Spielbericht 09.03.2019 - 00:00 Uhr
Gladbach eiskalt - FSV mit unglücklicher Heimniederlage
Mit 0:1 (0:0) musste sich der 1. FSV Mainz 05 am Samstagabend Borussia Mönchengladbach geschlagen geben. Effizienten Gästen reichte dabei neben einer Dreifach-Chance zu Beginn das Ausnutzen einer Unachtsamkeit in der Defensive des FSV nach einer guten Stunde, um glücklich drei Punkte aus der OPEL ARENA zu entführen. Nico Elvedi war der Torschütze in der 62. Spielminute. Die Gastgeber hatten es zuvor versäumt, eine lange überlegen gestaltete Partie mit dem Führungstreffer zu belohnen.
Sandro Schwarz hatte sein Team eine Woche nach der Niederlage in Berlin auf zwei Positionen umgestellt. Gegen die Fohlen beorderte der 05-Trainer den zuletzt gesperrten Jean-Paul Boëtius für Karim Onisiwo und den wiedergenesen Daniel Brosinski für Giulio Donati in die Startelf. Zudem agierte der FSV in der OPEL ARENA statt mit Mittelfeld-Raute in einer flachen 4-4-2-Grundordnung.
Die Partie war kaum angepfiffen, da präsentierte sich die rot-weiße Nummer eins Florian Müller gleich hellwach. Gäste-Kapitän Lars Stindl tauchte aus zehn Metern halbrechter Position vor dem 05-Torhüter auf und scheiterte am Eigengewächs, das danach auch bei den Nachschüssen von erneut Stindl und Denis Zakaria glänzend reagierte (2.). Durchatmen war angesagt, der FSV anschließend aber voll da und im weiteren Verlauf von Durchgang eins das überlegene Team. Nach einer gefühlvollen Flanke von Stefan Bell drei Minuten später klärte Tobias Strobl am zweiten Pfosten in höchster Not vor dem einschussbereiten Robin Quaison (5.). Der Schachzug, mit der Systemumstellung die Außenbahnen zu stärken, ging auf in dieser Phase, die Gäste kamen nur noch selten zur Entfaltung, und auch die nächste Torannäherung sahen die gute 30.000 Zuschauer vor dem Tor der Gäste. In der 16. Minute schickte Jean-Philippe Gbamin Anthony Ujah mit einem ganz langen Ball aus der eigenen Hälfte, den der Stürmer von der Grundlinie vor das Gäste-Tor beförderte, wo Quaison das Leder nur um Zentimeter verpasste.
Immer wieder drangen die 05er in aussichtsreiche Positionen vor, was fehlte war jedoch häufig die letzte Präzision im Abschluss oder beim letzten Pass. So landete auch ein Boëtius-Kracher nach schönem Konter genauso über dem Querbalken (24.), wie ein feiner Schlenzer von Gbamin aus 20 Metern nur zwei Minuten später. Erstmals eingreifen musste der Gladbacher Schlussmann Yann Sommer dann nach genau einer halben Stunde, als Levin Öztunali es aus rund 18 Metern versuchte. Die letzte und aus Mainzer Sicht wohl auch beste Gelegenheit eines unterhaltsamen ersten Durchgangs hatte Aarón nur eine Minute später. Auf links bot sich dem spanischen U21-Nationalspieler plötzlich ganz viel Raum, doch das das Leder rutschte dem Linksverteidiger aus aussichtsreicher Position über den Spann – vorbei (31.). Mit etwas mehr Effektivität im Abschluss wäre eine Mainzer Pausenführung keinesfalls unverdient gewesen.
05er weiter überlegen, doch Elvedi trifft
Den besseren Start nach Wiederbeginn erwischten die Gastgeber. Öztunali flankte, und Strobl kam in der Mitte mit der Fußspitze vor dem abschlussbereiten Boëtius an den Ball (47.). Danach tat sich in beiden Strafräumen zunächst wenig. Die Gäste ließen einen konstruktiven Spielaufbau auch deswegen vermissen, weil die 05er früh anliefen und die Fohlen so schon tief in der eigenen Hälfte störten. Völlig aus dem Nichts gingen die Gäste dennoch mit der ersten Gelegenheit seit Minute zwei nach einem kurz ausgeführten Eckball in Führung. Thorgan Hazard flankte eigentlich ungenau, doch Oscar Wendt beförderte den Ball vor das Tor, wo Elvedi sträflich allein gelassen aus sechs Metern nur noch den Fuß hinhalten musste (63.). Trotz der kalten Dusche blieb der FSV am Drücker. Ein Brosinski-Freistoß landete zwar noch deutlich über dem Gladbacher Tor. Der kurz zuvor eingewechselte Onisiwio hatte zwei Minuten später dann aber die ganz große Chance auf den Ausgleich. Latza hatte Mateta bedient, der mit der Hacke sehenswert in die Gasse weitergeleitet, doch der Österreicher erwischte das Leder aus zehn Metern unter Bedrängnis nicht voll – vorbei (72.).
Anschließend blieben zwar nicht die Bemühungen der Mainzer, dafür aber weitere Gelegenheiten bis tief in die Schlussphase, in der sich beide Teams über weite Strecken neutralisierten, aus. Die 05er suchten, fanden die Lücke in der dicht gestaffelten Gäste-Abwehr, die das Ergebnis über die Zeit zu retten versuchte, nicht. Diese tat sich in der Nachspielzeit noch ein letztes Mal auf, als Mateta Onisiwo bediente, der den späten Ausgleich aber aus der Drehung verpasste (90.+2). Nach 25 Spieltagen haben die Mainzer so weiterhin 30 Zähler auf dem Konto und gastieren am kommenden Sonntagabend (18 Uhr) bei Rekordmeister Bayern München.