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Vorberichte 01.10.2020 - 15:30 Uhr

Mit Kopf, Leidenschaft und Hingabe

Jan-Moritz Lichte muss bei seinem Cheftrainer-Debüt in Berlin auf den gewechselten Baku sowie Niakhaté verzichten

In der kurzen Woche zwischen der Heimniederlage gegen den VfB Stuttgart und der Auswärtspartie am Freitagabend (20.30 Uhr) bei Union Berlin ist beim 1. FSV Mainz 05 einiges passiert. Jan-Moritz Lichte, seit Montag neuer Cheftrainer des Bundesligisten, muss beim Versuch, an der Alten Försterei die ersten Saisonpunkte einzufahren, nun auch auf Ridle Baku verzichten, der zum VfL Wolfsburg gewechselt ist. Mit dem gesperrten Moussa Niakhaté fehlt ein weiterer Stammspieler aus der defensiven Viererkette.

Nichtsdestotrotz fahren die Mainzer tatendurstig nach Berlin-Köpenick. "Der Blick geht nach vorne", sagte Rouven Schröder in der Pressekonferenz einen Tag vor dem Anpfiff. "Ich fühle mich angriffslustig, freue mich darauf, dass nun das Tagesgeschäft im Vordergrund steht und wir jetzt eine Visitenkarte abgeben, dass wir Mainz 05 mit aller Leidenschaft und allem, was wir drin haben, vertreten. Ich habe Bock drauf, dass wir in Berlin ein richtig gutes Spiel machen."

Lichte, der am Montag die Nachfolge von Achim Beierlorzer angetreten hat, blieben vier Trainingseinheiten, um mit dem Team ein Konzept zu entwickeln, dass das Team bei Union trägt und etwas Ruhe in die ganze Gemengelage bringt. Am besten mit einem Sieg. Man werde am Freitag sehen, ob die Spieler so auf ihn reagierten, alles umsetzten, was man sich gemeinsam vorgenommen habe.

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"Das Wichtigste war für mich die erste Ansprache an die Mannschaft, ihnen dort ganz klar zu vermitteln, was ich mir vorstelle in der Zusammenarbeit. Was ich erwarte von ihnen, und was sie von mir erwarten können", sagte der bisherige Co-Trainer. "Wir haben den Prozess in Gang gesetzt, dass wir das im Training umsetzen: Zwischenmenschlich, von den Erwartungen her auf und neben dem Platz, aber auch in der taktischen Grundformation. Das sind die Dinge, die wir beeinflussen können bis Freitag. Und das sind die Gespräche, die für mich im Vordergrund stehen: Wie richten wir uns aus, was wollen wir beachten, was sind die Dinge, die vielleicht den Unterschied zeigen zwischen uns und Union? Wo können wir uns Vorteile erarbeiten, wo müssen wir richtig aufpassen? Wir werden uns fußballerisch auf das Spiel vorbereiten, um die richtigen Lösungen zu haben, um es zu schaffen, alles auf dem Platz zu geben und mit Leidenschaft und Hingabe alles rauszuhauen, was wir haben. Darum geht's."

Neue Abwehrformation

Das Fehlen von Baku und Niakhaté bedeutet, dass Lichte eine neue Abwehrformation bauen muss. Die naheliegende Variante ist die, dass Phillipp Mwene die Baku-Position eins zu eins übernimmt und Daniel Brosinski weiterhin auf der linken Seite bleibt. "Phillipp ist ein Spieler, dem wir absolut zutrauen, das zu übernehmen", so Lichte. Außerdem gäbe es die Möglichkeit, Brosinski auf die andere Seite zu schieben und Aarón zu bringen, "der oft genug gezeigt hat, dass er in der Lage ist, guten Bundesligafußball zu spielen", sagte der 40-Jährige. Der Spanier habe in den letzten Wochen wieder eine gute Form gezeigt und könne sofort wieder auf Bundesliga-Niveau spielen, "da habe ich keine Zweifel." Für Niakhaté dürfte Alexander Hack übernehmen.  

Erstes Ziel ist es, das hat Lichte bereits bei seiner offiziellen Einführung betont, weniger Gegentore zu kassieren. "Wir haben schon ein paar andere Trainingsformen eingebaut, die vielleicht etwas genauer dazu passen, was ich sehen möchte. Mir geht es nicht darum, ob das besser ist als das, was wir vorher gemacht haben, es ist anders. Und ich hoffe, dass es dazu führt, dass wir weniger Gegentore bekommen. Wir haben Videoanalysen durchgeführt und klare Regeln aufgezeigt, die wir mit auf den Trainingsplatz genommen haben. Wenn das alles funktioniert, dann wird es hoffentlich zum Erfolg führen", sagte der 05-Trainer, der zudem auf die gefährlichen Union-Standards hingewiesen hat. "Es wird drauf ankommen, dass die Jungs in der kurzen Zeit viel aufnehmen und trotz der Aufgabe, die sie im Kopf lösen müssen, die körperliche Präsenz haben und mit Gefühl und Emotionalität spielen."