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Profis 05.02.2019 - 17:06 Uhr

„Im Kollektiv nicht funktioniert“

Sandro Schwarz hat das 0:3 von Augsburg analysiert und als Ausrutscher abgehakt: Am Freitagabend gegen Bayer Leverkusen wieder mit dem „Mainz-05-Gesicht“

Sandro Schwarz hat sich erholt. Sowohl vom grippalen Infekt, der den Cheftrainer des 1. FSV Mainz 05 fast eine Woche lang außer Gefecht gesetzt hat, als auch von der so nicht erwarteten 0:3-Niederlage beim FC Augsburg. Vor dem ersten Training dieser Woche präsentierte sich der 40-Jährige am Dienstagmittag fit, motiviert und kämpferisch. „Wir haben diesen legendären Sonntag hinter uns gebracht, analysiert und abgehakt. Es war einfach nicht gut“, sagte der 40-Jährige. „Ab jetzt beschäftigen wir uns intensiv damit, was wir gegen Bayer Leverkusen auf dem Platz benötigen. Wir wollen wieder unser Mainz-05-Gesicht zeigen, das wir vor Augsburg in 19 Bundesligaspielen weitestgehend auf den Platz gebracht haben.“ Am Freitagabend (20:30 Uhr) steht das zweite Heimspiel der Rückrunde in der OPEL ARENA an.

Die Analyse des Auftritts im dichten Augsburger Schneegestöber bestätigte die bereits unmittelbar nach der Partie formulierten Erkenntnisse. „Dasselbe Bild, dasselbe Gefühl, das wir während des Spiel, nach dem Spiel, der eine oder andere vielleicht auch schon vor dem Spiel hatten“, sagt Schwarz. „Wir waren nicht in der Lage, auch nur ansatzweise dort ergebnistechnisch etwas zu holen. So, wie wir Fußball gespielt haben. Dazu kamen die Kuriositäten mit den beiden Handelfmetern, der Gehirnerschütterungs-Ausfall von Danny Latza, schwierige Platzverhältnisse, schlechte Tagesform und so weiter. Das alles hat eine Rolle gespielt.“  

Anders reagieren auf Elfmeter

Natürlich spielten die zwei Elfmetersituationen, über die immer noch trefflich diskutiert werden kann, dem Gegner in die Karten. Einer Mannschaft, die nach all den Vorfällen und zehn sieglosen Spielen die 05er bis auf die Zähne bewaffnet  erwartete. „Trotzdem kann man aber anders reagieren, wenn man sich ungerecht behandelt fühlt“, erklärte der Trainer, der jedoch keine einzelnen Profis kritisierte. „Es hat im Kollektiv nicht funktioniert. Wir hatten keinen Zug nach vorne, sind nicht in unsere Gegenpressing-Aktionen gekommen, aus denen wir in den vergangenen Wochen viele Dinge nach vorne kreiert haben. Wir haben uns nicht gut verhalten in der Restverteidigung am Mann, in der Kontersicherung. Gefühlt war jeder Ballverlust eine gute Konteraktion für den Gegner. Wir wissen, wir können es besser. Und wir brauchen die Konsequenz sowie den Zugriff. Wir werden nie die Mannschaft sein, die in ein Spiel reingeht und sagt, wir spielen den Gegner komplett aus, aber“, betonte Schwarz, „wir sind durchaus in der Lage, am Freitag wieder eine andere Leistung abzurufen.“

Bei aller Kritik müsse man aber einer jungen Mannschaft, die es bisher gut gemacht habe, zugestehen, dass sie mal einen solchen gebrauchten Tag habe. „Das ist vielen anderen Teams ebenfalls schon passiert. Man muss deshalb nun kein Einstellungsthema daraus machen. Das ist es nicht. Auch das war wieder ein weiterer Entwicklungsprozess.“ Diesmal im Themenbereich richtiger Umgang mit den zwei Erfolgserlebnissen zum Rückrundenstart.

Erfolge richtig einordnen

„Dann kommt die Berichterstattung dazu nach den beiden Siegen und der guten Platzierung. Du kriegst viel Lob für die Art und Weise, wie wir spielen, hast eine gute Stimmung auf einer Fastnachtssitzung. Das alles musst du richtig einordnen für das dritte Spiel. Und das ist der Lerneffekt. Dass du aus dem guten Gefühl, das du hast, dir trotzdem immer wieder die Bestätigung aufs Neue holen musst. Diese Bestätigung ist keine Selbstverständlichkeit, die musst du dir immer wieder neu erarbeiten. In jedem Training, in jedem Spiel. Darum geht es. Damit richtig umzugehen, das ist der Lernprozess.“ Und der Schritt, den die Mannschaft noch zu gehen habe. „Aus einer guten Situation eine noch bessere zu machen. Unabhängig davon, wie die Ergebnisse vorher waren. Wenn der Schiri anpfeift, interessiert das keinen mehr. Das hat man ja in Augsburg gesehen.“

Von daher kommt der Freitagabend-Termin gerade recht. „Wir sind alle froh, dass wir eine kurze Woche haben. Wenn du kein gutes Spiel gemacht hast, willst du schnell wieder einen anderen Eindruck abliefern. Deshalb ist der Freitagabend sehr gut. Ein Heimspiel unter Flutlicht vor eigenem Publikum gegen einen sehr guten Gegner, der gerade die Bayern geschlagen hat.“