Spielbericht 20.01.2018 - 00:00 Uhr
Hochverdienter Heimsieg gegen den VfB
Durch einen hochverdienten 3:2 (1:1)-Erfolg über den VfB Stuttgart hat der 1. FSV Mainz 05 sich Luft im Tabellenkeller verschaffen können und dank eines dominanten Auftritts in der heimischen OPEL ARENA ein Ausrufezeichen gesetzt. Den Rückstand nach einem Eigentor von Alexander Hack (19.) drehten Yoshinori Muto per Doppelpack (45.+2) und Gerrit Holtmann (64.). Der späte Anschlusstreffer von Daniel Ginczek bedeutete lediglich Ergebniskosmetik (90.+1). Sandro Schwarz hatte seine Elf nach der 2:3-Niederlage in Hannover auf drei Positionen verändert. So ersetzte der wiedergenesene Abdou Diallo Stefan Bell in der Innenverteidigung und Danny Latza (nach Gelb-Sperre) sowie Suat Serdar ersetzten Pablo De Blasis und Alexandru Maxim im zentralen Mittelfeld.
Druckvoll und dominant starteten die 05er in die Partie und ließen in den ersten zehn Minuten gar keinen Zweifel daran aufkommen, wer hier Herr in der OPEL ARENA ist. Zunächst köpfte Jean-Philippe Gbamin nach einer Ecke von Daniel Brosinksi nur knapp drüber (2.), zwei Minuten später hatte dann Muto die erste 100-prozentige Einschussgelegenheit der Partie. Nach einer Brust-Abnahme von Robin Quaison stand der Japaner im Fünfmeterraum frei vor Ron-Robert Zieler, schoss den VfB-Schlussmann aber an (4.). In der 5. Spielminute fanden dann auch Hack bei einem Versuch aus gut 25 Metern sowie Suat Serdar im ehemaligen Nationaltorhüter ihren Meister. Erstmals brenzlig für die Gastgeber wurde es nach elf Minuten. Dennis Aogo, der im DFB-Pokal noch vom Elfmeterpunkt an Robin Zentner gescheitert war, flankte, und der Mainzer Schlussmann reagierte beim folgenden Kopfball von Anastasios Donis glänzend. Die klareren Chancen aber hatte weiter der FSV. Nach einem feinen Pass aus der eigenen Hälfte von Danny Latza war Quaison frei durch, das überfällige 1:0 verpasste der Schwede aber, weil Zentner erneut stark reagierte (16.). Dass die 05er aus ihrer Überlegenheit kein zählbares Kapital hatten schlagen können, rächte sich nur drei Minuten später. Nach einem Freistoß von der rechte Seite war Hack nach einer Ping-Pong-Staffette im 05-Strafraum zuletzt am Ball, das Leder zum 0:1 im Tor eingeschlagen (19.). Ganz bitter, weil die Mainzer danach zwar nicht mehr spielbestimmend waren, aber dennoch die besseren Chancen hatten. So zielte erneut Quaison aus 20 Metern zu ungenau (24., drüber). Und Muto verpasste eine Flanke des Sturmkollegen nur haarscharf (34.). Für ein gutes Heimspiel belohnten sich die Mainzer dann nach 42 Minuten – scheinbar. Ersatzkapitän Daniel Brosinski brachte eine perfekt getimte Flanke vor den Kasten des VfB. Suat Serdar nickte ein und Schiedsrichter Harm Osmers zeigte zum Mittelpunkt. Dass er den Ausgleich Sekunden später wegen eines vermeintlichen Handspiels von Serdar weit vor dem Treffer zurücknahm sorgte dann für eine umso hitzigere Atmosphäre in der Arena. Einer absoluten Willensleistung von Muto in der Nachspielzeit des ersten Durchgangs war es dann zu verdanken, dass die 05er nicht mit dem 0:1 in die Pause gehen mussten. Der Torjäger setzte sich im Zweikampf gegen Timo Baumgartl durch, zog aus 20 Metern mit einem strammen Schuss ab und überwand Zieler zum verdienten Ausgleich (45.+2.)
Mainzer kämpfen VfB nieder - Muto mit Doppelpack
Auch Durchgang zwei eröffneten die Mainzer mit der geforderten Körpersprache. Ein Schlenzer von Holtmann verfehlte das Ziel zwar noch (49.), ebenso wie ein Schuss von Donis auf der gegenüberliegenden Seite (52.). Doch wenig später sollte Muto wieder zuschlagen. Holtmann flankte flach vor das Tor und traf im zweiten Anlauf per Abstauber zum frenetisch gefeierten 2:1. Die Mainzer hatten wieder alles im Griff, und Serdar hätte die Führung bereits nach 63 Minuten nach einem Latza-Zuspiel ausbauen können, zog aber zu überhastet ab (63.). Mehr Glück hatte dann eine Minute später Holtmann, der aus 16 Metern schoss und Zieler zum Dritten überwinden konnte. 18:3 lautete das Torschuss-Verhältnis zu diesem Zeitpunkt aus Sicht des FSV! Der ganz starke, aber zu häufig glücklos im Abschluss agierende Quaison hätte dann nur wenig später die Entscheidung besorgen können, verpasste den vierten Treffer aber nach feiner Einzelleistung und einem starken Reflex von Zieler (66.). Vom VfB kam weiter wenig, nur ein Schuss von Baumgartl aus der zweiten Reihe zwang Zentner in dieser Phase zum Eingreifen (71.). Im Gegenzug war es wieder Quaison, der freistehend zum Schuss kam, dieser strich aber am linken Pfosten vorbei (72.). Schwarz setzte mit seinen Einwechslungen Zeichen und brachte Giulio Donati und Bell für Torschütze Holtmann und Serdar. Denn dieser Sieg sollte unter keinen Umständen mehr in Gefahr geraten. Das tat er auch lange nicht, weil die Gäste weiter nur Lösungen aus der zweiten Reihe fanden. Auch der Versuch des eingewechselten Daniel Ginczek nach 80 Minuten verfehlte das Ziel deutlich.
Zwar kamen auch die Mainzer nicht mehr so häufig in zwingende Abschlusspositionen wie noch zwischen Minute 50 und 70, verwalteten die Führung aber dafür geschickt. So waren es am Ende die Gäste, die doch noch einmal auf den Anschlusstreffer drückten. Zunächst klärte Zentner gegen Ginczek mit einer Glanztat noch glänzend (89.), war dann aber in der Nachspielzeit machtlos gegen den Kopfball des Stürmers nach einer Flanke von Kapitän Christian Gentner (90.+1). Das 3:2 markierte gleichzeitig den Schlusspunkt und sorgte schließlich für einen knapperen Ausgang dieser Begegnung, als es der Spielverlauf hergegeben hatte. Dank des dreifachen Punktgewinns schrauben die Mainzer ihr Punktekonto nach 19 Spieltagen und vor der Reise zu Bayer 04 Leverkusen (Sonntagnachmittag 15:30 Uhr) auf 20 Zähler hoch.