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Profis 06.02.2019 - 13:15 Uhr

„Sie haben alles, was man braucht“

Sandro Schwarz rechnet trotz des Leverkusener Pokal-Ausscheidens beim Zweitligisten Heidenheim mit einem sehr starken Gegner am Freitagabend in der OPEL ARENA

In der üblichen kleinen Medienrunde vor dem Start in die Trainingswoche am Bruchweg sprach Sandro Schwarz die Mängel und Probleme, die zur 0:3-Niederlage beim FC Augsburg geführt hatten, offen an. Der Trainer des 1. FSV Mainz 05 betonte aber gleichzeitig, dass ein solcher Tag, an dem nichts funktioniere, vorkommen könne und dass so etwas auch anderen Mannschaften passiere. Wenige Stunden später bestätigte der kommende 05-Gegner diese These: Bayer 04 Leverkusen verabschiedete sich mit einer 1:2-Niederlage beim Zweitligisten 1. FC Heidenheim bereits im Achtelfinale aus dem DFB-Pokal.

Was für einen Gegner erwarten die 05er nun also am Freitagabend (20:30 Uhr) im Heimspiel zum Auftakt des 21. Spieltages in der OPEL ARENA? Eine Bayer-Elf vom Kaliber Bayern-Bezwinger, die am Wochenende die Münchner mit 3:1 nach Hause schickten? Oder ein Team, das auftritt wie die Leverkusener in der zweiten Hälfte in Heidenheim, die der neue Trainer mit den Worten kommentierte: „Wenn man sieht, wie einfach wir die Bälle verloren haben und die Gegentore reinbekommen, dann darf man hier nicht gewinnen. Und das haben wir ja auch nicht geschafft. Wenn man direkt nach der Pause den Gegentreffer bekommt, kann es nicht sein, dass die ganze Halbzeit schlecht läuft, das war aber leider der Fall", schimpfte Peter Bosz.

Eigenes Spiel durchdrücken

Es wird viel von den 05ern abhängen, wie sich die Mannschaft im Heimspiel gegen den qualitativ hochkarätig besetzten Gegner präsentiert. Schwarz hat zur Vorbereitung genügend Anschauungsmaterial zur Hand. Die Bilder vom Pokal würden genauso mit in die Analyse einfließen, wie die ersten drei Rückrundenspiele und die Winter-Testspiele. Der 05-Coach geht sowieso immer von der besten Leistung aus, die der Gegner seinem Team entgegensetzen kann. „Ihr Anspruch ist, das eigene Spiel durchzudrücken mit viel individueller Qualität. Sie haben alles, was man braucht, um erfolgreich zu sein“, sagte der 40-Jährige. Die Leverkusener seien unter der Leitung des Holländers sehr aktiv in der Vorwärtsverteidigung, spielten gutes Pressing und seien sehr aggressiv im Anlaufverhalten. „Gegen die Bayern haben sie das alles sehr gut gemacht. Ich glaube nicht, dass sie hier bei uns mit dem Plan auflaufen werden, erst mal zu gucken, was passiert.“

Vor allem im Konter, im blitzschnellen Umschaltspiel nach Balleroberungen haben die Leverkusener eine große Qualität. „Die können nicht nur kontern“, sagte der 05-Trainer. „Wir müssen uns darauf einstellen etliche Aufgaben gestellt zu kriegen. Das wird für uns wieder ein anderes Spiel werden als in Stuttgart oder Augsburg und gegen Nürnberg. Vielleicht kriegen wir aber auch aus der Umschaltung mehr Räume.“

05-Kapitän wieder dabei

Stefan Bell steht am Freitag nach seiner Gelbsperre und abgeklungener Fußprellung wieder zur Verfügung. Danny Latza dagegen nicht. Der Mittelfeldspieler hat sich bei seinem unglücklichen Zusammenprall mit Teamkollege Moussa Niakhaté bekanntlich eine Gehirnerschütterung zugezogen. Man wolle bei diesen Kopfgeschichten kein Risiko eingehen, deshalb werde Latza noch geschont, sagte Schwarz.

Im Heimspiel ist auch Kunde Malong wieder ein Thema. Der 05-Sechser hatte in Augsburg aus taktischen Gründen auf der Bank gesessen. „Es gehört dazu, einem Stammspieler zu erklären, warum das so ist. Ich habe ihm am Sonntag beim Spaziergang inhaltlich begründet, dass wir Jean-Philippe Gbamin auf der sechs haben wollen. So, wie im Pokalspiel in Augsburg, wo wir das rund 80 Minuten lang ja auch sehr gut gemacht haben“, erklärte Schwarz, der den Franzosen wegen der Körpergröße und der Geschwindigkeit auf Michael Gregoritsch und dessen Laufwege angesetzt hatte. Kunde sei zwar auch eine Option auf der Achterposition, er habe jedoch diesmal auf die Dynamik von Latza und Ridle Baku gesetzt. Schwarz entschied sich später, den offensiveren Alexandru Maxim für den verletzten Latza zu bringen. „Er hat das gegen Nürnberg als Einwechsler sehr gut gemacht, die Bälle geschleppt, Räume gefunden und Torgefahr erzeugt.“ Mit welcher Formation die 05er am Freitagabend gegen die Leverkusener antreten, werde sich in den Trainingseinheiten entscheiden. „Wir haben ja noch ein paar Tage Zeit“, sagte Schwarz.