Profis 27.12.2012 - 06:00 Uhr
Im Zeichen der Weiterentwicklung
Für den 1. FSV Mainz 05 geht ein erfolgreiches Jahr 2012 zu Ende
Die Profis des 1. FSV Mainz 05 sind im Weihnachtsurlaub. Die freien Tage haben sie sich wahrlich verdient. Das ganze Jahr über lieferten sie konstant starke Leistungen, im Jahresendspurt setzten sie noch einen drauf und begeisterten mit vier absoluten Highlights. Der Derbysieg am Main, der erste überhaupt in Frankfurt, war so ein Ereignis, das dem 05-Fan sicher lange in Erinnerung bleiben dürfte.
Wenige Tage später folgte das Heimspiel gegen Hannover 96. Nach der roten Karte mussten die Nullfünfer fast eine Dreiviertelstunde in Unterzahl spielen. Ádám Szalai erzielte in buchstäblich letzter Minute den euphorisch bejubelten Siegtreffer. Im letzten Hinrunden-Heimspiel gegen den VfB Stuttgart zeigten die Nullfünfer eine weitere bravuröse Energieleistung als sie den Rückstand kurz nach der Pause wegsteckten und das Spiel noch in einen 3:1-Sieg drehten. Auf die tolle Hinrunde setzte die Mannschaft von Thomas Tuchel im Pokal noch das Sahnehäubchen oben drauf – mit einem 2:1-Achtelfinalsieg beim FC Schalke 04. Verständlich, dass sich der 05-Coach da nicht für den einen Jahreshöhepunkt entscheiden konnte, bei dieser Häufung an außergewöhnlichen Leistungen seiner Mannschaft.
Hervorgehoben wurde von Tuchel jedoch das 2:0 gegen den FC Augsburg vom 4. Spieltag, aufgrund seiner Bedeutung für den weiteren Saisonverlauf. „Der Knackpunkt war Augsburg und die Aufforderung an die Mannschaft, wieder die Verantwortung für das Wie zu 100 Prozent zu übernehmen. Diese Partie, mit der Art wie wir gespielt haben, war das, was wir gebraucht haben“, erinnert sich Tuchel.
Neben diesen besonderen Erfolgserlebnissen bleibt auch in Erinnerung, dass die Nullfünfer in der Hinrunde nie deutlich unterlegen waren, von der ersten Halbzeit in München abgesehen. „Es bleibt eine Qualität, kein einziges Mal chancenlos gewesen zu sein“, sagt Tuchel zu Recht. Mit den gezeigten Leistungen und der Punkteausbeute ist er sehr zufrieden. „Ich finde, acht Siege sind ein Wahnsinnswert für uns. Für die Leistungen, die wir gebracht haben, sind sieben Niederlagen aber zu viel.“
Umso bemerkenswerter ist das Geleistete, wenn man die schweren Ausfälle in die Betrachtung miteinbezieht. „Wir haben gerade erst wieder darüber gesprochen, Niko ist der zweikampfstärkste Spieler mit über 70 % an gewonnen Zweikämpfen, dazu fehlen uns zehn Tore von Choupo. Was die Mannschaft gezeigt hat, wie sie darauf reagiert hat, das ist überhaupt nicht selbstverständlich“, so Tuchel bei seiner Hinrunden-Bilanz. Und das ist auch der Grund, warum niemand traurig ist, dass jetzt Winterpause ist. „Man hat uns angemerkt, dass wir am Limit spielen und die Pause brauchen. Wenn wir solche Leistungen konstant bringen, dann kostet uns das nicht nur körperlich Substanz, sondern mental auch Körner. Es ist Zeit, die Akkus aufzuladen.“
Die Winterpause zum Kraft tanken, das Thema Transfers sehen Tuchel und Manager Christian Heidel hingegen „total entspannt“. Schließlich hat die Mannschaft bewiesen, „dass sie in dieser Konstellation sehr gut funktioniert.“ Unzufriedenheit ist am Bruchweg ein Fremdwort. „Ich glaube, dass wir ganz klar davon leben, dass wir einen kleinen Kader haben“, so Tuchel. Bei potenziellen Neuzugängen würden die Nullfünfer ganz genau hinschauen. Möglich, dass sich gar nichts tut.
Am 2. Januar geht es dann mit vollem Elan weiter. Zurücklehnen aufgrund des sechsten Tabellenplatzes ist nicht angesagt und auch nicht angebracht. „Uns ist natürlich total bewusst, dass es in der Tabelle sehr eng ist. Man braucht sich nicht so viel darauf einbilden“, so Tuchel. Aber auf die Gesamtentwicklung seiner Mannschaft in den vergangenen dreieinhalb Jahren kann der 05-Coach zu Recht stolz sein. Auswärts haben die Nullfünfer unter Tuchel die Raute ursprünglich mal gespielt, weil sie gar keine Möglichkeit gesehen haben, Nadelstiche zu setzen. Später hat das Team dann in der „Konterraute“ eine Systematik gefunden. „Mittlerweile haben wir uns so weit entwickelt, dass wir auch in der Raute Ballbesitz dominieren können“, sagt Tuchel und fasst die Entwicklung salopp zusammen: von „wir sehen das Tor nur mit dem Fernglas“ zu „wir werden auswärts ausgekontert“. Da muss man erst mal hinkommen. Dazu haben die Heimspiele der Marke „Mainz 05“ ja schon seit Langem einen hohen Unterhaltungswert. Und sechs Heimsiege sind eine Hausnummer, die von keinem anderen Bundesligisten in der Hinrunde überboten werden.
All das macht Appetit auf mehr! Wir freuen uns auf ein hoffentlich erfolgreiches Jahr 2013 mit unseren Nullfünfern!
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