Heimspiel gegen Stuttgart: Das "Wie" pflegen

Bo Svensson und sein Team haben die Länderspielpause genutzt. Um die deutliche Niederlage in Bremen aufzuarbeiten, waren nicht nur Trainingseinheiten, das Testspiel gegen den MSV Duisburg zum Abschied der Süd und Videoanalysen wichtig. Der Cheftrainer des 1. FSV Mainz 05 nutzte die Zeit, um nachzudenken - im positiven Sinne. "Wir müssen in den Spiegel schauen, ehrlich zu uns sein und die Dinge auf den Tisch bringen", betonte der Däne auf der Pressekonferenz vor dem Heimspiel am Samstag (15:30 Uhr, live auf SKY und 05ER.fm) in der MEWA ARENA gegen den VfB Stuttgart. Mehr als 30.000 Zuschauer werden zum zweiten Auftritt vor den eigenen Fans in dieser Saison erwartet (Resttickets gibt es noch im Online-Shop oder an den Tageskassen).

Nachgedacht hat Svensson über viele Themen: "Nicht nur über das Spiel in Bremen, auch über die Taktik, unsere täglichen Abläufe, den Stand der Fitness, eigentlich über alles, was unsere Grundlage und unsere Identität ausmacht. Die Leistung der Jungs, von uns im Trainerteam, im gesamten Verein." Die Fragen, die sich Svensson gemeinsam mit seinem Staff und Spielern stellt: "Was wollen wir täglich auf dem Platz zeigen? Bekommen wir das momentan hin oder sagen wir es nur?"

Aus Worten sollen wieder Taten werden

Klar ist, dass die 05ER in ihren defensiven Abläufen wieder konstanter werden müssen. In den bisherigen vier Pflichtspielen der laufenden Saison präsentierte sich der FSV zu unkonstant im Spiel gegen den Ball, das die Grundlage des Mainzer Fußballs darstellt. "Im Pokal in Elversberg und zuhause gegen Frankfurt war es sehr gut. Bei den anderen Spielen in Berlin und in Bremen waren wir weit weg von unserem Anspruch", so Svensson. 

Mit den Erkenntnissen der Analyse, den Hauptthemen, Botschaften und Inhalten der 05-DNA konfrontierte Svensson sein Team und auch sich selbst in den vergangenen Tagen. Die Akteure, die nicht auf Länderspielreise waren, seien damit gut umgegangen. "Alle haben gut mitgezogen", sagt der 05-Chefcoach. Gegen den VfB liegt der Fokus darauf, wieder das auszustrahlen, was Mainz 05 ausmacht. "Wir müssen bei uns bleiben und die Konstanz in unserer Leistung in den Vordergrund stellen. Das garantiert uns keinen Sieg gegen Stuttgart. Aber das, was wir uns auf die Fahne schreiben, sollen nicht nur Worte sein, sondern auch Taten." Es geht für die 05ER darum, das "Wie" zu pflegen.

Stuttgart kommt mit Rückenwind

Der VfB kommt dagegen mit dem Rückenwind eines guten Saisonstarts in die rheinland-pfälzische Landeshauptstadt. Zwei 5:0-Heimsiegen gegen Bochum und Freiburg steht eine Niederlage beim Top-Team in Leipzig entgegen. "Eine sehr gute Mannschaft, auch individuell", sieht Svensson, der die Arbeit seines Trainerkollegen Sebastian Hoeneß lobt. "Sie spielen beeindruckend gut und füllen das Potenzial, das sie schon lange haben, nun aus. Das ist eine schwierige Aufgabe für uns."

Personell hat Svensson gegen den VfB wahrscheinlich wieder mehr Optionen zur Verfügung. Die sechs Nationalspieler sind alle wohlbehalten an den Bruchweg zurückgekehrt. Zudem konnten Ludovic Ajorque, Aymen Barkok und Anthony Caci in dieser Woche alle Inhalte des Mannschaftstrainings mitmachen. Nur Andreas Hanche-Olsen und Nelson Weiper absolvieren ein reduziertes Programm. "Wir haben noch Hoffnung, dass sie uns zur Verfügung stehen können", so Svensson.

Gemeinsam mit den Fans

Ein anderes Gesicht zeigen und anknüpfen an den Auftritt gegen Frankfurt wollen die 05ER vor eigenem Publikum. Als kleine Initialzündung könnte dabei vielleicht das Erlebnis am vergangenen Wochenende dienen, als mehr als 4.000 Fans den Testspiel-Erfolg über den MSV Duisburg sowie den Abschied der Südtribüne des Bruchwegstadions gefeiert hatten: "Für mich persönlich war das ein großartiges Erlebnis, vor allem aber ein tolles Zeichen für den gesamten Verein", blickte Robin Zentner diese Woche zurück und setzt auch gegen die Schwaben auf die Unterstützung der 05ER auf den Rängen: "Wir wollen einen guten Fight vor unseren Fans liefern, sie mitnehmen. Wir brauchen sie, denn in der jetzigen Situation geht es nicht allein", betont der Torhüter.