteidiger hatte sich eine Muskelverletzung zugezogen und wird auch am Samstag auf Schalke fehlen. Bis auf zwei Strafraumaktionen von Anthony Ujah, der diesmal anstelle von Jean-Philippe Mateta von Beginn an spielte, sprang aber wenig Torgefahr dabei heraus. Und wieder benötigten die Mainzer das Glück und ihren Torhüter bei einem Pfostenschuss von Daniel Ginczek und Müllers Abwehr gegen Ignacio Camacho. Bis schließlich Baku, wie schon drei Tage zuvor in Leverkusen, erneut den Lucky Punch auf dem Fuß hatte.

"Das war dann einfach Pech. Wir hätten gerne gejubelt und den Sieg mitgenommen, aber irgendwie war heute nicht mehr drin", sagte Schwarz. "Die Jungs wollten ja. Wenn du die 115 Kilometer siehst, die wir gelaufen sind, das Engagement und die Sprints gegen den Ball. Aber die Sprints im Ballbesitz, in die Tiefe zu gehen, reinzustechen, die haben gefehlt." Dank einer insgesamt dann doch ordentlichen Defensivleistung bleiben die Mainzer zu Hause weiterhin ungeschlagen. Und mit nur drei Gegentoren aus fünf Spielen liegen die 05er gleichauf mit den Bayern und dem BVB. "Das ist ein sehr ordentlicher Wert", sagte Schwarz.