Profis 04.04.2019 - 15:00 Uhr

Halbzeitshow mit Pablo

Rückblick: Einen denkwürdigen Abend erlebte die OPEL ARENA im letzten Aufeinandertreffen zwischen dem FSV und Freiburg im ersten Montagsspiel der Vereinsgeschichte

Zwei seiner 15 Bundesliga-Treffer im 05-Trikot gelangen De Blasis im April 2018 gegen Freiburg.

Der Blick ins Archiv eignet sich häufig bestens für einen Rückblick auf besondere Momente, kuriose Ereignisse, denkwürdige Fußballspiele. In der Regel landet man tief in der Vergangenheit, erinnert sich selbst nur noch dunkel. Anders vor dem Duell zwischen den 05ern und dem SC Freiburg am Freitagabend in der OPEL ARENA (20.30 Uhr, Tickets hier), waren die Begleiterscheinungen in der vergangenen Saison, vor weniger als einem Jahr, doch alles andere als gewöhnlich.

Am 16. April 2018 war es soweit. Erstmals nach Einführung der Montagabendspiele in der Bundesliga waren die 05er zum Abschluss des 30. Spieltags gefordert. Die Begeisterung hinsichtlich der Ansetzung hielt sich bei den Fans, die eigens zu einem Fanduell am Bruchweg zur traditionellen Anstoßzeit am Samstagnachmittag um 15.30 Uhr aufgerufen hatten, in Grenzen. Bereuen sollte den Stadionbesuch anschließend aber wohl dennoch keiner der 26.407 Anwesenden. Nicht nur, weil ein Doppelpack des langjährigen Publikumslieblings Pablo De Blasis den zuvor ausgerufenenen Endspurt Richtung Klassenerhalt endgültig einläutete, sondern vor allem, weil sein Elfmetertor, erzielt nach Abpfiff der ersten Halbzeit, seinen Platz in den Geschichtsbüchern des deutschen Fußballs sicher haben dürfte.

Im Video: Pablos unverhoffter Schuss ins Glück

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Doch was war passiert? Mit der letzten Aktion von Durchgang eins hatte Daniel Brosinski geflankt, Freiburg-Keeper Alexander Schwolow abgewehrt und Schiedsrichter Guido Winkmann die Teams mit seinem Pfiff zum Gang in die Kabine gebeten - so dachten alle, inklusvie des Unparteiischen. Mit dem Hinweis von Videoassistentin Bibiana Steinhaus hatte auch er nicht gerechnet. Nach Sichtung der vorangegangenen Szene auf dem Monitor am Spielfeldrand, erkannte er das Handspiel von Marc Oliver Kempf nach der Brosinski-Flanke und entschied auf Strafstoß. Nicht nur zur Verwunderung der weitestgehend bereits in den Katakomben weilenden Spieler beider Teams, sondern auch zum Erstaunen hunderter Zuschauer, die sich längst den Weg zum Bratwurst-Stand, auf's stille Örtchen oder in den VIP-Bereich gemacht hatten. So vergingen Minuten bis zur tatsächlichen Ausführung des Elfmeters. Minuten, in denen ein kleiner Mann ganz cool blieb und nicht nur durch diese Aktion, dem Führungstreffer gegen Freiburg, seinen Status als Fanliebling manifestierte. Mit dem zweiten Treffer des Tages in Minute 79 entschied er später die Partie zugunsten seiner Mainzer.

"Ich hatte viel Zeit für die Entscheidung. Deshalb war es schwierig", so De Blasis anschließend zur Elfmeter-Szene. "Ich habe mich bemüht, nicht zu viel Konzentration zu verlieren." Es gelang, ebenso wie drei Wochen später der Klassenerhalt durch einen gleichfalls historischen Auswärtssieg in Dortmund.