Heidel: Überzeugt vom Kader, aber mit realistischen Zielen

Auf der Zielgeraden des Trainingslagers in Grassau zog Sportvorstand Christian Heidel in einer Medienrunde am Montag schon einmal Bilanz über die trainingsintensive Zeit in Bayern und gab einen Ausblick auf die Pläne in der nahen und etwas ferneren Zukunft. Natürlich äußerte sich Heidel auch zum aktuellen Kader der Mainzer, mit dem er sich zufrieden zeigt, Veränderungen bis zum Ende des Transferfensters aber nicht ausschließt. 

Zwischen der Vormittagseinheit auf dem Trainingsplatz und dem Testspiel gegen Newcastle am Nachmittag, sprach Heidel außerdem über den gelungenen Fan-Abend, die Zielsetzung für die neue Saison und die lange Winterpause. Die wichtigsten Aussagen des Sportvorstandes gibt es hier im Überblick:

… den Fan-Abend in Grassau:

"Ich kann mich nicht erinnern, dass ich sowas bei Mainz 05 schon mal gesehen habe, und ich bin ja schon einige Zeit dabei. Es war schön, es herrschte eine tolle Stimmung und die Mannschaft war recht lange da. Es war schön, mit den Fans in den Austausch zu kommen. Neun von zehn Fan-Fragen, drehten sich um den Kader, aber ich denke, die haben wir so beantwortet, dass es letztlich viel Zustimmung gab."

… die aktuelle Kadersituation:

"Wir sind zum jetzigen Stand sehr zufrieden, da ist nichts geplant. Wir glauben, dass der Kader stimmig ist und wir in der Besetzung morgen in die Bundesliga-Saison starten könnten. Nach dem Trainingslager werden wir uns aber natürlich nochmal zusammensetzen. Wenn sich bei Aarón ein Jahr vor Vertragsende neue Optionen auftun würden, würden wir uns zusammensetzen. Ich habe Verständnis, dass er abwarten will. Wenn er bleibt, haben wir auf links eine Luxussituation. Anthony Caci kann ohne Probleme Rechtsverteidiger spielen, Moussa Niakhaté können wir mit Maxim Leitsch kompensieren. Wenn Bo aber das Gefühl hätte, wir müssen noch was machen, schauen wir uns das an."

… Delano Burgzorg und Marlon Mustapha:

"Delano Burgzorg ist für uns quasi ein Neuzugang. Er ist mit seinen Ansätzen eine ganz wichtige Option. Das Tempo hat schon St.-Juste-Charakter. Bei Marlon Mustapha müssen wir überlegen, ob er Chancen auf Einsätze hat oder eine Leihe richtig wäre. Aber er macht es sehr gut und hat von dem Jahr in der österreichischen Bundesliga stark profitiert. Er hat alle Anlagen, wir müssen nur schauen, wo er sich am besten weiterentwickelt. Stand jetzt würde ich sagen, bei uns."

… das Trainingslager in Grassau und Svenssons Kritik an seinen Spielern:

"Ich kenne kein Trainingslager, bei dem der Trainer gesagt hat: 'Alles war super'. Die Spieler haben eine klare Reaktion gezeigt, deswegen ist alles ok. Auch ansonsten ist hier alles im grünen Bereich. Die Voraussetzungen gehören zur absoluten Spitze, das ist top, und ich war ja schon in ungefähr 50 Trainingslagern.“

… die Zeit bis zum Saisonauftakt:

"Sportlich gesehen haben wir jetzt noch das Spiel gegen Bilbao (Tickets im Online-Shop erhältlich) vor uns. Am Freitag steht das Treffen mit den Sponsoren zum Saisonauftakt an, welches seit vielen Jahren Tradition ist. Am Sonntag dann das Sommerfest. Wir würden uns alle freuen, bei der Saisoneröffnung möglichst viele Leute in der Stadt begrüßen zu können. Das wird ein richtiges kleines Volksfest. Hoffentlich haben wir Corona - auch wenn ich noch Restzweifel habe - jetzt hinter uns und können diesen Auftakt genießen." 

… die Zielsetzung für die neue Saison:

"Ich möchte niemandem einen Rucksack aufsetzen. Das habe ich in all den Jahren immer so gehalten. Wir warten ab, hoffen auf einen guten Start, sind aber letztendlich auch von der Konkurrenz abhängig. Nur, weil wir in der letzten Saison Achter waren, können wir jetzt nicht Platz sieben als Ziel ausgeben. Klar ist, wir wollen schnell einen möglichst großen Abstand nach unten. Wir haben eine gute Mannschaft, gute Trainer und wollen gute Stimmung. Dann passen die Voraussetzungen."

… die lange WM-Pause im Winter:

"Es gibt die Überlegung nach dem letzten Spieltag des Jahres gegen Frankfurt einen kleinen Trip zu machen, das ist aber noch nicht fertig gedacht. Zumal hunderte andere Vereine weltweit auch auf der Suche sind. Danach ist erstmal Pause und Training. Wir müssen vor allem schauen, wie wir die lange Zeit bis Weihnachten gestalten. Nach den Feiertagen steigen wir dann mit Vorbereitungsspielen und einem Trainingslager in die unmittelbare Vorbereitung auf die Rückrunde ein. Es dürfte die größte Transferperiode aller Zeiten geben, auch wenn sie offiziell erst am 01. Januar beginnt. Für mich geht es direkt am 15. November los, denn viele Vereine werden versuchen nachzujustieren."