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Profis 16.01.2017 - 11:28 Uhr

"Hauptabschlusstest" bestanden

Vor dem Bundesliga-Auftakt 2017 gegen Köln sehen Martin Schmidt und Rouven Schröder die 05er auf einem guten Weg

Sich vom Punkt: Daniel Brosinski könnte Yunus Mall als Elfmeterschütze ersetzen. ©rscp

Für 05-Trainer Martin Schmidt war das letzte Testspiel gegen den FC Thun vor dem Bundesliga-Auftakt im Jahr 2017 gegen den 1. FC Köln am Sonntag in der OPEL ARENA (Anpfiff 17:30 Uhr) auch eine "Heimattagung", wie der Schweizer nach dem 3:1-Erfolg gegen seinen Ex-Klub zu Protokoll gab. Immerhin war Schmidt vor seinem Wechsel an den Bruchweg im Sommer 2010 zwei Jahre für die zweite Mannschaft der Thuner verantwortlich gewesen und traf somit auf viele bekannte Gesichter. Dennoch hatte diese Tatsache nur zweitrangigen Charakter, stellte die Partie im Bruchwegstadion doch auch gleichzeitig den "Hauptabschlusstest" der 05er dar, bevor es am kommenden Wochenende wieder um wichtige Liga-Punkte geht. 

Um gewonnene Erkenntnisse und Rückschlüsse ging es im Anschluss an den verdienten Sieg daher in erster Linie, wenn auch ausgeschlossen ist, dass der FSV gegen die Kölner mit der gleichen Formation auflaufen wird wie gegen die Schweizer. Schließlich wird Jhon Córdoba die ersten beiden Spiele gegen Köln und Borussia Dortmund aufgrund seiner Rot-Sperre aus dem Spiel bei Eintracht Frankfurt verpassen. Dennoch betonte Schmidt, dass das heute schon "sehr viel vom Startelfcharakter" hatte. Allen voran Yoshinori Muto dürfte nach seiner langen Verletzung gute Chancen haben, sein erstes Bundesliga-Spiel in dieser Saison von Anfang an zu absolvieren. "Er ist fit und hat null Probleme", so Schmidt. "Gerade für ihn waren die Spiele beim Telekom-Cup und gegen Thun wichtig. Er hat immer weniger Angst in die Zweikämpfe zu gehen und ist jetzt bereit für die Bundesliga." 

Muto heißt also eine der Alternativen für die Sturmspitze, während auf anderen Positionen noch weitere Fragezeichen bestehen, ist doch der Konkurrenzkampf insbesondere in der Defensivzentrale wie auch im Mittelfeld groß wie selten zuvor. Zudem gilt es die strategisch so wichtige Position des zum VfL Wolfsburg abgewanderten Yunus Malli zu besetzen. Die Frage lautet hier zum einen ob ein Spieler wie Fabian Frei die Position des Regisseurs eins zu eins ersetzen kann oder ob gar eine Systemumstellung als Mittel der Wahl herhält? Sicher eine der wichtigsten Entscheidungen von Schmidt und seinem Trainerteam in der letzten Trainingswoche der Wintervorbereitung, in der am Feinschliff gearbeitet werden soll, um die Kölner am Sonntagnachmittag vor eine hohe Hürde zu stellen. Die Frage, wer den vom Elfmeterpunkt so sicheren Malli im Falle des Falles an dieser Stelle ersetzen könnte, könnte hingegen bereits am Sonntag beantwortet worden sein. Immerhin verwandelte auch Daniel Brosinski ebenso so souverän wie der türkische Nationalspieler zum zwischenzeitlichen 1:1-Ausgleich gegen Thun, nachdem Córdoba kurz vor der Halbzeit im Strafraum zu Fall gekommen war.

"Auf unser Defensivverhalten achten"

Über weitere aus der Partie gegen den FC Thun gewonnene Erkenntnisse sprachen sowohl Schmidt als auch Sportdirektor Rouven Schröder. "Wir haben auch unsere Schwächen gesehen und müssen Fehler in der Vorwärtsbewegung abstellen. Vielleicht werden wir in der Bundesliga etwas weniger risikoreich agieren als gegen Thun", so Schmidt, der sich mit der Intensität der Wintervorbereitung wie auch mit dem "wichtigen und guten", letzten Testspiel dennoch äußerst zufrieden zeigte. 05-Sportdirektor Schröder hatte bei den 05ern gegen Thun vor allem viele gute Chancen gesehen, wobei die Effizienz vor dem gegnerischen Tor noch ausbaufähig sei. "Im Hinblick auf das Köln-Spiel müssen wir zudem auf unser Defensivverhalten achten, wacher und kompakter sein", fügte Schröder hinzu. "Darauf muss unser Hauptaugenmerk liegen. Das Wochenende hat aber gezeigt, dass wir in allen Belangen auf einem guten Weg sind", ist Schröder optimistisch. 

Größere, vor allem langfristige Ausfälle haben die Mainzer auf diesem Weg nicht zu befürchten, wenn auch Pablo De Blasis, Leon Balogun oder auch André Ramalho am Sonntag mit muskulären Problemen pausierten. Vielmehr eine Vorsichtsmaßnahme als Grund zur Sorge, so dass der Konkurrenzkampf in den Tagen vor dem Spiel gegen Köln auf höchstem Level ablaufen dürfte.