Profis 20.05.2020 - 12:00 Uhr
Gutes Gefühl vor Englischer Woche
Beierlorzer: "Der Start macht Sinn für mehr" - Lob für die 05-Fans
Beim 1. FSV Mainz 05 herrscht eine gewisse Erleichterung nach dem Neu-Start der Bundesliga. Die Mannschaft von Achim Beierlorzer zeigte beim Auswärtsspiel in Köln eine ansprechende Leistung nach acht Wochen Pause, dazu eine starke Mentalität. "Der Start macht Sinn für mehr", lautete das Fazit des Trainers.
Mit dem Punktgewinn an diesem 26. Spieltag hat die Mannschaft den Abstand auf den Relegationsplatz mit vier Zählern gewahrt, den Vorsprung auf den direkten Abstiegsplatz auf neun Punkte erhöht und sich vor allem ein gutes Gefühl für die bevorstehende Englische Woche geholt, die am Sonntag (15.30 Uhr, live auf SKY & 05ER.fm) mit dem Heimspiel in der OPEL ARENA gegen RB Leipzig beginnt.
"Die Mannschaft hat Lust auf Fußball gezeigt", erklärte Beierlorzer, der Anfang der Woche auch die Fans ansprach. "Ich muss dazu ehrlich sagen: ein ganz großes Lob an die Fanszenen. Ich weiß, dass es allen Fans weh tut. Es tut auch uns weh, dass wir ohne sie spielen und dass es nicht der Fußball ist, den wir alle wollen", erklärte der 52-Jährige. "Ich habe großen Respekt davor, dass sie die Entscheidung mittragen und es somit vielen Menschen ermöglichen, ihren Beruf weiterhin wahrzunehmen. Denn das ist genau das, was dahinter steckt."
Moral und Mentalität
Der Auftritt in Köln sei gut gewesen. Das Team hat sich nach Ansicht Beierlorzers so präsentiert, wie es in den Wochen zuvor gearbeitet habe. Mit viel Einsatz und hoher Intensität. Trotzdem gebe es genug zu verbessern. Zum Beispiel das Verhalten bei den zwei Gegentoren. Beim 0:1 sah der 05-Coach Abstimmungsprobleme seiner beiden Innenverteidiger: "Es ist keiner von beiden zum Duell mit Cordoba gegangen, und auch das Nachrücken auf der sechs hin zu Uth haben wir eigentlich in vielen Einheiten trainiert. Ob man den Elfmeter pfeifen muss, darüber kann man geteilter Meinung sein", sagte Beierlorzer. Das 0:2 entsprang einem Moment der Unaufmerksamkeit bei einem schnell ausgeführten Freistoß.
Zu den positiven Dingen zählten Moral und Mentalität der 05ER, die trotz des unglücklichen Spielverlaufs alles versuchten, um die Partie zu drehen. "Die hohe Anzahl an Sprints zeigt, dass wir nie aufgegeben haben. Die Mannschaft hat an sich geglaubt", betonte der Trainer. "Wir müssen aber den Ballbesitz noch kombinieren mit dem entsprechenden Tiefgang. Die Tiefe können wir noch besser bespielen, weil wir uns bisweilen im eigenen Ballbesitz zu sehr gefallen und nicht zielorientiert nach vorne gespielt haben. Das können wir einfach besser."
Überrascht sei er von der Leistung seiner Profis nicht gewesen, erklärte der Trainer, weil er schon im Training keinen Qualitätsverlust habe erkennen können. "Es war jedoch unheimlich schwierig, sich in der kurzen Zeit des Mannschaftstrainings für eine Startelf zu entscheiden, weil sehr viele Spieler es richtig gut gemacht haben." Er sei zufrieden gewesen mit der Startelf, auch mit der Mittelachse Kunde Malong und Edimilson Fernandes als Sechser sowie Jean-Paul Boëtius als zentralem laufstarken Mann davor. "Auch Leo Barreiro und Danny Latza hatten es im Training gut gemacht, ich habe aber die anderen einen kleinen Tick vorne gesehen."
Erster Treffer von Awoniyi
Erfreulich auch, dass Dong-Won Ji sein 05-Debüt nach langer Verletzungspause geben konnte und Taiwo Awoniyi sein erstes Bundesligator gelang. Beierlorzer brachte die Liverpool-Leihgabe für Karim Onisiwo, der sich "im Angriff abgearbeitet hat". Taiwo habe schon immer eine extrem gute Einstellung gehabt. "Er hat kontinuierlich weitergearbeitet. In unserem internen Testspiel hat er eine sensationelle Leistung gebracht, Tore vorbereitet, war sehr effektiv. Das ist der Punkt, der immer mal gefehlt hat bei ihm. Er hätte sich sogar noch mehr belohnen können, wenn er später bei Áarons genauer Flanke nicht ausgerutscht wäre."
Nun laufen die Vorbereitungen auf die Partie gegen das Top-Team aus Leipzig. Personell gibt es keine Probleme, keine weiteren Verletzungen. Jean-Philippe Mateta darf nach abgesessener Sperre wieder eingreifen, die 05-Fans leider bis auf Weiteres nicht.