Nachwuchs 03.04.2014 - 17:00 Uhr

Hartung ist Fußball-Lehrer

Sören Hartung erhielt die höchste Trainerlizenz des DFB.

Im Rahmen einer Gala im Kameha Grand Hotel in Bonn erhielten die Teilnehmer des Jubiläumslehrgangs nach bestandener Abschlussprüfung ihre Fußball-Lehrer-Lizenz aus den Händen von DFB-Präsident Wolfgang Niersbach. Darunter war auch Sören Hartung, der nun als vierter Trainer im Mainzer NLZ den höchsten Ausbildungsgrad erreicht hat. Eine überragende Quote, die der sportliche Leiter Stefan Hofmann als „Faustpfand“ bezeichnet, und die den kontinuierlich wachsenden Ansprüchen in der Mainzer Nachwuchsarbeit Rechnung trägt.

Aber das Ausbilden der Spieler für den Profifußball ist nur ein Teil der Aufgabenstellung an Sören Hartung und seine Kollegen, die sich auch selbst mit dem NLZ immer weiterentwickelt haben. „Als Trainer im Nachwuchsleistungszentrum musst Du immer mehr tun, als nur deine Mannschaft zu trainieren“, erzählt Hofmann. Diese Herausforderung hat Hartung bereits im Jahr 2008 angenommen. Als Student übernahm er nach zwei Jahren bei Darmstadt 98 die Mainzer U13, rückte aber schon in der Winterpause als Co-Trainer in die U19 auf und wurde gemeinsam mit Thomas Tuchel Deutscher Meister. „Das war sicher ein prägendes Erlebnis, das man nicht vergisst“ erinnert sich Hartung, der den Nullfünfern fortan treu blieb und mit dem Abschluss des Studiums am Ende der Saison hauptamtlich im NLZ einstieg.

Zwei Jahre Cheftrainer bei der U16 und ein Jahr als Co-Trainer bei der U19 später wird er im Sommer die U15 als Verantwortlicher übernehmen. Bereits mit 30 Jahren den höchsten Ausbildungsgrad als Trainer erreicht zu haben ist für ihn trotz seiner konsequenten Arbeit der letzten Jahre dabei keine Selbstverständlichkeit: „Der Lehrgang war schon sehr zeitintensiv. Das wäre ohne die Mithilfe der anderen Trainer und Kollegen im NLZ, die mich in vielen Bereichen entlastet haben, nicht möglich gewesen.“ Insgesamt ist es die Zusammenarbeit mit vielen anderen Trainern, auch im DFB-Lehrgang, die für neuen Input und frische Ideen sorgt. „Für uns als kleinerer Verein ist das der Weg, mit den anderen zu konkurrieren: Wir schauen über den Tellerrand hinaus und bringen immer wieder innovative Ideen in unsere Arbeit mit ein.“

An eine Zeit nach der Ausbildungsarbeit denkt Hartung daher noch nicht: „Es ist ein großer Reiz, jeden Tag mit so vielen Top-Talenten zu arbeiten und deren Entwicklung zu verfolgen und voranzubringen. Auch unsere enge Anbindung an den absoluten Leistungsbereich der ersten Bundesliga und der U23 macht die Arbeit total spannend. Wo sonst hat man als Trainer die Möglichkeit, so viele Erfahrungen zu sammeln und sich selbst so nachhaltig weiter zu entwickeln?“
Mit André Schürrle, Shawn Parker, Bene Saller, Jan Kirchhoff oder Stefan Bell haben sich schon viele Spieler seiner Jugendteams im Profifußball wiedergefunden – für Hartung sind auch das die Erlebnisse „für die sich die Arbeit lohnt. Auch wenn jemand in der Oberliga spielt und sich damit sein Studium finanzieren kann, freue ich mich mit.“