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Profis 07.04.2021 - 12:00 Uhr

"Das Leben als Stürmer ist hier nicht so einfach im Moment"

Karim Onisiwo zu Gast im Podcast "UffgeBAST & RangeKLOTZt - Der 05ER.fm Audiobeweis": Österreichischer Nationalspieler plaudert aus dem Nähkästchen und über den ungewöhnlichen Beginn seiner Fußballerkarriere

Auch einige Tage nach dem 1:1-Unentschieden gegen Arminia Bielefeld ist der Frust über das Spiel bei Karim Onisiwo noch spürbar: "Es bleiben einfach zwei verlorene Punkte", sagt der 29-jährige Angreifer. "Und es ist die alte Weisheit: Wenn du das zweite Tor nicht machst, dann fängst du dir hinten eins, und genau das ist am Wochenende passiert." Der österreichische Nationalspieler war diese Woche zu Gast im vereinseigenen Podcast und sprach dort nicht nur über die aktuelle sportliche Situation des FSV, sondern auch darüber, wie er im Alter von viereinhalb Jahren seine Leidenschaft für den Fußball entdeckte.

Den Podcast in voller Länge findet ihr hier

"Ich war mit meiner Mutter in der Stadt unterwegs und wir waren an einem Straßenübergang", erinnert sich der gebürtige Wiener, "und ich war mal wieder schlimm und habe nicht auf sie gehört. Ich habe ihr vors Schienbein getreten und bin über die Straße weggelaufen und dabei habe ich zurückgeschaut, ob sie mir hinterherrennt, aber sie war natürlich nicht so schnell wie ich. Schließlich bin ich dem Trainer, der beim Favoritner SC die Jugend betreut hat, im wahrsten Sinne des Wortes in die Arme gelaufen. Er meinte dann, dass ich ja ganz schön schnell wäre und hat mit meiner Mutter gesprochen, ob ich nicht mal zu einem Probetraining vorbeischauen möchte." Gesagt, getan. Noch am gleichen Nachmittag stand Karim auf dem Trainingsplatz, der lediglich eine Minute von seiner Wohnung entfernt lag. Ein denkwürdiger Start in eine Fußballkarriere, die ihn schließlich 2016 zum FSV führte.

Podcast coronakonform: Karim war Tim Klotz und Mario Bast am Dienstagvormittag via Handy zugeschaltet.

"Mein fünftes Jahr in Mainz beginnt jetzt und natürlich fühle ich mich sehr wohl, sonst wäre ich nicht mehr hier", so Onisiwo. Bis 2022 läuft sein Vertrag, und auch wenn im Abstiegskampf kein Platz und keine Zeit für Zukunftsgedanken ist, eine Tendenz gibt es dennoch: "Mit Christian Heidel und Martin Schmidt sind nun zwei Herren wieder hier, die mich damals nach Mainz geholt haben. Von daher bin ich zuversichtlich, dass wir uns in den nächsten Wochen oder Monaten zusammensetzen werden."

Doch nun liegt erst einmal der Fokus darauf, ein weiteres Jahr Bundesliga für Mainz 05 zu sichern. Die nächste Herausforderung wartet am Sonntag mit dem Auswärtsspiel beim direkten Konkurrenten 1. FC Köln. "Wir wollen den Vorsprung auf Köln auf jeden Fall ausbauen. Gegen Bielefeld hat nicht viel gefehlt und am Sonntag werden wir es schaffen, den Sack zuzumachen und die drei Punkte mitzunehmen." Sicherheit und Selbstvertrauen geben dem Stürmer, neben dem "Teamspirit" der Mannschaft, auch die Hinweise, die Cheftrainer Bo Svensson seinem Team vor jeder Partie mitgibt: "Er spricht sehr genau an, was am Wochenende auf uns zukommen wird. Und wenn das dann eintrifft, führt es dazu, dass du dich als Spieler wirklich gut einstellen kannst, und das schafft Vertrauen, auch in der gesamten Mannschaft. So wächst der Zusammenhalt im ganzen Team und wir sind ein richtiger Block geworden."

An der Effizienz schrauben

Natürlich hätte der 29-Jährige nichts dagegen, wenn die Offensivabteilung der 05ER am Wochenende den ein oder anderen Treffer zum erhofften Auswärtssieg beisteuern könnte. Nach dem Abschied von JP Mateta führt aktuell immer noch Verteidiger Moussa Niakhaté (gemeinsam mit Kevin Stöger) mit drei Treffern die teaminterne Torschützenliste an. "Das Leben als Stürmer ist hier nicht so einfach im Moment", sagt Onisiwo lachend. "Aber natürlich ist unsere Chancenverwertung Thema bei uns intern in der Mannschaft. Wir sprechen darüber, auch mit den Athletik- und Co-Trainern, dass wir im Training speziell zugeschnittene Übungen machen, um uns da weiter zu verbessern. Aber ganz ehrlich: Wenn wir am 34. Spieltag die Klasse halten, mit Moussa als unserem internen Torschützenkönig, hat da auch niemand von uns ein Problem mit."

Im Podcast verrät Onisiwo außerdem, was sein Ritual vor jedem Spiel ist, wofür er das letzte Mal in die Mannschaftskasse einzahlen musste und welchen Treffer er als schönstes Tor seiner Karriere ansieht. Reinhören lohnt sich also!