Profis 26.03.2020 - 19:30 Uhr
Improvisationstalent am Herd
Alex Hack im Interview: Über die Schwierigkeit, in der aktuellen Situation die Spannung hochzuhalten und Kochen als Zeitvertreib im Homeoffice - Inklusive Rezept zum Nachkochen!
Seit zwei Wochen geht Alexander Hack nur noch sehr selten vor die Tür. Für den täglichen Lauf am Morgen und manchmal für einen Spaziergang am Rhein. Das Corona-Virus stellt den kompletten Tagesablauf eines Fußballprofis auf den Kopf, eröffnet aber auch Möglichkeiten. Für Hacki bedeutet das, er kann einige Vorlesungen für sein Zertifikat Sportmanagement nachholen oder den Kochlöffel schwingen.
Im Interview mit mainz05.de gibt er einen Einblick in seinen Tagesablauf und verrät ein einfaches Rezept zum Nachkochen. Auf unserem Instagram-Kanal könnt ihr Hacki übrigens unter anderem beim Kochen zuschauen!
Hey Alex, wo erreichen wir dich denn gerade?
Hack: Ja, zuhause natürlich! Tatsächlich habe ich die letzten zwei Wochen eigentlich kaum das Haus verlassen, außer, um laufen zu gehen.
Wie sieht dein Tagesablauf derzeit aus?
Hack: Eigentlich ziemlich unspektakulär. Ich stehe auf, gehe laufen, mache meine Kraftübungen und eine Online-Vorlesung. Dann ist der halbe Tag eigentlich schon wieder rum. Dann nimmt man vielleicht nochmal ein Buch zur Hand oder geht spazieren, wenn das Wetter so schön ist und das war es dann auch schon.
Was sind das für Online-Vorlesungen, die du absolvierst?
Hack: Ich mache in einer Kooperation von Mainz 05 ein Zertifikat im Sportmanagement. Das Programm läuft fast komplett online, das ist für mich natürlich super. Und ich habe tatsächlich noch einiges aufzuholen, da kann ich die Zeit zuhause jetzt sinnvoll nutzen (lacht).
Und Zeit, um den Kochlöffel zu schwingen, findest du auch noch!
Hack: Ja, das stimmt! Ich bin einfach ein Mensch, der sehr gerne kocht. Da hat vielleicht der ein oder andere Mannschaftskollege gerade eher weniger Freude dran, die lasten im Moment wahrscheinlich die Lieferservice aus (lacht). Aber ich muss sagen, ich habe in den zwei Wochen, die ich jetzt zuhause bis, bis auf ein Mal jeden Tag gekocht. Das hätte ich von mir jetzt auch nicht so erwartet.
Du hast Gnocchi mit Scampi und Zucchini gekocht. Warum genau haben wir von dir dieses Rezept bekommen?
Hack: Da steckte gar nicht so viel Planung hinter. Ich bin eher jemand, der improvisiert, ich koche selten richtig nach Rezept. Aber die Sachen hatte ich eben im Haus und dann ging es auch schon los.
Und die große Menge Thai Curry, die du am Ende verwendest bedeutet, dass die Gnocchi nichts für schwache Gemüter sind?
Hack: Das sieht nur so aus! Dieses rote Thai Curry ist ein Gewürz, was ich super gerne verwende und es ist auch gar nicht so scharf. Denn da bin ich auch kein Fan von. Man muss schon noch was schmecken können.
Wie gut klappt denn das Training zuhause?
Hack: Ich kann natürlich nur für mich sprechen, aber ich finde es klappt richtig gut. Jeder hat seine Hausaufgaben bekommen, ich habe meine Matte hier für meine Übungen. Natürlich ist es ungewohnt, weil man nicht den Fokus auf das nächste Spiel hat. Normalerweise hast du ja nur ein oder zwei Tage, die du runterfährst und dann startet schon wieder die Vorbereitung auf das nächste Spiel. Das fällt jetzt weg, weil wir nicht wissen, wie lange es noch dauert, bis die Liga wieder losgeht. Trotzdem müssen wir versuchen, die Konzentration und die Spannung hoch zu halten. Wir müssen bereit sein, jederzeit wieder voll loszulegen. Da steht jeder in der Verantwortung, die Belastung hoch zu halten.
Stehst du im Austausch mit Freunden in anderen betroffenen Ländern?
Hack: Nur in anderen Bundesländern. Natürlich stehe ich in engem Kontakt mit meinen Eltern, mit meiner Familie in Bayern. Und mein guter Freund Lucas Höler spielt ja beim SC Freiburg, und Baden-Württemberg hat genau wie Bayern ja schon strengere Bestimmungen. Lucas und seine Kollegen haben, genau wie wir, auch die Anweisung bekommen, in jedem Fall zuhause zu bleiben und nicht zu ihren Familien zu fahren.
Wenn man sowas hört, wird einem auch wieder bewusst, was man eigentlich alles für selbstverständlich erachtet.
Hack: Auf jeden Fall. Die Situation ist für uns alle absolut ungewohnt und ich denke schon, dass das jetzt eine Zeit ist, die wir alle dazu nutzen sollten, inne zu halten und zu reflektieren. Auch , um zu verstehen, was da gerade passiert. Dass da ein Virus ist, der sich in dieser unfassbaren Geschwindigkeit in unserer Gesellschaft ausbreitet. Und, dass wir alle unseren Teil dazu beitragen können und auch müssen, um die Ausbreitung abzuschwächen. Manchmal habe ich das Gefühl, das haben noch nicht alle verstanden. Deswegen finde ich es auch gut, wenn es Maßnahmen gibt, die jedem Einzelnen die Situation nochmal vor Augen führen. Beispielsweise, dass nur noch eine bestimmte Anzahl von Leuten in den Supermarkt kann und man dann vielleicht draußen warten muss. So wird jedem nochmal bewusst, wie ernst die Lage ist.