Spielbericht 19.01.2019 - 00:00 Uhr
FSV startet mit Auswärtssieg in die Rückrunde
Mit einem 3:2 (2:0)-Auswärtssieg beim VfB Stuttgart ist der 1. FSV Mainz 05 am Samstagnachmittag in die Rückrunde der Saison 2018/2019 gestartet, brachte sich aber in der Schlussphase beinahe noch selbst um den verdienten Lohn souveräner 80 Minuten. Die Mainzer Treffer markierten Jean-Paul Boëtius (22.) Jean-Philippe Mateta (28.) und Alexander Hack (72.). Nicolas Gonzalez (83.) und Marc-Oliver Kempf (85.) machten es am Ende noch einmal spannend.
Sandro Schwarz hatte auch zum Auftakt der Rückrunde auf das bewährte 4-4-2 mit Mittelfeld gesetzt. In der Innenverteidigung ersetzte dabei Hack den während der Wintervorbereitung leicht angeschlagenen Moussa Niakhaté, und auf der halbrechten Position im Mittelfeld rückte Levin Öztunali anstelle des verletzten Danny Latza in die Anfangsformation. Zudem rückte Florian Müller für Robin Zentner zurück zwischen die Pfosten.
Die erste Gelegenheit bot sich den Gastgebern. Gonzalo Castro chippte einen abgewehrten Ball zurück in die Gefahrenzone, wo VfB-Neuzugang Steven Zuber freistehend zum Abschluss kam, aber in Rücklage geriet und das Leder deutlich über das Gehäuse setzte (2.). Die erste Torannhäherung der 05er, die danach zunehmend besser in die Partie fanden, sahen die Zuschauer fünf Minuten später. Daniel Brosinski zog aus 25 Metern ab, verfehlte den linken Torpfosten aber knapp (7.). Danach tat sich in beiden Strafräumen zunächst wenig, bis Santiago Ascacibar Mario Gomez nach einer Flanke vom zweiten Neuzugang in der Stuttgarter Startelf Alexander Esswein aus aussichtsreicher Position anschoss (17.). Im Gegenzug flankte Aarón Martín, doch Mateta verpasste zentral vor dem Tor um Zentimeter (19.).
In der 22. Minute schlug der FSV dann aber zu. Gbamin setzte sich auf links durch, seine Flanke wurde zwar noch abgewehrt, doch Boëtius nahm den Abpraller direkt und erzielte den ersten Pflichtspiel-Treffer der 05er im Jahr 2019 (22.). Der Holländer hätte nach feiner Ablage von Brosinski nur zwei Minuten später nachlegen können, trat aus acht Metern jedoch am Ball vorbei (24.). Dem FSV tat die Führung gut, während den Gastgebern die Verunsicherung anzumerken war. Eine Ecke von Aarón verlängerte Quaison auf den zweiten Pfosten, wo aber niemand eingelaufen war, um das Leder über die Linie zu drücken (25.). Die nächste Gelegenheit ließen sich die Mainzer aber nicht entgehen. Quaison bediente seinen Sturmpartner Mateta mustergültig, der aus zehn Metern in Torjägermanier das 2:0 markierte – ein Klasse-Spielzug (28.). Danach tat sich erneut wenig vor beiden Toren, weil die Gäste die verdiente Führung verwalteten und der VfB sich im Spiel nach vorne schwertat. Die nächste Gelegenheit resultierte folgerichtig aus einem Ballverlust von Stefan Bell vor dem eigenen Strafraum. Santiago Ascacibar tauchte frei vor Müller auf, der zur Ecke klären konnte (38.). Die neue, alte Nummer eins zeigte sich drei Minuten später auch bei einem Esswein-Freistoß reaktionsstark und verhinderte den Anschlusstreffer (41.). Im direkten Gegenzug kombinierte dann wieder der FSV, der Ball landete über Quaison bei Boëtius, der seinen zweiten Tagestreffer erneut nur knapp verpasste (42.). Einmal durchatmen musste das Schwarz-Team vor der Pause aber noch. Hack fälschte einen Gewaltschuss von Castro aus 20 Metern ab, das Leder strich haarscharf am rechten Pfosten vorbei, wobei Müller wohl zur Stelle gewesen wäre (43.). Danach war Pause.
Verrückte Schlussphase nach Hacks 3:0
Stuttgart-Chefcoach Markus Weinzierl reagierte zur Pause und schickte Nicolas Gonzalez und Emiliano Insua für Borna Sosa und Dennis Aogo ins Rennen. Zunächst ohne spürbare Wirkung. Dennoch hatte Joker Gonalez die erste Halbchance des zweiten Durchgangs, den die Gäste in unveränderte Besetzung angingen, verfehlte das Ziel aber nach Ascacibar-Hereingabe deutlich (57.). Erstmals nach dem Seitenwechsel wieder eingreifen musste Müller bei einem Freistoß des zweiten Jokers, der Torhüter hielt seinen Kasten erneut sauber (60.), und war auch bei einem Versuch von Zuber aus der zweiten Reihe zur Stelle (64.). Die Gastgeber investierten in dieser Anfangsphase der zweiten 45 Minuten zwar viel, die glasklaren Chancen blieben aber aus. Den 05ern gelang es hingegen selten, die sich bietenden Räume zu nutzen und den Sack zuzumachen. Das holten sie in Minute 72 nach, als sie nach einem Eckstoß eiskalt zuschlugen. Aarón brachte den Ball vors Tor, wo Hack fünf Meter vor dem gegnerischen Gehäuse völlig allein gelassen einschieben konnte (72.).
Die Chance auf den Anschlusstreffer hatten die Schwaben vier Minuten später, als ein Rettungsversuch von Aarón beinahe in einem Eigentor gemündet wäre, der Ball flog aus drei Metern über den Querbalken (76.). Auch ein Kopfball von Gonzalez in der 80. Minute verfehlte das Gehäuse deutlich. Drei Minuten später machte der Joker es dann besser und konnte per Kopf noch einmal verkürzen. Einen Schock versetzte den Gästen, die den Sieg eigentlich schon in der Tasche hatten, dann Kempf, der ebenfalls per Kopf zur Stelle war und in der 85.Minute mit dem 2:3 für Hochspannung sorgte. Eine Minute später traf Donis nur den Pfosten (86.). Nun war Feuer drin in dieser Schlussphase. Gentner prüfte Müller in der Nachspielzeit nochmal mit einem strammen Schuss, auf der gegenüberliegenden Seite hätte Joker Anthony Ujah den Sack für die Gäste dann wirklich zumachen können, scheiterte aber an Zieler, nachdem Öztunali sich auf der rechten Seite stark durchgesetzt hatte. Danach war Schluss, der FSV rettete die knappe Führung über die Ziellinie, hatte den Sieg aber völlig unnötig noch einmal in Gefahr geraten lassen. Am kommenden Samstagnachmittag empfangen die 05er den 1. FC Nürnberg mit nun 24 Punkten aus 18 Partien zuhause in der OPEL ARENA.