U19 07.04.2021 - 15:45 Uhr

NLZ: Der Abi-Jahrgang 2021

Vier 05ER erreichen den höchsten Schulabschluss / Ausbildung der Spieler hat beim FSV die höchste Priorität

Stolze Abiturienten: Hans-Juraj Hartmann, Tristan Mohn, Leon Petö und Rocco Häufglöckner (v.l.n.r.) mit Verbindungslehrer Stefan Klören (Mitte).

Mit Tristan Mohn, Hans-Juraj Hartmann, Rocco Häufglöckner und Leon Petö haben vier U19-Spieler während der Corona-Pandemie ihr Abitur an der IGS Mainz-Bretzenheim bestanden. "Wir sind sehr froh und stolz darauf, wie sie das hinbekommen haben, das ist für uns natürlich eine Auszeichnung, wenn die Jungs das schaffen", freut sich Jonas Schuster, der als Pädagogischer Leiter des Mainzer Nachwuchsleistungszentrums als Kontaktperson zwischen Spielern und Schulen agiert.

Auch bei den vier Absolventen ist nach den bestandenen Abiturprüfungen ein Gefühl der Erleichterung eingetreten: "Das ist der wichtigste Grundstein für das Leben, um sich etwas aufbauen zu können und neben dem Fußball diese Absicherung zu haben. Da fällt eine große Belastung von einem ab, aber man ist auch sehr stolz darauf, das erreicht zu haben", beschreibt U19-Torhüter Tristan Mohn seine Gefühlslage, auch wenn der übliche Abi-Ball in diesem Jahr Corona-bedingt ausfiel: "Wir hatten eine kleine akademische Feier mit Abstand und Masken, es war aber eher eine Zeugnisverleihung."

Gerade in Zeiten von Lockdowns und Schulschließungen nahm das selbstständige Arbeiten bei den Spielern eine noch größere Rolle ein: "Es war sehr wichtig, sich noch stärker selbst zu koordinieren und noch eigenständiger Struktur in den Tag zu bringen. Von daher war es eine größere Herausforderung als unter normalen Bedingungen", erklärt Mohn die besonderen Umstände, denen es sich zu stellen galt. "Wir hatten aber auch zu jeder Zeit Top-Unterstützung, ob von Vereins- oder schulischer Seite."

Beim FSV erste Anlaufstelle für Spieler und Lehrkräfte: Vereinspädagoge Jonas Schuster.

Kurze Wege und schnelle Kommunikation

Einer der größten Unterstützer und Förderer ist dabei Schuster, der den schulpflichtigen Nachwuchsspielern als Pädagogischer Leiter des Klubs, mit Rat und Tat zur Seite steht. "Jonas hat da das größte Auge drauf, weil er auch immer die Zeugnisse vorgelegt bekommt. Es ist aber auch sehr einfach, ihn anzusprechen, ihm zu sagen, dass man Hilfe braucht in irgendeinem Fach, in dem man nicht ganz so gut klarkommt und dann bekommt man direkt einen ständigen Nachhilfetermin", betont Mohn. "Das ist das Beste, dass man kurze Wege und eine schnelle Kommunikation hat. Mit Jonas Schuster und Stefan Klören (Anm. d. Red.: Verbindungslehrer an der IGS) helfen uns zwei, die wissen, was sie machen, die viel Erfahrung in dem Gebiet haben und auch super mit uns umgehen können", so der U19-Torhüter.

Auch Schuster unterstreicht die reibungslosen Abläufe zwischen Spielern, Lehrkräften und dem Verein: "Gerade wenn es auf das Abitur zugeht, ist es das Wichtigste, eine Nachhilfe zu organisieren, wenn die Spieler teilweise Unterricht verpassen durch Auswahlmaßnahmen oder Auswärtsspiele. Wir lassen uns dann den Stoff von den entsprechenden Lehrern geben und stellen den Jungs Privatlehrer zur Seite, die das mit ihnen restlos nachholen, sodass durch den Fußball keine Nachteile entstehen."

Schule ist Plan 1A

Bedingt durch die Corona-Pandemie waren die Vorbereitungen auf die Abiturprüfungen in diesem Jahr anders als sonst: "Es war dahingehend etwas schwieriger, dass nicht so ein großer Austausch mit den Lehrern bestand, weil auch die nicht in der Schule waren, das heißt: Wir hatten weniger Infos aus der Schule als normalerweise", verdeutlicht Schuster, der den Spielern gemeinsam mit dem Verein aber dennoch umfangreiche Hilfe anbieten konnte: "Die Jungs konnten auch in Zeiten des harten Lockdowns ihren Nachhilfeunterricht online in Anspruch nehmen. Das haben wir organisiert, damit diese Möglichkeit nicht wegfällt."

Ohnehin steht die schulische oder berufliche Ausbildung der Spieler im Nachwuchskonzept der 05ER an oberster Stelle. "Schule ist der Plan 1A und Fußball der Plan 1B, weil ein schulischer Abschluss planbar ist. Wenn wir merken, dass ein Spieler mit unseren Unterstützungsmaßnahmen die Möglichkeit hat, Abitur zu machen, dann weiß man ganz klar, dass er es schaffen kann", verdeutlicht Schuster. Im Profifußball sei so eine langfristige Planung dagegen weitaus schwieriger, weil zu viele Eventualitäten eine Rolle spielen und sich von einem auf den anderen Tag alles ändern kann. Auch deshalb ist ein Schulabschluss bei gleichzeitig hohem Trainingspensum, das die Spieler zu absolvieren haben, immer das Ziel. "Es ist schon nicht einfach für die Jungs, ich habe da großen Respekt vor, wie sie das gemacht haben", bemerkt Schuster.