Spielberichte 05.05.2024 - 21:30 Uhr
FSV mit drittem Remis in Serie
Burkardts Pausenführung reicht nicht für drei Zähler, FSV weiter auf Rang 16
Zum dritten Mal in Serie musste sich der 1. FSV Mainz 05 am Sonntagabend mit einem 1:1-Remis begnügen. Und zum dritten Mal blieb am Ende auch nach dem Schlusspfiff in Heidenheim das Gefühl, dass mehr drin gewesen war in dieser Partie. Da der FSV es aber nach der Pausenführung - Jonny Burkardt hatte erneut getroffen - verpasste, nachzulegen und in der Folge in einigen Situationen Glück oder Robin Zentner hatte, reichte dem Aufsteiger der Treffer von Tim Kleindienst nach Wiederbeginn zum verdienten Punktgewinn. Erfreulich aus Sicht der Mainzer: Nelson Weiper durfte in der Schlussviertelstunde sein Comeback nach mehr als einem halben Jahr feiern.
Bo Henriksen hatte gegenüber der Vorwoche gleich mehrere verletzungsbedingte Wechsel vornehmen sowie auf Sperren reagieren müssen. So begannen Edimilson Fernandes, Kapitän Silvan Widmer, Rückkehrer Jae-sung Lee und Ludovic Ajorque, der als Zielspieler das Sturmzentrum besetzen sollte, für Phillipp Mwene, Nadiem Amiri, Brajan Gruda und Karim Onisiwo. Dominik Kohr rückte zudem ins zentrale Mittelfeld, während Edimilson die defensive Dreierreihe komplettierte. Widmer begann auf dem rechten Flügel, so dass Anthony Caci auf die linke Seite wechselte.
Impressionen aus Heidenheim
Ausgeglichene Partie, Burkardt sticht nach Caci-Flanke
In den Anfangsminuten neutralisierten sich beide Team weitestgehend, wobei der FSV die etwas aktivere Mannschaft war. Die erste Chance sollten aber die Gastgeber haben, als Eren Dinkci aus gut 20 Metern zentraler Position vor dem 05-Tor nicht entschlossen attackiert wurde, abzog und Zentner zu seiner ersten Faustabwehr zwang (11.). Im Anschluss wurde der Aufsteiger stärker und schnürte den neuformierten FSV für einige Minuten in der eigenen Hälfte ein. In dieser Phase hielten sich die Mainzer aber schadlos und hatten ihrerseits wenig später die Führung auf dem Kopf. Widmer war über rechts bis zur Grundlinie durchgebrochen und hatte mit seiner Flanke Lee gefunden, dem der klasse getimte Ball aber über die Stirn rutschte (18.). Gut sichtbar wurde in diesem ersten Durchgang aber auch, dass hier zwei vor allem defensive äußerst disziplinierte Kontrahenten aufeinander trafen, die nicht zu früh ins ganz hohe Risiko gehen wollten. So entsprang die nächste Heidenheimer Gelegenheit nach einer knappen halbe Stunde einem eigentlich harmlos wirkenden langen Ball, der die Mainzer Defenisve aber auf dem falschen Fuß erwischte, so dass Kleindienst das 1:0 nur knapp verpasste. Der FSV hatte zwar bis dato mehr Abschlüsse verzeichnet und rund 60 Prozent Ballbesitz, in Summe gefährlicher wirkten jedoch noch die Heidenheimer. Auf der gegenüberliegenden Seite musste FC-Keeper Kevin Müller in der 36. Minute zum ersten Mal eingreifen. Eine Freistoß-Flanke von Edimilson machte Hanche-Olsen nochmal scharf, fand dabei per Kopf Sepp van den Berg, dessen Abschluss aber zu zentral geriet (36.). Im Anschluss blieb der FSV aber dran und ließ das Leder im Mittelfeld laufen. Auf rechts behielt schließlich Caci die Übersicht, schlug eine überragende Flanke ins Zentrum, wo der eingelaufene Burkardt aus zehn Metern technisch sehenswert zur Führung einschieben konnte (37.). Dabei sollte es bis zur Pause bleiben, unverdient war diese knappe Führung keinesfalls.
FSV wird nach gutem Wiederbeginn für Passivität bestraft
Beide Team machten unverändert weiter, die Chance auf Treffer Nummer zwei hatten kurz nach Wiederbeginn die 05ER. Eine Hereingabe Burkardts erreichte vier Minuten nach Wiederbeginn Ajorque, der sich in bester Stürmermanier um seinen Gegenspieler drehte und abschloss. Ein Abwehrbein verhinderte letztlich den zweiten Einschlag des Abends im Heidenheimer Gehäuse (49.). Während Müller Unterstützung seiner Abwehr bekommen hatte, musste Zentner auf der anderen Seite fünf Minuten später seine ganze Klasse unter Beweise stellen, um den Ausgleich abzuwenden: Dinkci steuerte nach Zuspiel von Kleindienst allein auf die Nummer eins des FSV zu, der den Winkel aber geschickt verkürzte und den Lupfer-Versuch letztlich mit den Fingerspitzen verhindern konnte (55.). Vieles deutete nun auf einen offenen Schlagabtausch beider Teams hin, in dem die Mainzer nach einer Stunde zu passiv und prompt mit dem Gegentreffer bestraft wurden. Omar Traoré konnte von rechts ohne Gegnerdruck flanken, Kleindienst lief im Zentrum ein und ließ Zentner per Kopf aus acht Metern keine Chance (65.).
In den Minuten danach schien die Partie zu kippen, weil die Heidenheimer Mittel und Wege fanden, über die Außen gefährlich zu werden. In der 70. Minute war es wieder Traoré, der auf rechts Zeit hatte, im Zentrum Patrick Mainka fand, dessen Kopfball am rechten Pfosten landete - Glück für den FSV, der sich nun neu sortieren musste. Kurz darauf kamen Danny da Costa und Tom Krauß für Widmer und Ajorque (71.). Die zweiten Bälle landeten jedoch auch in der Folge regelmäßig bei den Gastgebern, für die Jan-Niklas Beste Zentner als nächstes per Schlenzer prüfte, den der Torhüter aber mit den Fingerspitzen zur Ecke klären konnte. Wenig später - kurz zuvor war Weiper für Edmilson in die Partie gekommen - tauchte völlig aus dem Nichts Burkardt frei vor Müller auf, versuchte den Keeper zu umspielen, der ihn aber entscheidend stören konnte, bevor die Hereingabe des Mainzer Torschützen bei Lee landete, der in Rücklage verzog (76.). Es war nun ein Abnutzungskampf in einem nach dem Seitenwechsel völlig offenen Duell mit leichten Vorteilen für den Aufsteiger. Chancen hatten beide Teams in der Schlussphase zunächst nur noch selten. In der 88. Minute war es nochmal Burkardt, der es aus 16 Metern versuchte, aber an Müller scheiterte. Die Gäste wurden noch einmal aktiver, und in der Nachspielzeit tankte sich da Costa auf rechts durch, flankte butterweich vors Tor auf Weiper, der aber keinen Druck hinter den Ball bekam (90.+1). Weil fast in der letzten Sekunde dieser Partie Stephan Schimmer, Traoré hatte erneut geflankt, am Querbalken scheiterte, blieb es bis zum Abpfiff von Schiedsrichter Sven Jablonski beim Remis, welches unter dem Strich leistungsgerecht ausfiel.
Nach 32 Partien haben die 05ER nun 29 Zähler auf dem Konto, einen weniger als Union Berlin auf Platz 15, und empfangen am Samstagabend (18.30 Uhr) Borussia Dortmund in der MEWA ARENA zum Topspiel.
FCH - FSV 1:1 (0:1)
Heidenheim: Müller - Traoré, Mainka, Gimber, Föhrenbach - Schöppner Dinkci, Sessa (80. Thomalla), Beste - Pieringer (68. Dovedan), Kleindienst (85. Schimmer)
Mainz 05: Zentner - Widmer (71. da Costa), Hanche-Olsen, van den Berg, Edimilson (75. Weiper), Caci - Kohr, Barreiro - Burkardt, Ajorque (71. Krauß), Lee (88. Ngankam)
Tore: 0:1 Burkardt (37.), 1:1 Kleindienst (65.)
Zuschauer: 15.000
Schiedsrichter: Sven Jablonski (Sascha Thielert, Lasse Koslowski, Wolfgang Haslberger, Tobias Reichel)