Profis 09.12.2019 - 14:00 Uhr
Führung ohne Wirkung
05ER rätseln über die eigene Leistung in Augsburg - Zentners erfolglose Intervention beim Schiri
Nach zwei energiegeladenen, temporeichen und am Ende erfolgreichen Auftritten unter der Leitung von Achim Beierlorzer haben sich die 05-Profis bei der 1:2-Niederlage in Augsburg über weite Teile der Partie wieder ein anderes Gesicht gezeigt, wie schon häufiger in der laufenden Saison. Deshalb sei es wichtig, sagte Rouven Schröder, diese aktuelle Leistung genauso nüchtern zu analysieren, wie die beiden Siege vorher. "Es war ein Spiel, das nicht so gelaufen ist, wie wir uns das vorgestellt haben. Unterm Strich war es eine verdiente Niederlage. Um dir einen Punkt zu verdienen, musst du mehr machen."
Der Sportvorstand des FSV zeigte sich nach der Partie verwundert über die Vorstellung seiner Mannschaft vor allem in der ersten Hälfte: "Es ist vorher ausgiebig besprochen worden, dass die Augsburger so anrennen würden. Wir waren nicht in den Zweikämpfen, waren nicht am Mann, haben schlecht verteidigt und mussten einiges überstehen", sagte Schröder, der gestand, zwischendurch gedacht zu haben: "Langsam musst du doch mal in die Kompaktheit kommen."
"Das gewisse Etwas hat gefehlt"
Und kurioserweise waren es dann die Mainzer, die in Führung gingen, obwohl die Augsburger zuvor eine ganze Reihe hochkarätiger Torchancen liegen gelassen hatten. Was weder der Sportvorstand, noch der 05-Trainer begriffen, war die Tatsache, dass diese Führung im fremden Stadion nichts bewirkte. "Man muss sich doch im Klaren darüber sein, wie gut die Spielentwicklung ist. Du hast hier vier, fünf Großchancen überstanden und gehst jetzt in Führung. Das kann doch vielleicht genau der Tag sein, an dem es klappen kann. 1:1 zur Pause. Da kannst du dir wieder sagen: 'Da ist heute mal alles drin.'“
Bereit für das Spiel der Herzen gegen den BVB?
Vieles haben die 05ER dann zwar besser gemacht nach dem Wechsel. Das Team stand stabiler da, ließ kaum noch etwas zu, aber produzierte selbst auch keine großen Möglichkeiten. "Das gewisse Etwas hat gefehlt", sagte Robin Zentner. "Man kann nicht sagen, dass wir das Tor nicht getroffen haben. Wir kamen gar nicht dazu, denn wir haben es nicht geschafft, uns große Chancen herauszuspielen. Wir haben zu wenig nach vorne gemacht, zu oft nach hinten gespielt, was wir so nicht machen wollten."
Der 05-Torhüter empfand diese Niederlage beim Tabellennachbarn als einen Rückschlag: "Das 1:0 muss uns einfach Schwung geben. Die ganze Situation. Trotz einer schlechten ersten Halbzeit kannst du hier mit 45 guten Minuten drei Punkte mitnehmen. Und am Ende ist es dann besonders ärgerlich, wenn man so einen Elfmeter bekommt, der keiner ist", erklärte der Schlussmann, der keine Fernsehbilder benötigte, um diese Meinung zu vertreten. "Ich habe es gesehen und war von Anfang an sicher, dass das kein Foul war. Es war innerhalb, klar, aber es war kein Elfer. Ich habe den Schiri gebeten, es sich doch bitte draußen nochmal anzuschauen. Er meinte, er macht es nicht. Ich kann ihn nicht zwingen", sagte Zentner.
Am Dienstagnachmittag (15 Uhr) startet das Team mit der ersten öffentlichen Trainingseinheit in die Vorbereitung auf das Heimspiel am Samstag (15.30 Uhr), dem Spiel der Herzen 2019 in der OPEL ARENA gegen Borussia Dortmund. Eine Begegnung, die Zentner als nächste Chance begreift, Punkte zu holen. Obwohl die Favoritenrolle klar verteilt ist. "Wir hatten jetzt zwei gute Spiele und ein schlechtes. Wenn wir 100 Prozent geben, haben wir zu Hause auch gegen Dortmund eine Chance. Immer, wenn wir in der Bundesliga antreten, wollen wir etwas mitnehmen. Das wird am Wochenende so und gilt für das Restprogramm bis Weihnachten. Weil wir wissen, was auch andere Mannschaften für Phasen haben können", so der 05-Torhüter.