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Profis 12.12.2016 - 10:23 Uhr

"Geht zu viel um äußere Einflüsse"

05er hadern nach dritter Niederlage in Serie mit äußeren Einflüssen, aber auch mit eigenem Offensiv-Spiel

Bruchlandung in Gladbach: Karim Onisiwo und dem FSV war im Borussia-Park kein Treffer vergönnt. © rscp

Zwei Siege und ein Unentschieden gegen Borussia Mönchengladbach hatte es für 05-Trainer Martin Schmidt in seiner bisherigen Amtszeit am Bruchweg vor der Partie am Sonntagnachmittag gegeben. Eine Bilanz, die Gutes verheißen ließ vor der Reise an den Niederrhein am Wochenende, zumal die Fohlen in der Bundesliga seit acht Spieltagen (drei Remis, fünf Niederlagen) auf einen dreifachen Punktgewinn gewartet hatten. Dass die Serie des Schweizers nicht über den Sonntag hinaus Bestand hatte, hatte - neben dem einzigen Treffer des Tages durch den Gladbacher Andreas Christens in der 76. Minute - letztendlich viel mit einer Szene aus der 89. Spielminute im Borussia-Park zu tun. Aaron Seydel konnte Gladbach-Torhüter Yann Sommer bei seinem Schuss aus dem Gewühl heraus nicht überwinden, der Schweizer Nationaltorhüter den Ball aber nicht festhalten, so dass Joker Pablo De Blasis den Ball zum späten, aber völlig verdienten Ausgleich über die Linie drücken konnte. Der rot-weiße Jubel wurde allerdings ebenso schnell wieder erstickt. Schiedsrichter Robert Hartmann hatte ein vermeintliches Vergehen des Argentiniers am Schlussmann gesehen und dem 1:1-Ausgleichstreffer die Anerkennung verweigert.

Die Folge: Eine Mischung aus Wut und Unverständnis auf Seiten der 05er, denen bereits vor der Pause ein Handelfmeter verweigert worden war, nachdem Tobias Strobl den Ball nach einem Kopfball von Gaetan Bussmann gleich zwei Mal mit der Hand beziehungsweise dem Oberarm berührt hatte (29.). "Das ist ein bisschen lähmend", sagte der enttäuschte Schmidt nach der Partie. "Wir müssen jetzt wieder die ganze Woche über Schiedsrichterleistungen sprechen, anstatt über unsere Leistung. Es geht zu viel um äußere Einflüsse", verwies er auf die beiden spielentscheidenden Szenen, die dazu geführt hatten, dass die Mainzer nicht wenigstens einen Zähler aus Mönchengladbach hatten entführen können. Einzig an der Leistung des Unparteiischen wollte der Trainer die Niederlage letztendlich aber auch nicht festmachen, hatte sein Team die Partie zwar über weite Strecken überlegen gestaltet und verunsicherte Gladbacher am Rande einer Niederlage gehabt, hatte aber in der Offensive häufig auch nicht zwingend genug agiert. "Beim nächsten Mal müssen wir noch mehr Torchancen herausspielen und noch ehrgeiziger in der Box sein", verwies Schmidt auch auf ein Manko seines Teams, das nach nun drei Niederlagen in Serie vor Weihnachten dringend noch einmal punkten muss, um den Blick nicht vorerst gen Abstiegszone richten zu müssen. 

Statistik ohne Wert

"Zwei Szenen wurden zu Unrecht gegen uns gepfiffen. Durch die Niederlage müssen wir den Blick aber nach unten richten und alles daran setzen, das Heimspiel gegen den Hamburger SV zu gewinnen", betonte Yunus Malli nach dem Spiel bei aller Enttäuschung über die umstrittenen Entscheidungen des Unparteiischen. Chancen, um in Mönchengladbach Zählbares einzufahren waren aber auch unabhängig von der strittigen Situation kurz vor Spielende vorhanden gewesen gegen einen verunsichert wirkenden Gegner. Aber allen voran Karim Onisiwo (35., 39. und 73.), der den gesperrten Jhon Córdoba an vorderster Front ersetzte, oder auch Jairo (58.) vergaben gute Einschussgelegenheiten. Am Ende waren die 05er zwar mehr gelaufen als der Gegner und hatten auch häufiger aufs Tor geschossen als die Gastgeber (12:9), die Statistik tröstete aber nicht darüber hinweg, dass die Mainzer die Heimreise mit leeren Händen antreten mussten.

Schmidt wollte sich denn auch nicht allzu lange mit dem Erlebten aufhalten. Das seien Dinge, "die wir nicht beeinflussen können". Über Tatsachenentscheidungen dürfe man sich nicht zu lange ärgern. "Wir müssen uns auf die Dinge konzentrieren, die wir beeinflussen können, auch wenn wir den Ausgleich hier sicherlich verdient hätten." Die Trainingswoche vor dem HSV-Spiel sei nun wichtig, um das eigene Spiel weiter zu verbessern. "Ich bin überzeugt, dass unser Umschaltspiel jetzt wieder besser werden wird. Wir haben noch zwei wichtige Spiele in diesem Jahr, in denen wir offensiv wieder zielstrebiger agieren und unsere Chancen nutzen wollen."