Profis 14.08.2024 - 19:05 Uhr
Burkardt: "...dann wird es für mich ein großer Moment"
Der Vize-Kapitän im Gespräch vor dem Pflichtspiel-Auftakt am Freitagabend
Nach seiner langwierigen Knieverletzung wurde 05-Eigengewächs Jonny Burkardt in der vergangenen Rückrunde zu einem der Garanten auf dem Weg zum Klassenerhalt am 34. Spieltag, erzielte acht Treffer und erarbeitete sich die Position des unumstrittenen Stammspielers beim FSV zurück. Topfit und voller Vorfreude geht der mittlerweile 24-jährige Angreifer die neue Saison an und kann das erste Pflichtspiel am Freitagabend (18 Uhr, live auf SKY & 05ER.fm) im DFB-Pokal beim SV Wehen Wiesbaden kaum erwarten. Nicht zuletzt, weil er mit einer Art Heimspiel-Atmosphäre rechnet.
Nach sechs Wochen intensiver Vorbereitungszeit ist die Geduld am Ende, die 05ER wollen losgelassen zu werden. Es Zeit werde, dass es endlich wieder um etwas geht in den Spielen, hatte am vergangenen Wochenende im Anschluss an die Generalprobe gegen Montpellier schon Cheftrainer Bo Henriksen betont. Auch er habe "maximal Bock," so Burkardt. "Vor allem, weil wir solange kein Pflichtspiel hatten." Und natürlich, weil diese Begegnung auf der anderen Rheinseite stattfindet und somit zum Nachbarschaftsduell wird. Der 05-Profi hat ziemlich genaue Vorstellungen davon, wie es sein wird, am Freitag in der Brita-Arena einzulaufen: "Ich wünsche mir, dass wir im Stadion ankommen und sofort merken, dass es sich wie ein Heimspiel anfühlen könnte", sagt er mit Blick auf die mindestens 3.500 Mainzer ("ALLE IN WEIß") im gut 15.000 Zuschauer fassenden Stadion. "Es ist eine kleine Arena, in der unsere Fans natürlich eine große Rolle spielen können. Diese Unterstützung kann definitiv ein Vorteil sein und uns einen zusätzlichen Push geben."
Zwar geht der FSV als klarer Favorit in das Duell mit dem Drittligisten, der seinerseits allerdings auf den kleinen Vorteil bauen kann, in Liga drei bereits zwei Punktspiele (4 Punkte) absolviert zu haben. Was nichts am klaren Ziel des Bundesligisten ändert, in die zweite Runde einzuziehen. "Wir haben eine gute Vorbereitung hinter uns, brennen auf die Aufgabe und werden bereit sein", gibt sich Burkardt zuversichtlich.
Stolzer 05ER: Mit der Kapitänsbinde am Arm bedankt sich Jonny am vergangenen Wochenende für die Unterstützung der Fans.
Mehr Verantwortung als persönliches Ziel
Ziemlich sicher ist schon jetzt, dass der Torjäger, der sein Profi-Debüt einst in der Saison 2018/19 feierte, die 05ER als Kapitän aufs Feld führen wird, laboriert doch Silvan Widmer an einem Infekt und dürfte für die Aufgabe in Wiesbaden keine Rolle spielen. Den frischgebackenen Vize-Kapitän erfüllt diese Rolle mit Stolz, wie er auf Nachfrage zugibt: "Ich hoffe natürlich, dass Silvan schnell wieder fit ist. Sollte ich die Mannschaft zum ersten Mal in einem Pflichtspiel aufs Feld führen dürfen, dann wird es für mich ein großer Moment sein. Meinen Verein, für den ich schon so lange spiele, mit der Binde am Arm zu repräsentieren, ist ganz klar etwas sehr besonderes." Und zudem der Lohn harter Arbeit wie auch dem selbst gesteckten Ziel, künftig auf und neben dem Platz mehr Verantwortung zu tragen. Schließlich gehört die Zeit als Talent der Vergangenheit an, ist Burkardt doch über die Jahre zu einem Führungs- und gestandenen Bundesliga-Spieler gereift, ist mit den Höhe- wie auch den Tiefpunkten seiner Laufbahn gewachsen. Mit Blick auf seine neue Rolle erläutert er: "Es war vor der Saison mein Wunsch, mehr Verantwortung und auch eine größere Rolle neben dem Platz zu übernehmen. Die Mannschaft und der Trainer haben das unterstützt, was mich sehr gefreut hat."
Schlag auf Schlag geht es im Übrigen ganz besonders für Burkardt in diesen ersten Woche der Saison in Sachen persönlicher Highlights, kommt es doch acht Tage nach dem Pokal-Spiel in der MEWA ARENA zum emotionalen Wiedersehen mit einem seiner engsten sportlichen Wegbegleiter. Schließlich gastiert zum Bundesliga-Auftakt 2024/25 ausgerechnet Bo Svensson, der Burkardt zunächst im Jugend- und später im Profi-Bereich trainiert und gefördert hatte, mit seinem neuen Klub Union Berlin am Rhein. Kein ganz normales Spiel, wie der 05-Profi sagt: "Es wird das erste Mal sein, dass er an der Seitenlinie als Gegner steht", deutet der Angreifer an, dass es zwar ein seltsames Gefühl sein dürfte, dieses aber während der 90 Minuten keine Rolle spielen werde. "Wir hatten seitdem Klassenerhalt - danach hat Bo mir gratuliert - keinen Kontakt. Ich freue mich auf das Wiedersehen. Ganz sicher wird es auch für ihn ein emotionales Spiel und eine besondere Rückkehr. Er wird ganz sicher freundlich empfangen werden, die Punkte aber bleiben in Mainz", so das Eigengewächs selbstbewusst.