Mit allen Kooperationspartnern veranstaltet das Nachwuchsleistungszentrum am Sonntag, 30. April ein FUNiño-Festival in Worms. Für die Trainer der Kooperationsvereine als Fortbildungsmaßnahme bestimmt, steht für die Kinder dem Namen gemäß (FUN = Spaß, Niño = Kind) vor allem der Spaß im Vordergrund. „Wir verlieren immer mehr Kinder und Jugendliche im Fußball, weil der Spaß bei den klassischen Trainings- und Spielformen zu kurz kommt“, erklärt Uwe Brinkmann, Chefscout der Mainzer für den U8-U11-Bereich und Initiator der FUNiño-Initiative am Bruchweg. In der Spielform der Erwachsenen, mit großen Mannschaften und zwei Toren, sind die Spielanteile immer nur auf wenige Spieler verteilt - „Die Jungs, die körperlich vielleicht noch nicht ganz so weit entwickelt, aber vielleicht trotzdem genauso talentiert sind, bleiben außen vor und verlieren im schlimmsten Fall die Freude am Sport“, so Brinkmann.
Das gehört mit FUNiño der Vergangenheit an: „Kein Kind sitzt mehr auf der Ersatzbank“, erklärt Prof. Dr. Dr. Matthias Lochmann. „Bei FUNiño gibt es drei Feldspieler und einen sogenannten Rotationsspieler. Die Kinder rotieren immer dann, wenn eine Mannschaft ein Tor erzielt. Somit kommt jedes Kind auf die gleiche Spielzeit. Alle haben dieselbe Grundlage, gleich gefördert zu werden. Da es keine feste Position auf dem Spielfeld gibt, erlernt jedes Kind zudem Angriff und Abwehr gleichermaßen.“ Der frühere Mainzer U15-Trainer leitet die Fortbildungsveranstaltung, bei der auf einem Platz und insgesamt acht FUNiño-Feldern bis zu 64 Spieler gleichzeitig spielen können.
Seit Lochmann von Horst Wein mit der „modernsten Wettkampfform der Welt“ bekannt gemacht wurde, habe er „viele klassische Ausbildungsformen verwerfen“ müssen. Anstatt ergebnisorientiert zu trainieren und zu spielen, steht die Förderung jedes Einzelnen im Mittelpunkt. Das steigert den Spaß, sowohl für die Kinder, als auch für die Trainer und die Eltern. Beim FUNiño sind keinerlei Handlungsanweisungen von außen erlaubt, die Kinder sollen zu eigenen Entscheidungen ermutigt werden. Lediglich das Einhalten der Regeln wird überwacht. Und die Ersatzbank verschwindet vollständig, sodass es nicht nur für die Kinder weniger Selektion, sondern auch zwischen Eltern und Trainern weniger Spannungsfelder gibt: „Im Erwachsenen-Fußball kommt dieses Problem irgendwann von alleine, aber bei der U7 bis zur U10 hat es nichts zu suchen. Es ist kontraproduktiv für den Verband, die Vereine, die Eltern und die Kinder“, so Lochmann.
Uwe Brinkmann pflichtet bei, dass in den jüngeren Altersbereichen von dem reinen Leistungsgedanken auch im Nachwuchsleistungszentrum Abstand genommen wird: „In diesem Alter lassen sich keine seriösen Prognosen über die individuelle Entwicklung abgeben. Umso wichtiger ist es deshalb, dass man den Spaß am Spiel für alle Kinder im Zentrum seiner Überlegungen behält – und dabei sind in erster Linie die Trainer gefordert.“ Die Grundlagen dafür wollen Brinkmann und Lochmann am Sonntag in Worms vermitteln. Neben den Nullfünfern werden die Kooperationspartner 1. FC Meisenheim, Wormatia Worms, Sportfreunde Eisbachtal, VfB Marburg, Unicorn Soccer Academy, DJK SV Phönix Schifferstadt und JFV Rhein-Hunsrück am Festival teilnehmen.
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