U23 12.09.2014 - 10:28 Uhr
"Knallen auch mal alles auseinander"
Stefan Krämer mit runderneuerter Energie am Bruchweg
Mit dem FC Energie Cottbus wartet am Samstag ein echter Brocken am Bruchweg auf. Zweitliga-Absteiger und klarer Favorit. Mit neuer Mannschaft, neuem Trainer und neuem Mittelfeldmotor. Stefan Krämer, gebürtiger Mainzer, bekennender „Gegenpressing-Fetischist“ und Gegner von „Beamtenfußball“ liegt sportlich schonmal auf einer Wellenlänge mit seinem Schweizer Gegenüber. „Das wird ein durchgehend unbequemes Spiel zwischen zwei laufstarken Mannschaften, die den schnellen Weg in die Spitze suchen“, ist sich Martin Schmidt der Herausforderung für seine Ausbildungsmannschaft bewusst.
Mit Torsten Mattuschka hat die Krämer-Elf nochmal echte Qualität dazubekommen. Der beste Scorer der vergangenen Zweitliga-Saison kam mit der Erfahrung von fast 200 Spielen in der 2. Bundesliga nach Cottbus und könnte in Mainz sein Liga-Debüt für den Heimatverein geben. Doch allen Vorzeichen zum Trotz will Stefan Krämer die Favoritenrolle nicht uneingeschränkt annehmen: „Ich habe es bereits mehrfach gesagt, dass mich die Tabelle zum jetzigen Zeitpunkt überhaupt nicht interessiert. Wir haben die Mainzer drei Mal beobachten lassen und sie gefielen uns jedes Mal sehr gut. Sie haben viele junge und vor allem gut ausgebildete Talente in ihren Reihen, an guten Tagen knallen die auch mal alles auseinander, das wollen wir verhindern“, so der Coach auf der Vereinswebsite.
Auch für Martin Schmidt spielt die Platzierung am hinteren Ende der Tabelle noch keine Rolle: „Wir haben tiefes Vertrauen, dass die Situation kein Beinbruch ist, sondern ein Prozess. Ich bin sicher, dass wir hintenraus noch punkten werden.“ Hohle Phrasen oder Durchhalteparolen gehören dabei nicht zum Repertoire des Schweizers, der vielmehr aus Erfahrung spricht. „Die Entwicklung einer Ausbildungsmannschaft im Saisonverlauf, auch in einer neuen Liga ist ein Prozess, den man nicht abkürzen kann. Wir sind immer noch in der Anpassung an das neue Umfeld, müssen in allen Bereichen konkurrenzfähig werden.“
Der Spielausfall am letzten Wochenende hat den Nullfünfern dabei keinen Dienst erwiesen. Statt weiteren Trainingseinheiten stehen in den nächsten 14 Tagen fünf Spiele auf dem Plan, die den Kader richtig fordern werden. Zeit für individuelle Entwicklung bleibt da zunächst nicht. Aber die Chance auf Erfolgserlebnisse, die den „Prozess natürlich befeuern können wie der Sieg in Dortmund.“ Am Samstag gilt es zu beweisen, wie weit die Mannschaft nun in der Liga angekommen ist. Patrick Pflücke wird voraussichtlich dabei sein, aus dem Kader der ersten Mannschaft rechnet Schmidt ansonsten noch mit Damian Roßbach und Keeper Robin Zentner. Anpfiff der Begegnung ist am Samstag, 14 Uhr im Bruchwegstadion.